BDSM nur mit oder auch ohne Liebe und Gefühle?

ich bin zwar totaler Neuling auf diesem Gebiet ohne irgendwelche Erfahrung. Bin eher devot als dominant, aber ich könnte mich nie einer Frau "hingeben", zu der ich kein Vertrauen habe. Und Vertrauen in der Erotik kann doch nur entstehen, wenn man den Partner/in liebt oder eine gewisse Art Zuneigung für ihn/sie empfindet.
Sicher gibt es viele, die alles nur zur Stillung der eigenen Leidenschaft praktizieren. Aber ob man da als devoter Teil seine Erfüllung findet?
LG Hermann

Ich glaube, du unterschätzt die Tiefe freundschaftlicher Gefühle.
Denn im Prinzip sind viele "Spielbeziehungen" eher "Spielfreundschaften": Liebe ist nicht direkt im Spiel, aber eine Zuneigung zueinander, die einer tiefen innigen Freundschaft entspricht.

Manchmal gibt's auch Seelenverwandte, bei denen alles passt, absolut alles, aber die Liebe sich einfach nicht einstellen will ...

In beiden Fällen sind die Emotionen ebenfalls absolut grandios und groß.
Klar, mit Liebe ist es natürlich noch schöner. Aber wenn es SM-mäßig wahnsinnig gut, fast schon magisch gut, "rutscht", auf das Spiel miteinander verzichten, "nur" weil sich das Gefühl der Liebe nicht einstellen will?

Sehe ich gar nicht ein.

Kurz gesagt: Ohne Liebe ist möglich. Ohne Gefühle - niemals.

..möchte ich hier mal ausdrücklich sagen, denn ich hab mich ähnliches auch schon gefragt, denn ich bin auch nur der Meinung das ich mich jemandem unterwerfen kann... das mich jemand in die Knie bringen kann wenn ich ein besonderes Gefühl für ihn habe...
Kann man überhaupt..mal eben so ein Vertrauen aufbauen.. denn grad Sub braucht ja so einiges Vertrauen zum jeweiligen Top.
Was ich mir allerdings doch gut vorstellen kann ist... das es funktioniert wie "Liebe auf den ersten Blick"... das dir jemand gegenübersteht... Symphathie und alles passt.... und er/sie es schafft dich dazu zu bringen aus freien Stücken in die "Knie zu gehen" und dich hizugeben.
Ich weiss es aber nicht wirklich. Bin gespannt auf die Meinungen.
LG

Also ohne liebe geht es sich einem Dom zu unterwerfen. Aber ohne was es auf keinen Fall geht ist Vertrauen.

Denn vertrauen ist sehr wichtig in dieser Sub - Dom Beziehung, eine gute Sub lässt sich nur bei einem Dom Fallen zu dem sie großes Vertrauen hat. und bis dieses Vertrauen aufgebaut ist, benötigt es etwas Zeit.

ist wichtig Liebe und vertrauen!
ohne liebe kann sich ein Probant nicht Unterwerfen oder vor einem Knien.
ohne Vertrauen ist eine session nicht möglich.

Habe dies selbst erlebt vor nicht allzu langer Zeit.

LG
SirGerd

würde der Umkehrschluss bedeuten, ich kann jemandem nur Schmerzen zufügen, wenn ich ihn liebe?

Ich denke mal schon, dass eine Spielbeziehung völlig ohne diese, alles zerstörende oder aufbauende Liebe, auskommt. Warum sonst gibt es so viele Dominas?

Möglicherweise ist eine Liebes-SM- Beziehung sehr viel inniger als die ohne Liebe, aber dass es nicht funktioniert, halte ich für die falsche Aussage.

das ist auch Falsch

also ich habe eine Dom Beziehung hinter mir als Sub und ich kann nicht sagen das ich ihn geliebt habe. Es war halt nur eine Zuneigung da, aber liebe sicher nicht.

und über diese Zuneigung wurde das Vertrauen aufgebaut

@****ie hat es doch schon beschrieben!

VERTRAUEN heisst hier das ZAUBERWORT!

Ich glaube nicht, dass Vertrauen alleine nur von Liebe abhängig ist...

Durchaus habe ich mich auch schon vertrauensvoll, einem anderen Top, hingegeben, weil unser aller Vertrauen da war! (hier geht es nicht um GV)

Ich liebe noch lange nicht Jeden, dem ich vertraue....

Ich vertraue meinen Ärzten und gebe mich in deren Hände, auch in Situationen, die recht heikel für mich sind...

gute Frage...
Ich kann für mich sagen das es am Anfang einer BDSM Beziehung eher hinderlich sein kann wenn man jemanden liebt. Vorallem wenn der Partner, und in diesem Fall Subbie, aua schreit oder anfängt zu weinen.
Aber auf gar keinen Fall geht es ohne Vertrauen! Wie sollte man sich sonst fallen lassen können? Und um Vertrauen aufzubauen sollte schon Zuneigung und Sympathie vorhanden sein. Denke es geht auch ohne Liebe. Meine Subbie hatte kurz eine Femdom. Zuneigung und Vertrauen waren dort auf jeden Fall dabei. Aber Liebe war das nicht...

Es geht, allerdings mit Einschränkungen, meiner Erfahrung nach.
Sicher sollte es dann zumindest eine innige Freundschaft geben, und das schränkt es meines Erachtens erheblich ein.
Sobald Gefühle ins Spiel kommen, Liebe und Vertrauen ist ein vieles "mehr" an "Spielmöglichkeiten" gegeben als bei einer freundschaftlichen Spielbeziehung.
Sicher gibt es Menschen welche an "Spielbeziehungen" ihre Freude haben nur fehlt da meines Erachtens die Tiefe der Gefühle.
Ich verurteile "Spielbeziehungen" nicht nur ist mir meine Zeit für ein Spiel zu schade wobei ich gerne Schach spiele.
Eine Session geht nur wenn ich mein gegenüber kenne, ihre Stärken und ihre Schwächen, es ist eine Gratwanderung.

Just my 5 Cents

Und auch da, liebe Dame, unterschätzt du seeehr die Leidenschaft fürs Schachspielen ...

Ich glaube, Leidenschaft lässt sich schlecht am Gefühl der Liebe messen. Wenn es absolut extatisch ist, wenn das "Spiel" selbst eine ganz eigene Magie hat, dann tut sich das Spiel mit oder ohne Liebe nicht viel.

Wohl aber im Umgang miteinander abseits des Spiels: Wer sich liebt, der möchte auch darüber hinaus miteinander Umgang pflegen, wer nicht, der wird nicht unbedingt darauf angewiesen sein.
Allerdings ist ein "wann sehen wir uns wieder?" auch in einer SM-"Affäre", in der keine Liebe im Spiel ist, alles andere als etwas Beiläufiges.

Meiner Erfahrung nach geht es nicht nur ohne Liebe, sondern auch ohne innige Freundschaft. Ich habe erlebt dass Vertrauen sich aus irgendwelchen Gründen sehr schnell aufbauen kann, ein Vertrauen was die Spielbeziehung, was das SM angeht, was das respektvolle und einfühlsame Umgehen miteinander angeht.

Meinen Herrn liebe ich nicht, kann auch nicht sagen dass wir befreundet sind, dazu wissen wir zu wenig voneinander. Aber wir verstehen uns auf SM Ebene absolut genial und ich kann mich ihm ohne wenn und aber anvertrauen.
Das wenige Plaudern vorher und hinterher ist auch in Ordnung, das reicht.

Ich denke es liegt auch an den Erwartungen, die man aneinander hat. Bei uns ist es eine absolut , reine, klare und intensive Spielbeziehung, die sich zeitlich auch nur auf das Spiel beschränkt. Also keine Aufgaben, keine Ausschließlichkeit etc.
Mehr wollen wir nicht miteinander, mehr suchen wir nicht.


lg
Quendel

@****ie
ich schrieb deutlich"meines Erachtens" und das ich es nicht verurteile.
Möge jeder Leben wie ihm der Sinn danach steht.
Ein Leidenschaftliches Spiel, sei es Fußball oder Schach hält m.E. einem Vergleich mit einer Session nicht stand.
Persönlich störe ich mich an dem Begriff "Spiel" denn im weiteren Sinne würde der Eindruck erweckt das ich mit dem Menschen und seinen Gefühlen spiel.
So Leidenschaftlich ich BDSM lebe und liebe, für mich geht das nur mit einem festen Partner, alles andere ist halbscharig.

ich stimme da moireach zu, ich denke, dass mit einem festen Partner, den man liebt, durch die Hingabe zu SM die Liebe sich immer mehr vertieft. Ich würde das Ganze nicht als Spiel sehen, sondern als Erfüllung für die Seele. Und da sollte eigentlich meiner Meinung nach der Begriff "Spiel" nicht so betont werden.

Ich zähle BDSM jetzt mal zu den sexuellen Praktiken, auch wenn manche das anders sehen.

Und ich weiß aus Erfahrung, daß man wunderbaren Sex mit Leuten haben kann, für die man nicht mehr fühlt, als daß man grade jetzt Lust auf sie hat.

Ohne Zweifel ist es wunderschön, wenn man mit jemandem, mit dem ein ein tiefes Gefühl verbindet, guten Sex hat - eine Notwendigkeit ist das aber nicht.

Der Hunger nach Sex, nennen wir es einfach mal Geilheit, ist ein körperliches Bedürfnis wie Essen und Trinken...und kommt bei jedem Tier vor.

Liebe gehört aber ins Seelische...und kann sogar ohne jeden Sex sehr schön sein.

Warum scheuen wir uns so oft, uns einzugestehen, daß wir etwas einfach nur aus Geilheit tun?

BDSM ganz ohne Gefühl wäre mir zu einseitig - aber lieben muß ich den Partner dafür nicht.

Moxy

also ich selber als Sub kann das..wenn ich ein gewisses vertrauen habe geht das finde ich und ich habe da wenig probleme mit mein letzter spielpartner hingegen scheinzt da auch ein problem gehabt zu haben weiss immer noch nich sogenau was es war er sagte eben ihn würde die bindung fehlen keine ahnung was er meint den es war ja nur ne spielbeziehung wer weiss vielleicht bin ich noch zu jung um zu verstehen und werde es irgendwann mal verstehen.. ich hoffs


habe an der ganzen sache leider immer noch zu knabbern und verstehe das nich .... ich selber brauche keine geühle schon gar nich bei einer spielbeziehung

Hier wird der Begriff "Spiel" etwas missverstanden.

Damit ist nicht gemeint, dass man mit Gefühlen spielt, sondern eher, dass das, was man da macht nicht der Realität entspricht. Mmh, das hört sich jetzt irgendwie doof an.

Vielleicht wird es etwas klarer, was ich sagen will, wenn ich mal so ungefähr zitiere, was jemand auf die Frage "Warum nennt ihr das Spielen ?" antwortete: Wir nennen das Spiel, weil wir das Ganze einvernehmlich machen: Wir spielen "verprügeln", wir spielen "Vergewaltigung" und wir spielen "Demütigung".
Das sind alles Sachen, die man real ja niemandem antun würde, denn sonst wäre man kriminell.

Deshalb nennt man es Spiel.

Dies Phänomen hab ich auch schon festgestellt. Bei mir sind des Öfteren blutjunge Mädels zu Gast bzw. wollen SM kennenlernen, ohne im Entferntesten dabei eine gefühlsmäßige Beziehung aufbauen zu wollen. Ist vielleicht ein genereller Wandel in den Generationen da? Gefühl, Anteilnahme wird heutzutage ja nicht mehr groß geschrieben, sodass es sicher in allen Lebensbereichen zu solchen Verschiebungen kommt.
Selbst eine nur "Spielbeziehung" im SM ist etwas sehr intimes und es kann schnell dazu kommen, dass sich Dein Spielpartner in Dich verknallt. Nur warum hast DU jetzt dran zu knabbern?

Du wolltest keine Gefühle, nur Spiel, also kann es Dich doch nicht so kratzen? Ich denke eher, Deinem Gegenüber ging es darum, Dich an sich zu binden und Dich für sich allein zu haben und da geht dann der Bereich los, indem Liebe auch etwas zerstören kann, was eingangs als Spiel begann und auch nicht anders gemeint war.

So ist es!

BDSM ohne Gefühle?

Ein klares Nein von mir!
Um "spielen" zu können,sollte in meinen Augen und wie ich lese sind auch die Mehrzahl der anderen der Meinung gehört Vertrauen unabdingbar dazu! Und Vertrauen ist ein Gefühl!Auch ohne eine gewisse Sympathie,denke ich geht es nicht wirklich!?

BDSM ohne Liebe?
Ja das geht!Solange wie oben erwähnt das Vertrauen und die Sympathie da sind!

Ich denke es kommt bei jedem auf die eigene Einstellung drauf an!

Ich für meinen Teil,kann sagen,ja ich kann ohne Liebe "spielen"
ABER
Es ist bei weitem nicht das gleiche als wie mit Liebe!

Ich habe vor 3 Jahren,als ich mit meinen realen Schritten in der BDSM-Welt anfing,öfters "gespielt"! Es war immer ohne Liebe,aber immer war das Vertrauen da!
Es waren,sagen wir mal ,nette spielereien,die mir schon einiges über mich verraten haben!
Doch so richtig das wahre war es nie für mich! Irgendwie fehlte da immer was!Auch wenn ich nie hätte sagen können,was es ist

Heute,nachdem sich aus einer Freundschaft,in deren Verlauf sich rausstellte das es eine Seelenverwandschaft ist und die sich bei mir zu noch mehr entwickelt hat,heute kann ich erst sagen,das mich diese Spielbeziehung richtig erfüllt! Jetzt kann ich alles richtig geniesen und erleben!
Daraus schließe ich für mich...
Spielen schön und gut,aber so richtig mit allem drum und dran,geht für mich nur,wenn wirklich tiefste Zuneigung und im Idealfall Liebe dabei ist!

Aus vielen Gesprächen,weiß ich aber auch das es zwischen Dom und sub da mächtige Unterschiede gibt!
Ob es daran liegt,das sub´s Gefühlsbetonter veranlagt sind,lasse ich mal so dahin gestellt!
Doch wo sub Gefühle braucht um sich richtig fallen lassen zu können,bekommt Dom oftmals Probleme,wenn Gefühle ins Spiel kommen!Und dann hört man immer häufiger den Satz: Was ich liebe,kann ich nicht schlagen!

Bitte nicht gleich Steinigen,ich sage ja nicht das es immer und überall so ist,aber doch eben sehr oft

So sieht meine Meinung zu dem ganzen aus!

lg
elO

Wenn mich eine Person sexuell nicht anspricht, dann möchte/kann ich mit ihr auch keinen Sex haben. Weder Vanilla, noch BDSM.

sympathie, zuneigung, positive gefühle und sexuelle anziehungskraft sind dinge, die für mich unbedingt erforderlich sind. sowas kann einhergehen mit freundschaft, es kann sich aber auch manchmal sehr spontan einstellen.

liebe vervollkommnet das ganze, macht es zu etwas außergewöhnlichem! die ergänzung der beiden gegenpole "bdsm" (als rauhe seite) und "liebe" (als zärtliche seite) kann ein verstärken der gefühle verursachen, wie ich es jedenfalls vor meinen bdsm-zeiten nicht kannte! es entsteht eine innigkeit, eine nähe und verbundenheit zueinander, die ich als "extrem" empfinde! (extrem positiv natürlich... )

liebe ist aber nicht erforderlich für ein gutes miteinander im bdsm. aber es verstärkt das empfinden, das man dabei bzw danach hat.

ansonsten kann ich mich nur hanjie voll anschließen! (leih mir doch mal ab und an deinen kopf, du findest wirklich immer wieder tolle umschreibungen und erklärungen... )

...meiner Beziehung war es sogar so, dass die Liebe, die mein Partner/TOP für mich empfindet, ihn eigentlich mehr daran gehindert hat, mich zu schlagen oder zärtlich zu quälen...

Er hatte immense Angst, mich damit zu vergraulen, weil er ja auch nicht wusste, inwieweit ich belastbar bin, was ich kann und will...

Heute wissen wir beide mehr als gut, was wir voneinander zu erwarten haben und genießen unsere Art des LiebesSPIELS

Auch so rum kann es laufen... Die Facettenreichheit unter uns Menschen ist riesengroß und eine allgemein gültige Antwort wird sich eigentlich nie finden lassen...

genauso habe ich es auch erfahren.

Vorher hatte ich einige "Spielbeziehungen" ohne Liebe, aber natürlich mit Vertrauen und Sympathie- anders geht es garnicht.

Jetzt stimmt für mich alles, da Liebe im "Spiel" ist- meine Gefühle sind viel stärker und ich kann mich so richtig fallen lassen, so wie ich es zuvor noch nie erlebt habe.

devona69