Wie erkenne ich den Hai im Goldfischbecken?

Kann es sein, dass hier einige den Kontext vergessen, ion dem diese Liste stehen soll?

Es ist pups egal, wenn man ewig nicht online ist, zig Fake-Profile hat, keine Freunde hat etc pp. Jede3r darf für sich tun und lassen, was er wikk. Es geht in der Liste im EP doch darum, wie sich jemand verhält, der offensichtlich auf Partnersuche ist. Und es geht es um grundsätzliche Verhaltensweisen.

Wer gar nichts von sich preisgibt, über alles und jeden (zB auch die BDSM-Szene) herzieht, Verprechen ständig und ohne guten Grund bricht, seine schlechte Laune dauernd an anderen rauslässt, und vor allem auch keine Rücksicht auf dessen Gefühle nimmt... Sorry, das geht einfach gar nicht, das muss man dann auch nicht hinnehmen.

Es geht NICHT um sowas: (nur mal als Beispiel)
Nie. Oder zumindest fast nie. Und nicht "zu bestimmten Dingen, in manchen Situationen, wenn gerade x, y und z zusammen kommen".

Außerdem ging es hier um Warnsignale. Nicht um Zeichen, bei denen man sicher und definitiv das Weite suchen soll. Und ja, wenn hier jemand bei einem anderen viele Anzeichen entdeckt, sollte man vielleicht zumindest etwas genauer hinschauen. Wenn man dann sieht, dass alles seine Gründe hat, und man damit kein Problem hat, ist doch alles super.

Ich bin auch der Meinung, wenn man wirklich auf 10-20 Verhaltensweisen kommt (die grundsätzlich gelten, und nicht in Ausnahmefällen und unter ganz bestimmten Voraussetzungen!), schadet es vermutlich auch nicht, das eigene Verhalten mal zu überprüfen.

Bei einer wirklich gut gemachten, fundierten Liste von Kriterien gibt es eine bestimmte Anzahl von Punkten, die erfüllt werden müssen, um eine sichere Diagnose zu ermöglichen. Liegt die Diagnose nur wenige Punkte darunter, so befindet man sich in einer Art Graubereich, die wohl auf entsprechende Tendenzen hinweist, nicht aber die Diagnose einer entsprechenden Persönlichkeitsstörung erlaubt.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass es auch sehr wichtig ist, wer diese Beurteilung durchführt. Nicht umsonst sollte eine echte Diagnose geschulten Psychologen vorbehalten sein, die sicherlich objektiver sind als eine emotional abhängige, möglicherweise ebenso psychisch labile Frau in ihrer Selbstfindungsphase. Diese Subjektivität der Beurteilung macht für mich die Liste im EP so begrenzt hilfreich … und lädt eben auch zu Persiflagen ein.
(Das gilt übrigens für die englische Liste von VelvetSteel genauso.)

Für wen ist wann eine Liste richtig? Ich verpöhne nicht jede Liste die vor irgendjemand oder irgendetwas Warnen soll oder als Warnhinweise gelten sollen.
Aber ist es nicht so das Empfinden nicht Individuell ist? Was für den einen gut ist muss es nicht zwangsläufig auch für den anderen und genau so umgekehrt.
Beachte man doch die Vielfalt der Individuen die meinen etwas zu sein und dann auch noch denken das MUSS so sein...ob dominant oder devot ist da recht Latte!

Richtig. Es gibt keine Liste, bei der man Kriterien mir nichts, die nichts abhaken kann. Man muss bei jedem Punkt genau hinschauen und hinterfragen. Aber auch in der Psychologie gibt es neben den offiziellen Kriterien-Listen auch Fragebögen, die eben diese Kriterien abfragen. Sie zeigen, welche Tendenzen ein Mensch hat. Daraus und aus Gesprächen kann man dann schließen, welche Diagnose-Kriterien erfüllt sind. Die Liste hier ähnelt einem solchen Fragebogen. Es geht um Tendenzen.

Für wen so eine Liste gedacht ist? Für jeden, der sie interessiert. Auch eine offizielle Diagnose sagt erstmal wenig aus. Auch Menschen mit Persönlichkeitsstörungen können mit dem richgen Partner eine gute Beziehung führen. Wenn beide damit umgehen können und wirklich glücklich miteinander sind, ist doch auch alles gut. Wer das aber nicht kann, der hat an einer Liste wie dieser zumindest mal einen Anhaltspunkt. Und mehr als Anhaltspunkte kann man eh nicht geben.

...in einer Beziehung steckt mit jemanden, der gewisse Kriterien erfüllt, dann kann es auch daran liegen, dass sie unterbewusst nach solch einem Menschen gesucht hat. Masochismus hat viele Gesichter.

Es gibt durchaus auch beim "Opfer" psychologische Störungen, die dem "Täter" in die Hände spielen.

Ich habe auch durchaus nicht den sexuellen Masochismus damit gemeint.

Nun,ich muss Art_van_Dark mal beipflichten. Es gibt genug Menschen die sich in ihren psychischen Störungen ergänzen. Einige kompensieren ihre Defizite damit, andere richten sich gegenseitig noch mehr zu Grunde.

Doch darüber können wir als Laien uns kein Urteil anmaßen.

Wenn wir selbst betroffen sind, sollten wir uns aus ungesunden Beziehungen entfernen, auch mit Hilfe von außen, wenn es anders nicht möglich ist.

Wenn wir eine ungesunde Beziehung bei anderen beobachten, bleibt uns nur, mal freundschaftlich Denkanstöße zu geben und Hilfe anzubieten. Dann ist sachliche Argumentation in sanftem, freundlichen Ton gefragt, keine Belehrungen oder Bevormunden. Die führen nur dazu, dass der andere sich völlig zurück zieht und abblockt.

Wie VelvetSteel schon richtig anmerkte. Wir sind nur Laien.
Aber auch emotionale Schmerzen, wirkliches Leiden können unterbewusst..."gewollt" ist das falsche Wort.
Aber sie halten es aus und suchen keinen Ausweg, weil sie in der Situation verharren wollen. Opfer seien wollen.

Ich kann das leider nicht besser erklären...

So wie es auch "pathologischen" bzw. Real-Sadismus gibt, so gibt es auch krankhaften Masochismus. Menschen, die ihr eigenes Leben sabotieren, weil sie das irgendwie erfüllt. Das hat natürlich nichts mit BDSM-Masochismus zu tun, ist aber dennoch auch eine Form von Masochismus.

Dann kennst du sicher auch Menschen, die sich hilfesuchend an dich wenden und dich später dann vor den Kopf stoßen. Menschen, in die man Kraft und Aufwand investiert, nur damit sie zurück zum alt bekannten "Übel" zurück laufen. Da es sichere ist, das Übel zu wählen, dass man kennt, als die Ungewissheit des eigenständigen Handels.

Nun Einin, es gibt für solche Menschen genug Beratungs-und Hilfsangebote. Vom Staat, der Stadt oder dem Landkreis. Ebenso gibt es Selbsthilfegruppen und Foren. Und das zu jeglicher Form von Gewalt.

NUR die Menschen müssen mal selbst aktiv werden!

Und daran hapert es in vielen Fällen. Auch wenn es hart klingt, es ist leichter, sich im Selbstmitleid zu suhlen, als seinen Arsch zu bewegen und etwas zu verändern.
Wer Hilfe will, bekommt sie auch in diesem Staat. Natürlich nicht hinterher getragen, man muss sich schon bemühen. Und wenn man nur seinen Arzt oder den Sachbearbeiter einer Behörde fragt.

Eine sehr plausible Theorie dazu besagt, dass in solchen Menschen unbewusst so starke Schuld- und Schamgefühle vorhanden sind, dass sie meinen, Leid verdient zu haben; nur glücklich sein zu dürfen um den Preis von körperlichen oder seelischen Schmerzen.

Ein anderer interessanter Aspekt dazu ist der sog. Wiederholungszwang – etwas in uns drängt danach, traumatische Erfahrungen wieder und wieder durchzumachen, in der unbewussten Hoffnung, irgendwann zu einer nicht-traumatischen Auflösung zu gelangen.

Den sexuellen Masochismus im Vergleich zum Alltagsmasochismus beleuchtet sehr ausführlich Cora Steinbach (2012) in "Masochismus – Die Lust an der Last?".

Zur Liste noch einmal zurück: Ich finde sie hilfreich, wenn man beim Daten oder näheren Kennenlernen ein komisches Gefühl hat bezüglich der anderen Person, aber gewissermaßen eine Art "Brett vorm Kopf" hat und überhaupt keine Ahnung hat, warum man dieses komische Gefühl auf einmal hat.

Da kann es dann ja schon sein, dass einem beim Blick in diese Liste auf einmal es wie Schuppen von den Augen fällt. In etwa so: "Stimmt, das hat er auch gemacht. Und das auch! Oh ja, stimmt eigentlich, etwas Privates von sich hat er auch nie erzählt, er hat immer nur mich reden lassen ... und stimmt, schlecht über seine Ex hat er auch geredet, warum ist mir das bislang nicht aufgefallen ...?"

Ich sehe diese Liste deswegen als gute Möglichkeit an, das eigene Bauchgefühl dahingehend zu unterstützen, dass sie erklärt, was der Bauch erahnt. Sozusagen eine Art Übersetzung dessen, was der eigene Bauch einem sagen will, bzw. den Auslöser für dieses Bauchgefühl benennen kann.

Allzu oft heißt es doch, viele kennen es sicher, "ja, eigentlich hätte mir dieses und jenes schon von Anfang an auffallen müssen, aber aus irgend einem Grund habe ich das damals nicht gesehen ..."

Zusätzlich kann diese Liste eine gute Grundlage für besorgte Freunde sein. Denn auch das werden sicher viele kennen: Bester Freund / beste Freundin frisch verliebt, man selbst aber hat sofort ein verdammt schlechtes Gefühl bei diesem neuen Partner. Da dann als Freund dies zu sagen, dass man glaube, der/die neue Partner/in sei nicht in Ordnung, den Gegenwind gibt es postwendend, da bin ich mir sicher, weil nun einmal verliebt
Da dann mit solch einer Liste anzukommen und unschuldig zu fragen "Magst du mir mal sagen, welche Punkte auf ihn/sie zutreffen?", kann sehr hilfreich sein. Dann diskutiert man über eine (unpersönliche) Liste und bleibt damit auf der Sachebene und nicht auf einer persönlichen Ebene.
Auf der Sachebene erreicht man mitunter manchmal selbst schwer Verliebte.

@ schwarzschaf......

genau so sehe ich das auch !!!!

Das Brett vorm Kopf hat mir allerdings besonders gut gefallen

auch wenn alle oder fast alle diese Punkte dar nicht zutreffen, gibt es Menschen, die ihre wahren Hintergründe bzw. ihren wahren Charakter sehr gut verbergen können. Die selber so von sich und dem, was sie geben so überzeugt und überzeugend sind, daß man erst im Laufe einer sehr langen Zeit dahinter kommt.

Ich denke, sie belügen sich selber und glauben ihren Lügen. Sie können womöglich nicht mal was dafür...lol.

Dies dann Herauszufinden und die Konsequenzen zu ziehen ist aber u. U. gar nicht so einfach.

Vielleicht verschenkt man viel, vielleicht erdrückt einen die Ungeduld aber es kann sich wirklich lohnen, genau hinzusehen und zu warten, bis sich das gute Gefühl für den "Richtigen" einstellt.