Trotzdem Sex?

Ich hab's nur Überflogen ..
Die Frage lautete 'Sex auch wenn Sub/Frau keine Lust hat' ??

Das kommt in den besten Ehen vor.
Einerseits spricht man von 'ehelichen Pflichten' , andererseits von Vergewaltigung in der Ehe - wenn denn Frau klar 'nein' sagte und der Mann sie trotzdem 'nimmt'.

Natürlich ist es einfacher eine Frau gegen ihren Willen zu nehmen als einen Mann - schon anatomisch bedingt. Und eine Frau kann sicherlich besser Lust und Orgasmus vortäuschen als ein Mann - nur um des lieben Friedens willen oder aus Pflichtbewußtsein.
Und es ist bestimmt auch akzeptabel wenn es Einmal geschieht.
Doch bei zweimal und häufiger sollte man über die Gründe der Lustlosigkeit nachdenken und mit dem Partner das Gespräch suchen.
Wohlgemerkt - die Gründe der Lustlosigkeit sind vielfälltig und nicht ausschließlich bei dem lustlosen Part zu suchen.

Kamelienschenke hat da nicht so unrecht, wir bewegen uns im BDSM, aber manchmal ist der Grat sehr dünn auf dem wir laufen...so weit hergeholt ist es nicht...

Es geht wie so oft in Beziehungen um Vertrauen, zum einen das Vertrauen der/des sub das der Dom/Herr aufmerksam genug ist, zu erkennen welches nein gemeint ist...da befinden wir uns dann aber in gefährlichen Gewässern...hellsehen gehört nicht zur Grundausbildung eines Dom...Empathie ist immer gefragt und manchmal nimmt man sich es einfach und merkt währenddessen das es falsch war...ich hoffe nicht erst danach...

natürlich ist ein nein, vielleicht auch im Zusammenhang mit dem safeword ein nein und zu akzeptieren...es gibt auch noch etwas anderes als Sex im Leben, auch in einer 24/7 Beziehung...ich zumindest habe da genügend Fantasie...

Sprichst du da aus persönlicher Erfahrung (damit meine ich auch Menschen in deinem Umfeld) oder ist das jetzt so eine Vermutung?

Abgesehen davon kann jeder Anzeige erstatten und Kinder zur Oma bringen, wie er will. Das heißt erst mal noch lange nicht, dass der Angeklagte schuldig im Sinne des Gesetzes ist.


Im BDSM ist die Sache mit dem Willen nunmal "ein wenig" komplizierter. Wer rechtlich auf der sicheren Seite sein will, muss ein Safeword ausmachen. Das Safeword ist ein Nein im Sinne des Gesetzes. Ein eindeutiges Zeichen, dass keine Einvernehmlichkeit (mehr) vorliegt. Ansonsten ist auch vor dem Gesetz im BDSM-Kontext ein Nein nicht zwangsläufig ein Nein.

Ich (und einige andere hier) habe die Einwilligung gegeben, dass er sich über ein Nein hinwegsetzen kann. Das gilt erstmal grundsätzlich, auch vor dem Gesetz. Ich muss meine Einwilligung nicht jedes Mal aufs Neue geben, denn die gilt als erteilt. Jetzt kann ich sie höchstens noch zurückziehen, und das passiert mittels des Safewords.

So mein Kenntnisstand über die deutsche Rechtslage.

...leider nicht ganz so eindeutig, aber das wäre dann ein anderer Thread...

Belassen wir es beim Vertrauen, immerhin sind ja mindestens zwei erwachsene Menschen dabei beteiligt.
ein nein ist ein vielleicht und ein nein/safeword ist ein nein.....

Die gehorsame Sub hatte ihr Einverständnis gegeben und sie wird sich auch bereitwillig in die gewünschte Position bringen, auch wenn sie ihrem Dom vorher gesagt hat, dass sie eigentlich nicht will oder kann. Also dürfte das mit der Vergewaltigung schwierig sein.

Hier im BDSM ist alles Vertrauenssache und zwei erwachsene Menschen beteiligt, die hoffentlich wissen, was sie tun.

""Aber wie ist es wenn Er sie trotzdem nimmt obwohl sie es nicht will...weil die Tagesform zu wünschen übrig lässt. ""

= Vergewaltigung?

wenn sie NEIN sagt und du es trotzdem machst spielt alles andere vorher oder was man vereinbart hat ursprünglich keine Rolle mehr, dann ist es schlicht und ergreifend ein Übergriff oder Belästigung oder falls vollzogen ein Missbrauch. Also: wenn man(n) Pech hat und SIE ihn deswegen anzeigt.

wünsche ich allen gehorsamen Sub, die ihre Einverständnisse (vielleicht vor Jahren) gegeben haben, dass sie es nie bereuen müssen. Und das meine ich absolut ernst.
Peace & Love!

"Einfacher eine Frau gegen den Willen zu nehmen als einen Mann?"
Noch nie von anal oder oral gehört?
Auch gibt es vielfältige weitere sexuelle Handlungsmöglichkeiten,die gegen den Willen uncool sein können.
Auch Jungen werden vergewaltigt...mitunter auch von ihren Vätern...oder Müttern.

Zum Thema:
Mein Kopf und Bauch sagen zwei verschiedene Sachen.
Kopfmäßig:Ein Nein der Frau muss ein Nein sein.
Bauchmäßig:Ich habe auch in meiner Vanillaehe niemals Nein gesagt.
Aber:Ich bin dann trocken wie Sandpapier......:-))) .Gleitgel hilft.
Kickt sogar ein wenig weil es sich schön devot anfühlt.
Und:Nein....es fühlt sich nicht wie eine Vergewaltigung an,weil Todesangst,Ekel,krasse Schmerzen,sich unrein und schuldig fühlen nicht dabei sind.

Die Frage Trotzdem gibt es bei uns nicht
Weil!
Ja weil Wir den oftmals so belächelten "Vertrag" haben und da steht drin was passiert wenn Vertragsbruch begangen wird.
Da kann sich Subbi dann aussuchen ob sie nicht doch spontan lust bekommt oder lieber anderweitig "bespaßt" wird.
Nun andere Möglichkeiten gibt es auch
Jeder kennt doch bestimmt jemanden,der dannwenns unbeingt nötig ist gern mal zur hand geht
oder einfach das Horizontale Gewerbe aufsuchen,und die entstandenen Kosten zahlt Sub
Tja oder ganz Altmodisch einfach mal verzichten.

keiner wird oral vergewaltigt wenn Er sich zur wehr setzt
ein biss und die Veranstaltung ist beendet
aber das ist hier nicht das Thema

Nein, ganz so eindeutig ist es in der Tat nicht. Es ist aber auch keine eindeutige Vergewaltigung. Eben (unter anderem) aus den von mir genannten Gründen.

Am Ende ist und bleibt so etwas immer eine Einzelfall-Entscheidung, ein Rest-Risiko bleibt immer bestehen.

Davon ganz abgesehen: Wenn jemand "Sex trotz Nein" für sich selbst als Vergewaltigung empfindet (egal ob Sub oder Dom), dann ist das sein gutes Recht - da hat auch die Gesetzeslage nichts mit zu tun.

Ich finde es ganz schrecklich wenn der Mann lustlosigkeit nicht akzeptiert... hatte das jahrelang in meiner Ehe... und fand es herabwürdigend... nur auf das sexuelle reduziert werden und der Rest, dem es vielleicht gerade nicht gut geht... oder man möchte lieber Kuscheln, reden... oder einfach nur seine Ruhe... ich finde wenn das nicht gewahrt wird... läuft es nicht so richtig

Ich gehe mal von einer Beziehung aus, in der Metakonsens herrscht und ich das Benutzungsrecht habe. Da ist dann aus meiner Sicht weder ein Nein, noch ein 'kein Bock' ein Grund. Soweit zur Theorie.
In der Praxis habe ich zwei 'Probleme':
Ich bin zu einem guten Teil Reaktionsfetischist. D.h. wenn ich mich durchsetze und sie auf der Ebene ihrer Lust überhaupt nicht erreiche, zwar die Macht habe, sie zu nehmen, nicht aber die Macht, Sie mitzunehmen, dann bringt mir der ganze Akt recht wenig.
Der andere Punkt ist, das eine Benutzung nach einem klaren Nein, eine klare Grenzüberschreitung ist - nein, keine Vergewaltigung, denn dafür gibt es den Metakonsens! Eine solche Grenzüberschreitung bleibt nicht folgenlos. D.h. entweder ich riskiere, das da etwas kaputt geht, oder ich investiere viel Energie in den Auffangprozeß und die Aufarbeitung.
Als 'kleine Befriedigung zwischendurch' scheidet dieses Szenario damit aus, schon weil ich sie dann körperlich überwältigen müßte, also rough play. Nicht, das ich das nicht gern mache, aber nicht so😉

Ein Punkt, der mir bisher zu kurz kam: was ist denn, wenn Sub Lust hat und Dommie rumpimmelt?
Also meine findet da in aller Regel Wege, um mich in Wallung zu bringen...

LG Maik

..na du bist mir ja ein Dom.... ...

......wenn sowas ständig vorkäme würde ich vermutlich aus der Beziehung austeigen.
Wenn es mir aber insgesamt sehr gut geht finde ich ein gelegentliches Ficken-ohne-Lust nicht schlimm.Ich mag auch bei SM sessions nicht alles gleichermaßen.Das Gesamtpaket muss stimmen.

Und echte Notlagen wurden ja vom TE schon ausgeschlossen.Bei Migräne geht bei mir z.B.garnichts mehr.

Nun, man sollte nicht so sehr spotten... der dominante Part steht schon irgendwie mit einem Bein im Knast. Und das Verträge im BDSM Kontext nicht mehr Wert sind als Toilettenpapier wissen wir auch alle.

Bestes Beispiel der kommerzielle BDSM, die Einvernehmlichkeit wird nirgends so deutlich dargestellt wie durch die vorherige Geldleistung. Trotzdem bekommt der kommerzielle Part immer eine Anzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung von der Staatsanwaltschaft (bei Prostitution besteht immer öffentliches Interesse!), wenn etwas schief geht.

Zur Frage, ich erwarte schon, dass ein klares Nein auch respektiert wird. Das wurde in meiner letzten Beziehung (10 Jahre WE-Beziehung mit EPE) so gehandhabt und auch in meiner jetzigen ist es so. Und ja, meine Partner können das Nein sehr wohl unterscheiden. Würde es missachtet werden, wäre für mich ein großer Riss in der Beziehung. Ob ich damit klar komme oder mich trennen würde, kann ich nicht beurteilen. Zum Glück wurde mir so eine Erfahrung bisher erspart. Doch wer mein Nein nicht akzeptiert... nun, es wäre schon eine Vergewaltigung für mich.

Wenn ich einen Herrn als solchen erfühle...und das Machtgefälle deutlich spürbar ist, ist es in meinem Gefühl als Sklavin gar nicht verankert, das er mich vergewaltigen könnte/würde.
Es ist einfach das Gefühl " ER nimmt sich was er braucht, und setzt seinen Willen durch"

Fühle ich aber einen Herrn eher als einen "Fritz"...ist da auch kein Machtgefälle. Dann würde es eine Vergewaltigung sein.

Sie haben aber einen Wert für die beiden um die es geht,sollte er zumindest,und von daher verbindlich
Der Rest ist nicht wichtig

"Fritz"????

Hoffe,die Fritzens unter den Doms fühlen sich jetzt nicht auf den Schlips getreten.

Ein Mann der mich nur als allzeit bereit ansieht... der mich als Mensch nicht achtet... ist für mich nur Sklave seiner Triebe und somit echt nicht wirklich machtvoll

Wenn ich nicht will,will ich nicht.
Da wäre Vergewaltigung. Ich gebe NIEMANDEN die Generalvollmacht mit mir zu machen was er will. Und ich Nein ist ein Nein auch in einer D/s Beziehung.
Ihr dürft gerne auf mich losgehen wenn ihr meine Meinung nicht Teilt, ich lese das sowieso nicht.

Auch wenn beim BDSM ja in aller Regel alles Einvernehmlich geschieht und vielleicht auch in Verträgen etc. festgehalten ist:

Bei einem ernsthaften Nein, das ich dann auch nicht mit anderen Argumenten anzweifeln oder gar aufweichen würde, bleibt es beim Nein. Dom hin, Sub her, SIE wird schon ihre Gründe habe und das habe ich auch als DOM zu respektieren. Wir sind doch nicht mehr in der Zeit der Sklaverei, auch wenn sich manche Sub gerne als Sklavin bezeichnen und behandeln lässt.

Ein Nein ist ein Nein und bleibt ein Nein...