Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
22105 Mitglieder
zum Thema
Single sein: Vor- und Nachteile519
Seit jetzt 6 Monaten bin ich single. Nicht meine Entscheidung, sie…
zum Thema
Ich liebe meine beste Freundin, leider nicht nur platonisch72
Wir brauchen Ratschläge... Es ist eine komplizierte Sache, aber ich…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Fehlt uns allen die "harte Hand" aus früheren Zeiten?

*******lon Mann
225 Beiträge
Themenersteller 
Fehlt uns allen die "harte Hand" aus früheren Zeiten?
Mal eine ganz gewagte These: Kann dieses große Interesse an BDSM vielleicht daher rühren, dass wir in einer Zeit aufwachsen, in der uns in der Schule nicht mehr auf die Finger geschlagen wird, Erziehungsmethoden weichgespült sind und der generelle Umgang miteinander viel unkomplizierter geworden ist? Früher war es für Kinder sehr viel härter aufzuwachsen - heute helikoptern Eltern um ihren Nachwuchs herum (bin auch Vater und mir meiner Schuld durchaus bewusst).

Sehnen sich die Weicheier der neuen Generation nach einer Portion schön dosierter Härte ohne wirklichen Konflikt? Und diese Härte soll doch bitteschön auch Freude bringen? Würde ein Naturmensch, aufgewachsen unter rauen Lebensbedingungen, überhaupt auf die Idee kommen, nach stundenlangem Jagen, Kampf gegen Naturgewalten und dem innigen Sein mit der Mutter Erde überhaupt auf die Idee kommen, sich einschnüren oder den Hintern versohlen zu lassen?

Suchen wir in der körperlichen Züchtigung den Ausgleich zu unseren geistigen Überforderung im Alltag?
Ähnliches gilt ja generell für Gewalt: In Zeiten des Friedens liebt man es, sich vor dem Fernseher zu gruseln - in Zeiten des Krieges wünscht man sich Frieden und Harmonie.

Woher kommt diese "neue" Lust an Unterwerfung und Dominanz?
Gewagte These....
... aber ich gebe dir vollkommen recht.
Der Mensch sucht meist den Ausgleich vom Alltag.

Bin gespannt auf weitere Antworten.
**********_et_M Paar
4.057 Beiträge
Neue Lust?
Ich glaube, nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass Sadismus und Masochismus in Zusammenhang mit Lust, alles andere als neu sind.
*******und Mann
754 Beiträge
Der Ansicht bin ich nicht.
Ich glaube nicht, daß die neue Hinwendung zu BDSM an zuwenig Härte in der Jugend liegt.
Sondern eher daran, daß man sich heute sexuell eben allgemein mehr ausleben kann als zu früheren Zeit. Ich kann mich noch daran erinnern als homosexueller Verkehr (natürlich nur unter Männern) strafbar war.

Und für mich gehören Schläge nicht zwangsläufig zu BDSM.
*****017 Frau
297 Beiträge
Ich denke, dass es nicht so ist.
Ich finde die alten Methoden formten Menschen, die kuschen und sich zu sehr anpassen.
Und ich bin froh, das diese Erziehungsmethoden nicht mehr "up to date" sind.
Gegen die Theorie spricht auch, dass ich in meiner Kindheit durchaus gezüchtig wurde, heute im Rahmen einer Session aber auf Dominanz und Schläge steh.🤔oder gerade deshalb?
Nein, ich denke es hat da nichts mit zu tun.
Klar, deshalb berichten ja auch diejenigen, die unter solchen Lehrmethoden in der Schule und im Elternhaus gelitten haben, oft so positiv darüber und sind solch ausgeglichene Menschen. Wie kann man auf die Idee kommen, dass Menschen Gewalt in ihrem Alltag fehlt und wie kann man dies mit BDSM vermischen!?

Sprich doch mal mit Menschen, die so erzogen worden sind. Ich kenn einen älteren Mann, der mir im Vertrauen erzählt hat, wie er erzogen worden ist und sich furchtbar dafür schämt, dass er so behandelt wurde - und dass er es selber nicht besser wusste, als er seine Kinder erzogen hat.
Bitte vergleich hier nicht Äpfel mit Birnen.

Ich versteh wirklich, wirklich die Leute nicht, die finden, dass unsere heutige Gesellschaft mit ihrer Toleranz und Sicherheit zu lasch ist und glauben, vor 70 oder hundert Jahren sei alles besser gewesen. So lange haben wir die Menschenrechte noch nicht, und trotzdem wissen viele anscheinend nicht, welchen Luxus sie da von klein auf an die Hand bekommen haben.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es nicht mehr selbstverständlich ist, dass Menschen ungestraft vergewaltigt werden dürfen, in der die Hälfte der Bevölkerung nicht wählen darf, in der man für Krankheiten wie Epilepsie oder Depressionen mit menschenunwürdigen Methoden behandelt oder wegesperrt wird oder in der Homosexualität oder eben Vorlieben für BDSM als Krankheit oder Gesetzesbruch behandelt werden.
Es ist lange nicht alles Gold, was glänzt, aber diese ewig gestrigen, die eigentlich diese wahnsinnige persönliche Sicherheit und Freiheit heutzutage nicht zu schätzen wissen und anscheinend lieber wieder Zeiten zurück wollen, in denen Kinder in Schule und Haus straflos geprügelt wurden - die versteh ich einfach nicht. Aber ich würd ihnen wünschen, dass ihnen, und nur ihnen, dieser Wunsch vllt doch mal erfüllt wird.
Fehlt uns "die harte Hand" aus früheren Zeiten?
Diese These ist so gewagt, dass sie für die eine oder den anderen stimmen könnte.
Bei anderen sind es vielleicht auch unbewältigte Kindheitstraumata, die nach Kompensation schreien.
Oder, was gerade auf Frauen aus "Neufünfland" zutreffen könnte: das Bedürfnis, das "bürgerliche" submissive Frauenbild zu leben oder wenigstens zeitweilig zu praktizieren.
Oder das religiös geprägte Bedürfnis nach jemandem, der über einen wacht und bestimmt, dessen Willen man sich beugt und den man verehren und anhimmeln kann.
Oder ganz einfach eine Art neugieriger Spieltrieb wie beim Fasching: mal in eine Phantasierolle schlüpfen, nur erwachsener, weil erotischer.
@ TE
Schönes Thema...
Deine These hat mich schon sehr zum schmunzeln gebracht. Ich habe schon einige Theorien gehört aber diese war definitiv nicht dabei *raeusper*

Ich fürchte bei mir ist es nicht so.
Ich bin sehr streng aber gewaltfrei erzogen worden.
Ich denke auch nicht das diese Lust an BDSM neu ist, früher wurde sie vielleicht nicht konkret benannt.
Auch bin ich kein Weichei noch konfliktscheu.
Bliebe noch den Ausgleich zur geistigeN Überforderung im Alltag... hm nein ebenfalls negativ.

Wie wäre es stattdessen mit dem Wunsch an Verantwortung abgeben?
Den Kopf frei zu bekommen um sich führen zu lassen.
Die Entdeckung das Lustschmerz auch intensivere Formen annehmen kann?
Das es erregt sich unterwerfen zu lassen?
Usw. Usw. Usw. *grins*

Ich bin gespannt auf weitere Thesen *happy*
Oh..
..das ist gewagt.
Ich kenne Gewalt sehr gut, auch als Kind.
Und trotzdem bin ich devot, allerdings sehr wenig masochistisch.
Ich denke, so ganz vorsichtig, es hat etwas mit einem jarhundertealten Rollenverständnis zu tun.
Bitte nicht steinigen! Emanzipation (=Gleichberechtigung!) ist gut und wichtig!
Dieses Rollenverständnis löst sich nicht einfach auf.

Ich glaube, meine These ist nicht weniger provokant.
*zwinker*
Wohl eher nicht
Was ich aus älteren Texten und Dokumentationen entnehmen konnte, so sind gerade gewisse Strafformen der alten Schulsysteme Auslöser von solchen Phantasien gewesen, Ursache jedoch nicht. Keine Ahnung, was das letztendlich in uns treibt, vielleicht der Urantrieb (wobei der ursprüngliche Antrieb gemeint ist ^^) der Fortpflanzung, welcher uns selbst größte Hürden überwinden läßt.

Zwei Dinge würde ich noch anmerken. Die Distanz jener Lust am Schmerz zum Alltag, aus dem jener verschwunden ist, oder seine Präsenz nicht mehr als Normalität empfunden wird, erzeugt das umso größere Gefühl einer Grenzüberschreitung. Und jene ubiquitäre Verfügbarkeit von Vorlagen im Internet (egal wie schlecht oder verzerrend!), die es dem Begreifen, was man vielleicht mag, oder dem Drang, etwas auszuprobieren, sehr wohlwollend entgegenkommt. *zwinker*

SG nasty
*****rgy Mann
455 Beiträge
Völlig verkehrter Zusammenhang
Der Mensch hat Grundbedürfnisse, wie Essen, Trinken, Schlaf, Wärme und Fortpflanzungstrieb.
Sind diese befriedigt, sind die Schutzbedürfnisse, wie Wohnraum, Schutz vor Gefahr, Gesundheit, Gesetze und Rituale die befriedigt werden müssen, aber auch die Sicherheitsbedürfnisse, wie beruflich, materiell, politisch und wirtschaftlich sind wichtig für unser körperliches Überleben.
Erst dann können wir uns unseren Sozialen Bedürfnissen zu wenden – und eines davon ist das Ausleben der Sexualität.

Wir sollten doch bitte schön alle froh sein, dass wir solche dunkle Kapitel hinter uns gebracht und eine zivilisierte Ethik und Moral entstehen lassen haben. Und tatsächlich in einer Zeit leben, in der wir kultiviert unsere Sexualität ausleben können.

Ein Ausleben hat weniger was mit Überforderung, sondern eher etwas mit Zeit und Freiraum zu tun!

Neu ist diese Art von Sexualität nicht, der erste bekannte Text über SM-Praktiken & Sicherheitsregel entstand ca. 300 n.Chr. und ist als Kamasutra bekannt…
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Nein Sie fehlt uns NICHT.
Die "harte Hand" unserer Zeit ist durchaus da sie hat viele Namen HARZ IV ist einer davon und Kriminalität Drogen, Herzinfarkt und Krebs und die Angst den Job zu verlieren oder die Angst der Euro geht unter ... die Renten sinken ... sind andere Namen für die harte Hand.

Macht gibt es auch heute und sie wird gelebt - wenn auch dezenter und hinter den Vorhängen der Regierungssitze verborgen.

Genauso falsch wie die Annahme die harte Hand würde uns heute fehlen ist die Annahme die damit kolportiert wird. Es ist die Annahme wir bräuchten eine harte Hand. Diverse Diktatoren haben damit ihre Handlungsweise gerechtfertigt - wir sollten nicht den abstrusen Fehler machen und ihnen auch noch Recht geben.

Noch falscher ist die Annahme BDSM und die Verbindung von BDSM sei etwas neues - wer sich intensiv mit der griechischen, römischen und selbst der ägyptischen Literatur der Antike befaßt erkennt unschwer das damals BDSM bereits existierte.

Die Gründe warum jemand Interesse an BDSM hat sind sehr unterschiedlich - es gibt nicht NUR EINE Ursache. Bei manchen Menschen kann man die Gründe nicht ausmachen bei anderen erkennt man Kompensations- und/oder Verdrängungshandlungen bis hin zu Rache am anderen Geschlecht für tatsächlich erlitenes Unrecht oder nur in der eigenen Psychose emprundenes Unrecht unter dem Deckmantel des BDSM.
********weet Frau
407 Beiträge
Eine einfache Erklärung wird man dafür sicher nicht finden, die für alle mit dieser Neigung zutreffend ist.
Wie Schlecker91 schon beschrieben hat, ist es vermutlich mehr die Errungenschaft, dass sich heutzutage jeder mehr und offener entfalten kann, ohne gesellschaftlich gleich geächtet zu fühlen oder gar als "pervers" abgestempelt zu werden. Auch ist die Ausprägung von BDSM sehr vielfältig, von extrem hart bis eher "Shades of Grey Kuschel BDSM". Alles hat seine Berechtigung, ganz so, wie es den Beteiligten eben gut tut.
Auf der anderen Seite kann es aber schon durchaus sein, dass in der heutigen, doch eher behüteten Zeit, wieder mehr das Verlangen nach handfester, körperlicher Erfahrung wächst. Sich selber stärker spüren, sich der "Gefahr" aussetzen, sich zurücknehmen, Regeln auferlegt zu bekommen und sie zu befolgen.
Da es trotzdem nicht für jedermann/jederfrau zutrifft, muss schon eine gewisse, innere Neigung dazu vorhanden sein, wodurch auch immer.
Auch ich habe noch etwas die Zeiten der strengeren Erziehung mitbekommen, zum Glück kaum an mir selber. Trotzdem hatte ich schon im frühen Schulalter meine devote Grundneigung, wie ich im Rückblick festgestellt habe. Diese zu erkennen, zuzulassen und auszuleben, kam dann allerdings erst verstärkt in den letzten Jahren. Das liegt sicher auch daran, dass es eben inzwischen relativ einfach ist, gleichgesinnte Leute kennenzulernen, auf Stammtischen, auf entsprechenden Events und solchen Plattformen wie dem Joyclub oder anderen.
Suchen wir in der körperlichen Züchtigung den Ausgleich zu unseren geistigen Überforderung im Alltag?
Nun, zu dieser These gibt es ja das klassische Beispiel, das gerade in Japan häufig vertreten ist/sein soll. Der Manager, der den ganzen Tag die Untergebenen scheucht und sich abends von der Domina züchtigen und demütigen lässt...
Das mag in dem einen oder anderen Falls so stimmen. Doch das zu pauschalisieren ist zu eindimensional gedacht.

BDSM gab und gibt es schon "immer". Nur heute dürfen wir dazu stehen und es ausleben. Ebenso bietet uns das Internet die Freiheit sich darüber zu informieren, sich auszutauschen und relativ leicht auch das passende Pendant zu finden.

Ich denke, ein Großteil des Reizes könnte auch in der Übersättigung unserer Gesellschaft liegen, die wir seit der sexuellen Revolution haben, der Abschaffung des § 175 usw.
Heute ist jede Neigung doch mehr akzeptiert, man verstösst nicht mehr gegen Regel...
Vielleicht sind wir deshalb scheinbar immer auf der Suche nach dem nchsten Kick und Kink.
*******rion Mann
14.644 Beiträge
Einfache Erklärungen treffen wenn es um komplexe
Themen geht selten die Realität.

Mich wundert immer wieder das Menschen trotz der Bekanntheit dieses Umstandes immer und immer wieder nach einfachen Lösungen suchen statt sich mit der Realität auseinanderzusetzen um diese zu erkennen und dadurch eine Lösung zu finden.
********weet Frau
407 Beiträge
einfache Erklärungen
Das reduzieren auf eine einfache Erklärung kann natürlich auch Stilmittel sein.
Wie man sieht, werden damit unterschiedliche Sichtweisen von anderen "provoziert" und ist dadurch animiert, etwas dazu zu sagen aus der eigenen Sichtweise. Von daher find ich's jetzt nicht so schlimm, solange es nicht zu plump gemacht ist.
Immer wieder
Muß Wissen und Bewußtheit darum neu erkämpft werden. Und immer wieder muß man gegen Denkverbote ankämpfen...

Ob subtil oder offensiv, beides ist hier oft genug zu finden und entsprechende Vertreter sind bereits anwesend. Darum geh ich jetzt schlafen wie in Goyas Bild. *zwinker*

P.S.: Ockhams Rasiermesser sagt, daß von allen möglichen Erklärungen die einfachste vorzuziehen sei. Aber jeder kann sich ja mal irren...
***cc Mann
27 Beiträge
Nein!
Sehnen sich die Weicheier der neuen Generation nach einer Portion schön dosierter Härte ohne wirklichen Konflikt?
Sicher bin ich nicht das Maß der Dinge, aber ich bin in meiner Jugend mit mehr als nur einem kleinen Konflikt aufgewachsen und mein heutiges Interesse lässt sich trotzdem nicht leugnen. Ich denke eher, dass in der heutigen Zeit das Vermeiden der "schlechten" oder "unvernüftigen" Empfindungen ein wesentlicher Faktor ist, der zugegebener Maßen die Welt um uns herum vernünftiger und zunehmend friedlicher gestaltet, ABER der Mensch ist eben anders alles es die Aufklärung es gerne hätte keine reines Vernunftswesen, sondern lediglich vernunftbegabt, mit Trieben und unbewussten Bedürfnissen; was eben auch dafür sorgt, dass Triebe nicht oder nur dürftig bedient werden. So suchen wir eben nach Kompensationsstrategien und eine der ältesten ist das Spiel. Schönes Beispiel ist hier, neben dem Spiel mit der Macht- und Ohnmacht im BDSM, auch das böse Ballerspiel als Ventil für Aggressionen.

In sofern wäre deine These vielleicht haltbar, allerdings ist es mit Vorsicht zu genießen zu behaupten, dass es notwendig gewesem wäre Kinder in der Schule mit dem Glasfiberstock zu malträtieren, zumal ich immer ein bisschen den Eindruck habe, dass gerade die Menschen die "Schmerzen" in der Kindheit zu Hauf erfahren haben, sich innerlich sehr oft unbewusst, so sehr danach sehnen, dass sie Situationen wieder herbeiführen, die denen in denen ihnen "Schmerzen" zugefügt wurden nicht wenig ähnlich sind.


Würde ein Naturmensch, aufgewachsen unter rauen Lebensbedingungen, überhaupt auf die Idee kommen, nach stundenlangem Jagen, Kampf gegen Naturgewalten und dem innigen Sein mit der Mutter Erde überhaupt auf die Idee kommen, sich einschnüren oder den Hintern versohlen zu lassen?
Ich meine mich daran zu erinnern, dass es so einige Naturvölker gibt, die sich mit Freude in der "Freizeit" schmerzen zufügen. *g*

so, das war meine subjektiven Empfindungen/Gedanken dazu *zwinker*
Zum Thema
Bei Spiegel TV gab es eine Dokumentation, mit und über eine bekannte domina, in aus Hamburg. Sie sagte das viele Manager und Firmen Chef zu ihr kämen, um sich zu "unterwerfen". Druck Abzubauen und Stress. Dieses ist ja keine Seltenheit..
Jedoch muss man sagen das es dieses auch schon früher gab.
Siehe die Folter im Mittelalter. Ebenso das Gewerbe welches ja auch schon seit ewigen Zeiten gibt.
Ich finde wir Europäer tun uns in Sachen der Sexualität und des auslebens, dazu gehört finde ich alles, immer noch sehr schwer.
Sieht man auf dem asiatischen Teil der Welt, geht man damit anders um.
SM Bereich und alles was dazu gehört, ist ja auch verrucht und wird in der Öffentlichkeit derbe kritisiert.
Differenziert eine andere Zeit
Es fing doch in der Schule an:
Zucht und Ordnung wurde gelehrt in der damaligen Zeit. Wobei die Zucht oft übertrieben wurde. Ich weiß noch wie es in der Schule bei Verfehlungen "geknallt" hat. Die Deliquenten haben es überlebt, einige die härter dran waren (ein Lehrer z.b. genoss die Adolf Hitler Schule) waren wie runderneuert. Es war schlimm.

Aber, die jungen Damen und Herren Schüler wussten wo ihre sieben Sachen sind und überlegten sich dreimal welchen Mist sie bauten. Oft gab es nur eine Hose und wenn diese kaputt war wurde eine kurze Hose draus gemacht. ich wünschte mir oft das die heutigen jungen "Leistungsträger" nur bedingt mal in den Genuss dieser Zeit kämen. Einem manchen ginge eine Lampe an.

Die Kinder die damals aus der Schule kamen hatten ihre Prügel oft fürs ganze Leben bekommen. Von so manchem Vater zu Hause schreibe ich jetzt mal nicht.

Familie:

Eine Ehe vor 50ig Jahren war quasi immer eine D/S Ehe. Der Mann hatte das Sagen und die Frau kuschte.
Eine andere Form war sehr selten. Die Frau ging arbeiten (bei Arbeiterfamilien. Bei Beamten war dies fast nie der Fall) und versorgte Familie. Der Ehemann ging arbeiten (und brachte das meiste Geld nach Hause) und war oft Pascha. Es gab so gut wie keine Männer die kochen konnten. Auch fand der "Herr" zu Hause weder Socken noch sonstiges was "Frauensache" ist irgendwo im Schrank. Und nicht zu vergessen der Führerschein. Eine Frau die ein Auto chauffierte ist mir in meiner Jugend nicht bekannt.

Warum schreibe ich das?

Körperliche Gewalt kannte man oft schon sehr früh. Man wusste aber auch wie der Hase zu laufen hat damit ein Leben klappt. Im Grunde war das volle BDSM Programm Lebensinhalt.

Nein, das soll nicht mehr so kommen. Es war zu viel des "Guten". Aber ein guter Teil davon hätte verhindert das wir vor dem Bildschirm sitzende Katastrophen, Menschen die selbst für sich nicht gleichgültiger sein könnten, ins Leben schicken.

Man darf natürlich nicht vergessen warum es so ist wie es ist. Da gehört ein Stück Geschichte dazu was hier zu weit führen würde. Um einen Grund zu nennen warum das Chaos Einzug hielt war die antiautoritäre Erziehung. Da hatte man den genialen Einfall das alles geht und möglich ist, der Mensch man "laufen" lassen soll und eine satt sitzenden Vorhand an den Hinterkopf ein unglaubliches Vergehen war.
Eine Gesellschaft lief aus dem Ruder.

Ich möchte die Leser des Themas bitten nun einmal einen Vergleich zu ziehen. Man wird fest stellen das es damals und HEUTE mit Zucht und Ordnung übertrieben wird. Was damals zu viel war ist heute nicht mehr vorhanden.
Es soll sich jeder aus meinen Zeilen das mit nehmen was er brauchen kann. Viele werden sich kaum rein denken können weil sie einfach viel zu jung sind.

Ohne Zucht und Ordnung, ohne Demut und ohne Wertschätzung ist ein Leben/Gesellschaft nicht zu führen.

Und genau das wird es sein was den " Spezialisten" heute fehlt und genau das wird es sein was so viele suchen. Das Resultat wäre Sicherheit fürs Leben.

Habe fertig. Eine Diskussion werde ich nicht darüber führen.
'Harte Hand' als Metapher
Ich sehe nicht, das 'die harte Hand' fehlt. Ich glaube aber, das uns Menschen in unserer Wohlstandsgesellschaft existenzielle Situationen und Erfahrungen fehlen.
Das Stück Fleisch kommt aus dem Kühlregal. Niemand muß dafür jagen oder töten. Wenn es kalt ist, machen wir die Heizung an. Wer hat schon mal richtig gefroren? Oder gehungert? Mußte fliehen oder um sein Leben kämpfen?
Existenzielle Erfahrungen, die uns an physische und/oder psychische Grenzen bringen, sind in unserer Gesellschaft Mangelware. Insofern werden Ventile und Situationen gesucht, die ein Gefühl des existenziellen Kicks vermitteln. Manche bringen sich bewußt in gefährliche Situationen, andere neigen zur Selbstzerstörung. Gut möglich, das Menschen auch deshalb BDSM machen, um sich mit diesen Instinkten und existenziellen Erfahrungen zu verbinden...

LG Maik
*******dor Mann
5.901 Beiträge
@EP
Ich sehe da keine These, sondern leidiglich eine Reihung von Fragen. Sollen wir uns eine aussuchen?
**********audia
4.830 Beiträge
Die sog. Harte Hand
fehlt uns, bzw. unserer sozialen Gesellschaft in "gewisser Weise" schon.
Wenn man bedenkt, wie manche Menschen so miteinander umgehen, dann denke ich mir mal so, haben die den gar keine Erziehung genossen, UND das hat jetzt nix mit BDSM zu tun.
In unserer schnellebig gewordenen durchtechnisierten hyper-super-duper Gesellschaft hat sich doch so einiges verändert.
Beispiel Schule: Klar, vor 100-50 Jahen war ein Lehrer / Lehrerin schon so eine Art Respektsperson. Wenn man mal in einer Großstadt auf einer Hauptschule schaut, ist dieser Respekt den Erwachsenen gegenüber und sogar den Mitschülern untereinander gegenüber ziemlich verschwunden. Schlägereien, Probleme ohne Ende, keine Solidarität mehr, Mobbing heißt ja das "neue Zauberwort".
Beispiel Arbeitsplatz: Ja, warum mobben sich überhaupt die Mitarbeiter untereinander ?? Teamwork, Hand in Hand miteinander arbeiten usw. fällt in der heutigen, doch manchmal verrohten Gesellschaft auch flach.
Ach ich denke, daß es noch weitere Beispiele geben wird, wo die sog. "Harte Hand" von früher halt mal wieder gebraucht wird.
***ch Frau
1.798 Beiträge
Danke für das Thema
Und für die Antworten *g*
Es ist ja doch immer die Frage nach dem Ursprung diese Bedürfnisse.
Spiel, auch rauhes, ist ein wunderbares Mittel der Natur sich auf ernste Situationen im Leben zu vorbereiten. Auch unter erwachsenen Lebewesen. Klar, so lange wir jagen, fressen und erschöpft sind, spielen wir nicht. Aber dann...
Und bei den Schmerzen darf man auch nicht die Endorphine vergessen *zwinker* Die sind ja da um unsere Schmerzen zu lindern. Sicherlich war früher die Verletzungsgefahr höher. (Dafür haben wir durch falsche Haltung heutzutage viel mehr chronische Schmerzen, da verlieren die Endorphine die Wirkung.)
Und ja, auch das Spiel mit der Macht macht Sinn, sind wir doch soziale Wesen.

Diese Zeiten mit den Züchtigungen waren im Grunde pervers. Ja. Das denke ich. Völlig übertrieben (wie oben beschrieben). Ich glaube schon, dass wir weiter sind.
Zu unsere Zeit gehört nicht nur freies Ausleben des BDSM und anderer Sexpraktiken, sondern auch Yogapraxis, Sport, Kunst... Weg vom Fernseher *g* Ist doch schön!
***in Frau
9.794 Beiträge
Das mit dem besser funktionierenden Menschen...
...wenn er geschlagen wurde halte ich für einen furchtbaren Irrtum.
Ich kenne sehr viele Jugendliche,die nicht ausbildungsfähig sind,"unerzogen"
Sie werden fast ohne Ausnahme zuhause geschlagen.....und prügeln häufig selbst auch.
Was sie nicht vorgelebt kriegen ist ein gesundes Selbstbewusstsein,Freude an der Leistung und Anstrengungsbereitschaft.
Durch das Schlagen wird nichts besser.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.