Eigentlich wollte ich das Thema ja übergehen...
Woher kommt die Annahme, eine Sub MUSS ... ?
Beim Lesen diverser neuer und alter Beiträge in den verschiedensten Gruppen und Foren bin ich immer wieder darauf gestossen, dass bei einigen Neulingen im BDSM die Annahme vorherrscht, dass es ein/e Sub dieses oder jenes tun MUSS.
Wie erklärt sich dieses Phänomen? Da es so gehäuft vorkommt, stelle ich diese Frage mal zur Diskussion. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Anfänger immer an jemanden geraten, der ihnen diese irrige Annahme suggeriert. Woher rührt das also?
Aber da sich wohl mal wieder alle einig sind das die Dom's an allem schuld sind, weil sie es ja den armen Sub's einreden...hier mal ne andere Sichtweise, die sicher der Te auch aufgefallen wäre, wenn sie mal ein paar Anfänger-sub's gefragt hätte, wie es zu der Annahme kommt.
Denn lange bevor man sich tatsächlich im Internet auf die Suche nach BDSM Gedöns begibt, ist da meist schon so einiges durch die Gehirnwindungen gelaufen und das bildet eine Vorstellung von dem was man zu finden hofft...sofern man nicht zufällig durch ein Buch oder einen Film auf das Thema aufmerksam wird und spontan entschließt das so ein Milliardär ne feine Sache wäre.
Das ist nicht nur bei Dom's so, sondern auch bei Sub's!
Fragt man dann mal ein paar Subby's in spe was den da alles durch den Kopf gegangen ist bzw. welche Fantasien in der Lendengegend für Feuchtigkeit sorgten, lauten die Antworten oft...
• Ausgeliefert sein
• Hilflosigkeit
• beherrscht werden
• benutzt werden
• gezwungen werden
• gedemütigt werden
• bestraft/erzogen werden
• ...
...in allen möglichen Ausführungen.
Keinen dieser Punkte verbindet man (als Otto Normalo) mit Freiwilligkeit.
In der Fantasie gibt es auch diese Freiwilligkeit nicht.
Da machen die Protagonisten was die Fantasie hergibt ohne zu fragen und da wird am Ende auch niemand aufgefangen oder gekuschelt.
Einer sub in spe muss man nicht einreden das sie irgendwas muss, das ist schon längst in ihrem Kopf drin!
Bei Dom's in Spe ist das natürlich nicht anders...warum auch?
Auch sie haben natürlich ihre Vorstellungen und wissen was sie zu finden hoffen...und dann gibt es einen mächtigen Bauchklatscher, wenn man sich als Mann doch mal einliest (Männer und ihr Verhältnis zu Gebrauchsanweisungen muss ich hier hoffentlich niemanden erklären).
Mann kommt sich wie in einer falschen Welt vor...zumindest war das vor Jahren bei mir so....und dann dauert es erstmal bis man sich sortiert hat, seine Vorstellungen ohne Ende zurückgeschraubt hat und einen Weg findet, der für einen doch noch passt.
Einen "Schuldigen" gibt es, wie fast immer, auch hier nicht...außer vielleicht die Unwissenheit oder die grenzenlose Fantasie.
PS: Oder ist es vielleicht sogar die BDSM-Szene schuld? Die durch ihre Vielfältigkeit und ungeschriebenen Gesetze ziemlich eindeutig vorgibt wie BDSM allgemein zu sein hat, und so lange das "Alles muss, nix kann!" vergewaltigt hat, bis ein "Alles kann, nix muss!" am Ende stand?
Provokante These, zugegeben!