Leider ist es ja in unserer Gesellschaft generell so, dass den Herren der Schöpfung sehr viel weniger Variation in ihrer Kleiderwahl zugestanden wird als den Damen. Das beginnt schon damit, dass Frauen Röcke, Hosen oder Kleider tragen, Männer jedoch – von Ausnahmen abgesehen, die zumindest das Aufsehen der Gaffer erregen – nur Hosen. Das setzt sich fort in Bezug auf die Frisur (die Damen lang oder kurz, offen, geflochten oder hochgesteckt, die Herren zu 99 % kurz) und den Schmuck (für die Damen Kette, Ohrringe, Ringe, Uhren, Broschen, Haarspangen, für die Herren bestenfalls eine dezente Kette, eine Armbanduhr, ein oder zwei Ringe und hübsche Manschettenknöpfe) sowie Schuhe, Make-Up und Nagellack.
Man
kann sich natürlich auch als Mann mit all dieser Variation schmücken. Dann wird man aber von den meisten Leuten ganz schnell schief angesehen.
Innerhalb der zugestandenen Bandbreite sehe ich allerdings bei den Damen einen ebensolchen Druck zur "Uniformierung". Die typische "Sub-Uniform" beinhaltet High-Heels, halterlose Strümpfe oder Strapse, ein möglichst knappes Kleidchen bzw. Röckchen plus ein ebenso knappes Oberteil, gern im Korsett-Stil, als BH oder auch brustfrei. Bei O-Veranstaltungen werden gemeinhin die typischen O-Kleider getragen: brustfrei mit Korsettschnürung und vorne offen, dazu natürlich ebenso Halterlose und Heels, sowie das obligatorische Halsband.
Um auf die Aussage im EP zurückzukommen:
Was für die Herren der Anblick von Damen in Strapsen ist, das ist für die Damen der Anzug tragende Herr
Ich finde meinen Gefährten im Anzug ungemein attraktiv. Ich finde aber ihn mit Lederhose, schweren Boots und einem Mittelalter-Hemd mindestens ebenso attraktiv. Beides kann je nach Anlass passend sein, und beides sind Outfits, die sich ebenso wie der Anlass vom Alltag abheben. Dasselbe Bestreben habe ich ja auch: etwas Nicht-Alltägliches zu tragen und möglichst gut auszusehen.
Und natürlich haben wir auch einen gewissen Respekt vor den Szene-Konventionen und bemühen uns auch deshalb, unsere Kleiderwahl an das jeweilige Event anzupassen. Ein Must-Have ist der Anzug trotzdem nur in Ausnahmefällen.