Der Gedanke mit dem Spiel im Club...
ist ja erstmal kein verkehrter. Man trifft auf Gleichgesinnte, ist in einen öffentlichen Rahmen eingebettet der eine gewisse Sicherheit suggeriert.
Jedoch, kann dieser Rahmen auch zu einem gewissen Leistungsdruck verführen. Man möchte ja schließlich nicht in der Öffentlichkeit eine Session abbrechen, oder man fühlt sich unter Druck, muss mehr durchhalten als es einem guttut. Der angebetete Dom ist doch nicht so gut, als man ihn sich vorgestellt hat usw.
Das eingestehen der "Peinlichkeit" eine Session abzubrechen in solch einer Gesellschaft, das ist nicht leicht.
Was ist also der richtige Weg?
Meiner Meinung nach, es gibt keinen goldenen Weg. Spiele ich zu Hause, in einem Hotel, miete ich ein SM-Apartment? Da bin ich allein mit dieser Person, ausgeliefert. Die Gefahr das etwas aus dem Ruder läuft ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aufgrund meiner Erfahrung, BDSM-Stammtischarbeit, habe ich oft gehört, "als ich meine erste Session hatte, da bin ich an den falschen Dom geraten. Es war schrecklich, erniedrigend, keiner war da der mir helfen konnte..." Gerade submissive Menschen die am Anfang ihres Weges stehen brennen so lichterloh, dass sie vielfach jeglichen Verstand abschalten, um endlich erleben zu können, was sie so lange in sich herumtragen. Und wenn man dann an den "richtigen" Dom gerät... herzlichen Glückwunsch!
Also von dem Gedanken her, ist der Club schon mal eine gute Idee. Man sollte aber nicht zu viel von den dort anwesenden Gästen erwarten, denn bevor jemand in einem Club in ein Spiel von anderen Leuten eingreift, da muss schon eine Menge passieren. Denn es ist gute Ton, dass man andere so spielen lässt wie es ihnen gefällt. Wenn die Sub schreit wie am Spieß, wenn sie blutig geschlagen wird, am Rande der Ohnmacht steht, das ist vielleicht genau deren Spiel. Kann ich das als Außenstehender einschätzen? In solchen Momenten empfiehlt es sich eher zum Veranstalter zu gehen, und dort die Situation anzusprechen. Der Veranstalter kennt in der Regel seine Gäste, und kann eher einschätzen ob er eingreifen muss, oder auch nicht.
Was also tun? Klar, ich empfehle auch den Club, aber bitte, wenn möglich mit der Möglichkeit sich zurückzuziehen. Es gibt in Dortmund einen großen Club der separierte Spielbereich hat. Dort kann man sich entweder in diverse Räumlichkeiten zurückziehen, also Türe zu machen, oder aber auch in halböffentliche Räume. Dort sind die Bereiche großflächig mich Vorhängen, teilweise mit halbtransparenten Stoffen abgedeckt. Man kann dort also relativ unbeobachtet, jedoch in einem relativ geschützten Rahmen spielen.
Ich hatte auch in meiner bisherigen BDSM-Karriere einen öffentlichen Spielabbruch. Und man muss das immer mit einkalkulieren. Es mag die Tagesform nicht besonders sein, man hat den anderen falsch eingeschätzt, es gibt zig Gründe warum etwas nicht läuft. Was zählt ist, dass man keine Angst oder Scham davor haben sollte etwas zu beenden. Es geht um die eigene Sicherheit, Gesundheit. Und das gilt auch für den Dom.