Es gibt Psychotherapeuten, die diese Meinung vertreten. Es gilt auch zu definieren, wie manifestiert die "Neigung" bei dir ist.
Sicher gibt es "Doms", die ihren langsam in sich aufgestauten Frust über permanente Ablehnung oder Verletzung durch das andere Geschlecht in sadistischen Phantasien und "Spielen"gegen Frauen abbauen, die eigentlich nicht dominant sondern tiefenpsychologisch nur sauer, wütend sind.
Und sicher gibt es "Subs", die in ihrem devoten, masochistischen Verhalten entweder als "Therapie" oder völlig selbstverletzend auf frühere schlechte Erfahrungen reagieren. Kenne mehr als eine, die bei der #metoo - Kampagne am deutlichsten hätten mitmachen müssen, das aber nicht getan haben.
Aber bei vielen ist das eben auch eine "angeborene Neigung", eine sexuelle Orientierung, wie Homosexualität o.a. - halt nur noch nicht so allgemein als solche akzeptiert.
Ich habe schon als Kind gefallen daran gefunden zu fesseln und Phantasien gehabt, in denen ich die Mädchen dominiert habe. Aber: habe ich damals keine Freundin gefunden, weil die Mädchen mit einem siebten Sinn gespürt haben, dass ich anders ticke, als die anderen Jungen? Oder habe ich angefangen, anders zu ticken, als die anderen Jungen, weil ich einfach keine Freundin gefunden habe? Das ist wie die berühmte Frage, was zuerst da war: Das Huhn oder dem Ei?
Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei ganz vielen anderen ähnlich gelagert ist. Aber vielleicht bin ich auch einfach ein komischer, kleiner Sonderling.