Unterschied Fetisch und Vorliebe?

Ein Fetisch ist ein Gegenstand, der einen in sexuelle Erregung versetzt.
Vorlieben sind Praktiken, die einen sexuell erregen.

für einen bestimmten Gegenstand oder ein bestimmtes Körperteil. Eine Vorliebe kann aber auch außerhalb des Fetisch bestehen, beispielsweise für Sex mit zwei Partner(inne)n.

Danke gute Frage.. beschäftigt mich auch sehr ? Bin auf Antworten gespannt.. LG

Fetisch ist ein Auslöser der sexuellen Erregung eine Vorliebe hingegen ergänzt diese.

Begrifflich definiert man "Fetisch" als sexuelle Devianz. Der Begriff kommt von dévier zu deutsch abweichend. Ein Fetisch ist also eher etwas, was "von der Norm" (was auch immer das ist) abweicht.

Eine Vorliebe ist darüber hinaus i.d.R. personenbezogen - ein Fetisch i.d.R. objektbezogen.

Stehst Du also auf Deine Freundin in Lack und Latex oder High Heels ist es eher eine Vorliebe. Stehst Du auf die Heels selber - stehen sie im Vordergrund - nennt man es eher Fetisch.

Ein Fetisch im engeren Sinne ist (Gottseidank) selten. Ein wirklicher Fetisch braucht nicht unbedingt Sex. Es gibt vielleicht sexuelle Handlungen, aber wenn ein wirklicher Fetischist seinen Fetisch hat, dann geht er ab und der Partner kann leer ausgehen.

Vorlieben sind auch ausgeprägte Neigungen. Auch "Fetische" können ausgeprägte Vorlieben sein. Ich habe eine ausgeprägte Vorliebe für Nylons und Strapse. Aber ich kann auch geilen Sex ohne das haben. Für tollen Sex brauche ich BDSM, kann Sex aber auch ohne BDSM haben. Aber eines weiß ich sicher: Ohne diese "Kleinigkeiten" wäre Sex auf Dauer nicht denkbar. Ein Liebhaber, so toll er sonst auch wäre, würde mich nicht halten können.

... genau wie Vorredner..!

(M)ein Fetisch ist definitiv Edelstahl, Ketten und Kellergewölbe..

(M)eine Vorliebe, dann das was damit und/oder darin angestellt werden kann..

Der Begriff ist deswegen so kompliziert, weil es einen reinen Fetisch nur selten gibt, weswegen der Begriff "Fetisch" in seiner reinen Form eigentlich gar nicht existiert. Wohl aber in seiner verwässerten Form.

In seiner reinen Form bedeutet er, dass etwas, was dich anmacht, völlig unabhängig von seinen Begleitumständen anmacht. Vorzugsweise bei Gegenständen.

Ein Beispiel: Wenn du den Fetisch "Gummistiefel" hast, macht es für dich überhaupt keinen Unterschied, ob da jetzt ein Kerl oder eine Frau die an hat, ob diese Person 20 oder 90 Jahre alt ist. Du siehst diese Gumistiefel und bist geil! Einfach, weil dich diese Stiefel anmachen.

In seiner abgeschwächten Form ist das dann so, dass du dann, wenn dir eine Person auch nur halbwegs zusagt, sie dich sofort geil macht, sobald sie Gummistiefel trägt. Es ist egal, welche Schuhe sie sonst so trägt, der Effekt ist NUR bei Gummistiefeln so. Ist zwar kein "reiner" Fetisch mehr, aber doch schon nah dran, weil immer noch hauptsächlich diese Stiefel es sind, die dich kicken. Und erst in zweiter Linie der Mensch, der sie trägt.

Am weitesten verbreitet ist dann aber die "softe" Variante: Dass du zweimal hinguckst, sobald dieser Mensch diese Stiefel trägt. Dir also zuallererst der Gegenstand auffällt (weil dein Fetisch) und dann erst der Mensch. Der Kick aber nachlässt, sobald dieser Mensch dir so gar nicht zusagt.

Genau in diesem Bereich, dem "soften" Fetisch, ist der Unterschied zu einer Vorliebe nur noch marginal. Lässt sich eigentlich kaum mehr unterscheiden. Denn wer Gummistiefel nun "nur" toll findet, weil er findet dass sie schick aussehen, dann wird er eine Person, der sie trägt, vielleicht ja genauso ebenfalls attraktiver finden als jemand, für den diese Gummistiefel ein Fetisch darstellt.

Kurz gesagt: Der Fetischist sieht erstmal unten hin, sieht die Stiefel, sagt sofort "wow!!" und sieht dann erst nach oben.
Der Nicht-Fetischist sieht oben zuerst hin, dann wandert der Blick nach unten, und erst am Schluss, wenn er sieht, dass da auch noch diese Gummistiefel da sind, sagt er "wow!!". Aber auch nur vielleicht.

Also mit hat mal jemand gesagt das ein "Fetisch" etwas zwanghaftes ist also etwas ohne das man nicht kann. Und eine Vorliebe ist einfach etwas das einem besser gefällt als etwas anders z.B. eine spezielle Haarfarbe.
Ich hoffe ich konnte damit zur allgemein Verwirrung beitragen. ;P

Ich habe mir mal von einem Fetischisten! erklären lassen dürfen das er ohne diesen Fetisch keine Sexuelle Befriedigung erlagt
Es sei nicht nur eine Schwärmerei es unabdingbar
so Ähnlich habe ich das auch schon in den 70.er Jahren mal in einem Lexikon gelesen
(Für die jüngeren,das ist Wiki auf Papier)
Dieser typ sagte es kann ein Gegenstand aber auch eine Person oder Teile einer Person sein
es kann sogar auch ein bestimmter Geruch sein
Eine Vorliebe dagegen zeige nur die grobe Richtung.

kann man es formulieren. Fachlich geht man beim Fetisch von einer starken Fixierung auf einen Gegenstand oder eine bestimmte Handlung aus OHNE die KEINE Befriedigun erreicht werden kann.

Manche Psychologen sind dafür das nicht ganz so streng zu sehen (im Gegensatz zur Betrachtungsweise vor 50 Jahren als der Begriff FETISCH gerne negativ wertend mit "krankhaft" belegt wurde. Heute spricht man von pathologischem Fetisch wenn er eine ausschließliche Bedeutung erlangt UND die allgemeine Lebensgestalltung unter dem FETISCH leidet, sprich wenn das sonstige Leben vernachlässigt wird.

Eine Vorliebe ist nicht mit dem Attribut ausschließlich verbunden. Praktisch gesehen steht ein(e) Fußfetischist(in) nur auf Füße während ein(e) Fußliebhaber(in) Füße besonders erotisch findet, aber auch vom Rest einer Person erregt werden kann.
Ein(e) pathologische(r) Fußfetischist(in) hingegen kann nur durch Füße zur Befriedigung kommen.

Ich habe eine fetischartige Neigung für High Heels und Nylons, die ich selber auch als "Fetisch" bezeichne, wenngleich es nicht wirklich trifft, wie schwarzschaf die Differenzierung sehr gut dargelegt hat. Der pure Anblick eines hochhackigen Schuhs selbst hat für mich vielleicht etwas ästhetisches, aber es ist kein sexueller Reiz. Erst, wenn ihn eine Frau trägt, die ich attraktiv finde, wird ein sexuell erregender Kick daraus. Sehe ich auf der Straße eine Frau, die entsprechende Schuhe trägt, die mir gefallen, schaue ich schon auf die Schuhe und bestrumpfte Beine. Aber wenn ich diese Frau nicht attraktiv finde, helfen auch ihre Schuhe nicht . Mein Blick ist also nie nur auf Schuhe und Strümpfe fixiert und der Reiz kommt nur aus dem Zusammenspiel mit der Frau, die sie trägt.

es mal ganz einfach zu erklären: Für mich ist ein
Fetisch ein absolutes Muß, das sich auf Gegenstände
oder Handlungen beziehen kann. Diese müssen nicht
unbedingt im sexuellen Kontext stehen. Der Begriff wird
aber häufig im sexuellen Zusammenhang verwendet.

Eine Vorliebe ist eine Handlung oder auch ein Gegenstand
der bei der Auswahl von mehreren Vorschlägen/Möglich-
keiten bevorzugt wird. Sie ist kein Muss und es können
auch Kompromisse gemacht werden.

Alle anderen Beiträge waren auch schon sehr erkenntnis-
reich. Hoffe das hilft dir weiter.

Genau das ist auch die offizielle Definition von "Fetischismus".

Ist aber praxisfern. Ich behaupte mal, dass die Anzahl von echten Fetischisten nach dieser Definition auf einer Fetischparty unter 1 Promille liegt.

Die praxisnahen Versionen habe ich weiter oben erklärt. Bringt uns hier ja auch mehr.
Wenn jemand sagt "das und das ist mein Fetisch", dann ist damit meistens "nur" gemeint, dass ihn genau das halt geil macht. Nicht mehr! Aber halt auch nicht weniger.

und wenn der Unterschied sich doch offiziell definiert
warum kann man das dann einfach nicht so stehen lassen
sondern muss für bDSMer wieder eine Extrawurst braten
nur weil laut der offizellen
Fetischisten sind obwohl viel mehr denken sie wären einer macht das die Sache trotzdem nicht richtig.

Wie immer ist es Definitionssache. Es gibt auch Menschen, die sagen, sie haben einen Schmerzfetisch und meinen damit einfach, dass sie masochistisch sind. im Allgemeinen Sprachgebrauch sind "Fetisch" und "Vorliebe" fast Synonym. Bzw. Fetisch ist die Steigerung von Vorliebe. Es geht um etwas, das einem sehr wichtig ist, auf das man fixiert ist.

Ich halte mich bei der Definition aber knallhart an den ICD-10:

Ursprünglich beschreibt das Wort Fetisch nämlich einen Gegenstand(!), dem ein Geist innewohnt oder der besondere magische Kräfte besitzt. Davon leitet sich das ab. Ein sexueller Fetisch ist also ein Objekt mit sexueller "Kraft".

@********chaf
Ich finde es auch grenzwertig, hier den Begriff Fetisch anpassen oder verwässern zu wollen. Es wurde nach der Bedeutung gefragt. Und die ist nun mal fest gelegt.
Und was Deine Einschätzung betrifft, mögen andere ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Ich zum Beispiel habe sehr viele echte Fetischisten kennen gelernt. Die konnten eben ohne ihren Fetisch gar nicht.

Und irgendwelche Fetisch-Partys als Beispiel anzuführen halte ich auch für falsch. Denn wie viele "echte" SM'ler sind den auf einem SM Event noch anzutreffen? Die meisten sind doch eher Voyeure, Swinger, Wichsende und Neugierige. Nur das sie jetzt ein SM Event besuchen, macht sie deswegen nicht zu Sm'lern! Auch wenn einige das anscheinend so chic finden und glauben dazu zu gehören.

Da wäre der Wichsende noch der ehrlichste Fetischist,da er die Gunst der stunde nutzt seinen Fetisch zu befriedigen.

Nur, wenn du das männliche Gemächt alsbezeichnen willst

Also ich halte mich auch an den engeren Fetisch-Begriff, nach dem das tote Objekt bei der sexuellen Befriedigung einen höheren Stellenwert als der/ die Partnerin hat. - Das ist nicht meine Spielwiese. So ein Sexualpartner törnt mich komplett ab. Passt nicht.

Verwässerter Sprachgebrauch? - Bei einem Bekannten noch in Ordnung. Aber innerhalb einer Freundschaft oder gar Partnerschaft würde mich das viel zu sehr nerven und mein Gegenüber wäre von meinen Reaktionen auf seinen verwässerten Sprachgebrauch genervt. Passt also auch nicht.

Ja liebe Galinthias, so sehe ich das auch.
Wofür gibt es Definitionen? Damit es weniger Missverständnisse gibt!
Und jegliche Verwässerung fördert dann nur die Missverständnisse obwohl sie so leicht zu vermeiden sind, wenn man sich mal an Definitionen, die eindeutig sind, halten würde.
Dann bleibt nämlich wenig bis gar kein Spielraum für Interpretationen und die daraus resultierenden Missverständnisse.
Und gerade im rein schriftlichen Austausch wie hier im Forum ist man noch mehr auf klare, präzise Sprache angewiesen, da Mimik und Gestik in der Kommunikation fehlen.

Ich habe diese verwässerte Definition nicht gesetzt, sondern darauf hingewiesen, dass es diese ist, die meistens gemeint wird. "Mein Fetisch ist ...", wenn du so ein Thema aufmachst, dann kriegst du einen ganzen Packen Antworten, aber nur die wenigsten sind dann auch der engsten Definition -dass der/diejenige ohne dieses Objekt gar keine Lust mehr empfinden kann- gefolgt.

Ich finde, der TE sollte das wissen. Dass wenn jemand sagt "ich habe einen Fetisch", das noch lange nicht heißen muss, dass er die eigentliche Definition davon meint.

Es lohnt sich also, wie so oft, hier ganz konkret nachzufragen. Wie stark ist dieser Fetisch? Kann er/sie ohne diesen nicht mehr, oder ist er "nur" ein Wirkungsverstärker? Funktioniert dieser Gegenstand allein, oder muss da noch etwas hinzukommen? (Beispielsweise: Gummistiefel allein auf dem Foto versus ein Mensch in Gummistiefeln.)

Aber stimmt schon, es würde vieles einfacher machen, wenn mit "Fetisch" jeder dasselbe, also die enge Version davon, meinen würde.
Ist es aber nun einmal nicht. Man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass dieser Mensch das, was er als Fetisch bezeichnet, zwingend für seine Lust benötigt.
Erst dann, wenn er dies auch explizit sagt.

Nun, die praxisnahen Versionen wie DU sie kennst hast Du erklärt... sorry wenn ich hier gerade so genau werde, doch es war eine für mich klare und eindeutige Frage am Anfang.
Nämlich worin der Unterschied zwischen Fetisch und Vorliebe liegt.
Und das ist klar definiert.
Wirklich weiter helfen tut dann etwas aus dem persönlichen Erfahrungsschatz nicht, da dies immer subjektiv geprägt ist.