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Workshop-Atmosphäre - sachlich oder emotional?

Workshop-Atmosphäre - sachlich oder emotional?
Hallo zusammen! Beim Lesen vieler Diskussionen fällt mir auf, dass oft auf Workshops verwiesen wird, und jetzt hat sich ja auch eine Gruppe BDSM-Workshops gegründet.
Ich finde es durchaus richtig, gerade bei riskanten Praktiken nicht ganz "unbeleckt" heranzugehen, sondern theoretisch wie praktisch über das, was man da tut, Bescheid zu wissen. - Ganz rational.
Aber was ist emotional? Es geht ja um Workshops zu Praktiken, die letztlich dem beidseitigen Lustgewinn dienen, richtig? Kommt dieses gemeinsame Erleben in der doch eher sachlichen - na, nennen wir's mal so - "Arbeits- und Weiterbildungsatmosphäre" eines Workshops nicht zu kurz?
...gute Frage. Ich denke, das hängt von den Beteiligten und den Rahmenbedingungen des Workshops ab. Sollte es doch mal nicht so ganz prickelnd gewesen sein, kann man zu Hause ja weiter üben! *grins*
*****s13 Frau
516 Beiträge
Sorry, willst du was lernen oder spielen? Ich habe einige Workshops besucht und am Anfang ist Theorie und dann bekommt man Zeit zum üben oder Fragen stellen.
Landlady das erste was mir einfiel, war Atemreduktion.

Bei diesem Spiel wird es schnell auf beiden Seiten emotional und bei allem Unterricht den man bekommt, das emotionale in der Situation wird wohl immer eine Rolle spielen und auch Reaktionen verändern.

Ich würde selbst keinen Workshop besuchen derzeit. Aber ich habe auch einen Herrn, der weiß wie er mit allem möglichen umgehen muss.

Ich denke ein Workshop muss ausgewogen sein, auch Raum lassen für emotionale Momente ohne dass es überhand nimmt.

Der goldene Mittelweg ist immer das was gefunden werden muss.
******a74 Frau
420 Beiträge
Sachlich
In einem Workshop geht es mir darum eine Technik zu lernen. Risiken zu kennen und einschätzen zu können. Und das ist sachlich.

Wenn es dann noch freie Zeit gibt um schon mal zu üben und das zu zweit für sich gleich etwas zu entdecken, schön. Muss aber nicht sein. Denn das würde teilweise ja auch den Zeitrahmen sprengen kann ich mir vorstellen
Nun, ich will gern auch mal antworten... ich gebe Workshops und bin auch die Gruppenleiterin von BDSM Workshops.

Die Atmosphäre sollte entspannt und sachlich sein. Ich persönlich versuche den einen oder anderen Lacher mit einzubauen, weil es sich mit Lachen einfach besser lernt.
Ich halte anfangs einen kurzen Vortrag als Einführung und zur Gesundheit,bzw dem medizinischen Aspekt. Dann kommt meist der praktische Teil bei dem ich erst anhand eines "Übungsobjekts" demonstriere und später die Teilnehmer(innen) üben können oder eben die Paare mit einander, je nach Art des Workshops und der Teilnehmer. dabei fungiere ich als Beobachter und greife korrigierend ein oder erkläre nochmals.

@*******spis: Auch bei Atemkontrolle entstehen zumindest bei meinem Workshops keine großen Emotionen. Denn es sind reine Übungen dort, nichts weiter.
Natürlich wird über die Emotionen, die entstehen können und gewollt sind, bzw bei der Durchführung entstehen gesprochen. Doch beim Workshop selbst werden diese nicht ausgelöst. Dafür ist weder Zeit noch Raum innerhalb eines Workshops.
********chaf Mann
7.411 Beiträge
JOY-Angels 
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten.

In erster Linie ist die Sachlichkeit im Vordergrund. Völlig klar. Man möchte etwas lernen, und das ist dann halt Tanzschule: Den Schritt lernen und den und diesen. Ganz sachlich.

Dennoch kann es sehr emotional werden! Das hängt von verschiedenen Faktoren ab:

• Der Zusammensetzung der Gruppe
• Dem Setting
• Dem Thema

Sind die Beteiligten alle z.B. hochsensitiv, dann wird auch bei sehr Sachlichem einiges an Emotionen freigesetzt. Ich habe selbst mal einen Bondageworkshop miterlebt, in dem es wirklich nur um Technik ging und sich anschließend drei von vier Pärchen heulend in den Armen lagen. Weil selbst dieses "kleine Üben" schon so viele Emotionen freisetzte, dass es sich in (Glücks-)tränen Bahn brach.
Und umgekehrt! Sind alle sehr rational drauf, dann wird es halt auch ein Nur-Sachlicher Workshop.

Je kleiner die Gruppe, desto höher die Chance auf Emotionalität.
Es geht sachlicher zu, wenn du 15 Pärchen hast.
Sind es hingegen nur drei, hast du eine Gruppendynamik, die schnell ins Persönliche gehen kann. Versteht sich die Gruppe gut, ist die Intensität höher. Ist der Ort sehr gemütlich, lädt er zu Emotionen ein, dann umso mehr.

Wenn du Thema "Emotionales Fesseln" hast, ist reine Sachlichkeit dann wohl auch eher unerwünscht. *zwinker*
Ja sicher kommt es immer auf die Teilnehmer an.

Bei einem Workshop mit 15 FemDoms und einem "Versuchskaninchen" ist die emotionale Lage wohl eher als sehr gelöst und heiter-ironisch zu beschreiben *lach*
****i2 Mann
11.376 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
*******teel:
Bei einem Workshop mit 15 FemDoms und einem "Versuchskaninchen" ist die emotionale Lage wohl eher als sehr gelöst und heiter-ironisch zu beschreiben *lach*

Das stimmt ;).
Nun die Arbeit kommt halt oft vor dem Vergnügen
Was aber nicht heißt das Sinnvolle Arbeit keinen Spass machen darf
Auch bei Atemkontrolle entstehen zumindest bei meinem Workshops keine großen Emotionen. Denn es sind reine Übungen dort, nichts weiter.
Natürlich wird über die Emotionen, die entstehen können und gewollt sind, bzw bei der Durchführung entstehen gesprochen. Doch beim Workshop selbst werden diese nicht ausgelöst. Dafür ist weder Zeit noch Raum innerhalb eines Workshops.

Genau das kann ein Problem sein. Denn wenn es später im eigenen Spiel emotional wird, dann kann manches auch ganz anders ablaufen, sei es im Streit in der Erregung....Wir sind alle nicht immer Herren unserer Sinne und darum wäre es nichts schlecht, wenn es dabei auch Mal hitzig werden würde.
Ich kenne leider selbst einen Fall aus meinem Bekanntenkreis, wo eine professionelle Domina einen jungen Mann bei Atemreduktion in der Hitze des Gefechts getötet hat. Wir sind alle Emotional das auszublenden, ist schlicht die menschliche Natur zu missachten.
Nun, in der Hitze des Gefechts würde ich das nicht nennen, sondern einen Unfall mit Todesfolge.

Und ich erkläre dazu gern weiteres per CM, nur das hier weiter auszuführen wäre kontraproduktiv.
Denn sonst muss der Thread auf FSK 18 gestellt werden laut JC Regeln und dann können hier viele nicht mehr mitlesen.
Herzlichen Dank bis hier
... nun hab' ich erst mal wieder Denkstoff.
Zwischendurch möchte ich denen, die's interessiert, erzählen, wie ich auf diese Frage komme.
Vor knapp zwei Jahren war ich zum ersten Mal überhaupt in einem SM-Club. Meine eigene Erfahrung mit SM war minimal und beschränkte sich auf Schlagspiele, verbundene Augen, Fesselung ans Bett und Spiele mit Wachs. Das hatte ich so Ende der 90er Jahre (also im vorigen Jahrtausend *zwinker*) mal mit einem Mann probiert, zu dessen Phantasien eben auch "so was" gehörte. Es war immer mit ganz viel Nähe und Zärtlichkeit verbunden gewesen und hatte mir daher sehr gefallen.
Danach hatte ich jahrelang ohne SM gel(i)ebt und es auch nicht wirklich vermisst. Jedoch wusste ich, dass - sollte ich mich erneut in jemanden verlieben, der auf "so was" steht - das auch für mich wieder ein Thema sein kann, als Bereicherung des gemeinsamen Sexuallebens, bei ganz viel tiefer Liebe - und dann sehr, sehr gern.
So, und nun war ich also wieder mächtig verliebt, und diesmal war es jemand, der von sich behauptete, BDSMler zu sein und viel Ahnung davon zu haben. Und da er mir gesagt hatte, dass die Wege in sein Herz nur über seine sexuellen Neigungen und eben durch diesen SM-Club führten (SM-Club? Hä? So was gibt's?), ging ich mit.
An jenem Januarabend 2016 fand dort ein Bondage-Workshop statt. Bondage, das wusste ich, hat was mit Fesseln zu tun. Fesseln ist für mich heikel, wegen Klaustrophobie. Das geht folglich nur, wenn ich mich wirklich absolut sicher und geborgen fühlen kann, weil auf den Partner Verlass ist und er auf mich eingeht. (Meine Erfahrungen aus dem vorigen Jahrtausend ...)
Aber gut. Bondage gucken, um zu sehen, dass das gar nicht schlimm ist und ich keine Angst davor haben muss - okay, nur zu.
Jetzt standen wir also in dem Raum, in dem der Workshop lief, und beobachteten das Geschehen. Ich war ziemlich erschüttert, denn die Atmosphäre wirkte auf mich sehr sachlich. Zu sachlich. Unpersönlich. Salopp formuliert: Da führte also ein Rigger an einem Bunny so verschiedenerlei vor, das Bunny verzog keine Miene, und das Publikum - ziemlich gestylte Ladies und ihre Herren - guckten etwa so wie ich bei 'ner Arbeitsbesprechung montags im Büro.
Ich dachte: Komisch. Für mich ist Fesseln - okay, Bondage - eine Liebespraktik. Genau wie Streicheln oder Küssen Liebespraktiken sind. Und Streicheln und Küssen kann jeder normale Mensch mit dem richtigen Partner instinktiv; dafür braucht es keine Lehrunterweisung.
Ich grübelte weiter. Okay - das, was ich hier sah, hatte mit den Fesselspielen, wie ich sie kannte, nichts gemein. Ich kannte es wohl, gefesselt zu werden, um regungs- und wehrlos zu sein, also als spannendes erotisches Extra, das schön ist und Spaß macht. Aber hier war von Spannung oder Erotik oder gar Spaß nichts zu spüren. Es war nichts weiter als betont sachlich und eben unpersönlich.
Ich verglich im stillen diese Situation mit einem Kurs in Erster Hilfe. Aber auch dieser Gedanke brachte mich nicht weiter, denn bei Erste-Hilfe-Kursen wird ja gelehrt, sich um den Patienten zu kümmern, mit dem Patienten zu interagieren - was hier definitiv zu kurz kam.
Andererseits hatte diese Form des Fesselns hier irgendwie was von Kunst, ähnlich vielleicht wie Bodypainting. Das wäre eine Erklärung für die arbeitsintensive Atmosphäre und die Notwendigkeit von Workshops dafür.
Ich schaute meinen Begleiter an und hatte den Eindruck, dass ihn das, was wir da beobachteten, gar nicht wirklich interessierte und er lediglich damit beschäftigt war, wissend zu wirken. Wir verließen den Raum, gingen was trinken, und ich begann, ihn zu fragen. - Was er sich jedoch verbat, denn er verstand sich als Dom, und ich hatte als Sub gefälligst keine Fragen zu stellen. - Mir dämmerte ein Verdacht: Möglicherweise fürchtete er Fragen von mir, weil er sie nicht beantworten konnte.
Jedenfalls fand ich diesen Workshop eher bedrückend, weiß aber inzwischen aus div. Foren, dass Workshops eben gern empfohlen werden. Insofern ist mein Eindruck möglicherweise völlig falsch.
Deshalb habe ich diesen Thread eröffnet und freue mich auf weitere Antworten.
****en Frau
18.099 Beiträge
Weisst du, es ist bei Workshops genau wie bei allem anderen im Leben - es gibt gute und schlechte.
Es gilt, die zu finden, die man selbst als gut empfindet... *zwinker*
****i2 Mann
11.376 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Also ich habe bisher nur positive Erfahrungen mit Workshops gemacht. Sehr lehrreich mit viel Spass und auch Nähe. Also im Grunde eine emotionale Sachlichkeit :).
****ond Mann
1.566 Beiträge
Belohnungsaufschub und emotion lernen
Ich habe einen Peitschen Workshop und mehrere Bondage Workshops, bei verschiedenen Lehrmeistern besucht und werde auch in Zukunft noch viele Workshops besuchen.
Im folgenden spreche ich von Bondage.

Ich teile meinen Workshop Partner vor einem Workshop immer mit, das es in einer Workshop Situation schwer ist sich fallen zu lassen und die volle Emotionsladung mit zu nehmen.
Dort geht es primär um das erlernen von Techniken. Auch um Techniken um Emotionen nachher besser zu transportieren.
Sexuelle oder Erotische Handlungen würden nur vom Workshop Ziel ablenken, soweit diese nicht zum Untericht gehören.
Es ist deshalb, aus meiner Erfahrung, viel Leichter einen Partner für einen Workshop zu finden als für eine Playparty.
Viele meiner Partner möchten halt keinen Sex oder sich fallen lassen, in einem Club oder Workshop.
Das ist also so gewollt und abgesprochen, damit beide sich erstmal "neutral" die "neue" Technik und den Partner ausprobieren können.

Hier gilt das Prinzip des Belohnungsaufschub (auch Gratifikationsaufschub). (siehe Wikipedia!)
Es ist ein Begriff aus der Psychologie und bedeutet, dass die Belohnung nicht sofort, sondern verzögert erfolgt. Dabei wird auf eine sofortige und anstrengungslose, kleinere Belohnung zu Gunsten einer größeren Belohnung in der Zukunft verzichtet. Diese kann allerdings entweder erst durch Warten oder durch vorherige Anstrengung erlangt werden.

Bei meinen Lehrmeistern habe ich welche dabei gehabt, wo ich den Eindruck hatte, das diese das Wort Emotion noch nie gehört hatten. Reine Techniker eben.
Dann gab es andere die den schwerpunkt auf Emotionen legten, wo Technik nebensache war.

Ich bin nun mittlerweile so weit, das ich anderen auch das Fesseln beibringe.
Dabei vermittle ich auch, wie man Emotinal fesselt und den Partner möglichst viel nähe und wärme gibt.

Hier ein einfaches Beispiel:
Viele Aktive fesseln Ihren Partner im stehen, laufen beim fesseln um ihren passiven Partner herum oder der passive Partner wird gedreht um das Seil leichter um Ihn zu wickeln. (Rollbraten, fehlt nur der Spiess...)
Nicht sehr Emotional, keine nähe ....

Nun bitte ich, das sich der Passive auf den Boden setzt und der Aktive direkt dahinter.
Die Brust des Aktiven berührt den Rücken des Passiven.
Der Aktive Umarmt den Passiven mit den Armen und dem Seil.
Das Seil wird im folgenden immer wie eine Umarmung um den Passiven herumgeführt, dabei kann man den Passiven auch mal festhalten oder knutschen.
(Mit dem Passiven und seine Reaktionen spielen)

Ich vermittle auch Techniken wie das Seil zum Streicheln oder Erregen über den Körper oder bestimmte Partien zu führen ist (z.B. Seil durch verdrehen als Nippelklemme oder Seil durch den Schritt, am Hals...).
Das Seil immer stramm halten, um die Kommunikation mit dem Partner nicht zu verlieren usw...

Bondage nutze ich um mit meinem Partner zusammen ein Kunstwerk herzustellen (Hängebondage)
oder als gemeinsame mit Nähe verbundene Meditative reise.(Der Weg ist das Ziel)
Oder zum Fixieren und Sex. (der Orgasmus ist das Ziel)

Diese Emotionalen und Handwerklichen Techniken sind im Workshop natürlich nicht so schön und intim, dies kommt dann später wenn man allein zusammen ist und alles miteinander Kombiniert.

Habe ich die Techniken verinnerlicht, so brauche ich nicht mehr darüber nach zu denken, ich kann Sie Automatisch, wie z.B. das Autofahren.
Somit kann ich mich selbst gehen und fliessen lassen und kann mich auf meine Emotionen und den Partner einlassen, ohne über Technik nachzudenken.
*********Kitty Frau
444 Beiträge
Ich war mit meinem Expartner vor Jahren auf einem Bondageworkshop für Anfänger.
Der war relativ klein gehalten, 4 oder 5 Paare dürften wir gewesen sein. Es war erst reine Theorie, die Gefahren, Seilarten, Knoten etc. Im Anschluss daran sind wir ein paar einfache Fesselungen durchgegangen, die wurden erst vorgeführt mit Erklärung worauf man achten müsse und im Anschluss wurde nachgefesselt unter Anleitung.
Ich habe den Workshop als sehr informativ in Erinnerung, aber eben auch sehr sachlich.
Allerdings war die Stimmung auf dem Workshop so im Nachhinein schon gehemmt. Ich bin bei dem Workshop einer Vorgesetzten begegnet, ich weiss nicht wem von uns beiden das damals unangenehmer war. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es da sonst wesentlich entspannter zuging.
@TopBond
*danke* *top2* Beitrag
*****saz Mann
1.200 Beiträge
Die TE ignoriert den Unterschied zwischen Workshop, Show und Playparty.

Work = Arbeit.

In der Arbeit wird nicht gekuschelt. Da geht es um Technik. Die Technikvermittlung hat im Vordergrund zu stehen, kein Gruppenkuscheln. Mal abgesehen davon, dass sich die Hälfte der Teilnehmer nicht mehr konzentrieren würde, wenn es nicht mehr sachlich ist.

Ich habe nämlich schon Trainer erlebt, die sich nicht wirklich im Griff hatten. Das wird dann ganz schnell peinlich für alle Beteiligten.

Es gibt übrigens auch Erste-Hilfe-Kurse, die von Frührentnern gehalten werden, die sich in Anekdoten und Menscheleien verlieren. Da lernt man gar nichts, kann aber am Ende den Verblutenden total emotional auffangen. *sarkasmus*

Bondage ist eben nicht "instinktiv". Das ist Handwerk. Und das will vermittelt werden. Natürlich zeigt ein guter Trainer, wie er durchgehend über die Seilführung den Kontakt zum Bunny hält. Aber niemand will, dass er dazu noch Barry White auflegt.
Die TE ignoriert den Unterschied zwischen Workshop, Show und Playparty.
Ganz und gar nicht.
Rückblickend hatte das Ganze dann tatsächlich eher was von 'ner Show, obwohl es als Workshop bezeichnet wurde. Aber üben hab' ich niemanden gesehen.
****ond Mann
1.566 Beiträge
Wollte der Vortragende denn Wissen Vermitteln? Hat er zum Publikum geredet?

So eine Workshop-Show kenne ich, nennt sich Schule...

Da ist nach und mitmachen besser.*gg*
@****ond: Ja, der Vortragende hat eigentlich ausschließlich zum Publikum geredet. Ich erinnere mich z. B. an einen Griff auf die Schulter-Nackenregion des Bunnys, mit dem der Rigger dem Publikum einen Zusammenhang zwischen Bunnys Kreislauftätigkeit und der Temperatur des Schweißes erklärte oder so.
Mal ganz drastisch ausgedrückt: Rein theoretisch und aus meiner laienhaften Sicht hätte er statt eines Menschen auch 'n Dummy verwenden können. Hat er aber nicht, und auch deshalb wirkte das Ganze auf mich eher bedrückend als "oh Klasse, dazu hätte ich auch mal Lust".
*********chen:
Ich bin bei dem Workshop einer Vorgesetzten begegnet
Ich lasse gerade meine Vorgesetzten Revue passieren und stelle mir das vor ... - nee, ich denke mal, ausgerechnet bei einem Bondage-Workshop hätte ich damit wahrscheinlich gar kein Problem, wäre wohl überrascht, könnte das aber heiter nehmen.
Ginge es um Atemreduktion oder Nadeln - mir fällt gerade nichts anderes ein -, und liefe mir da ein Vorgesetzter über den Weg, dann bekäme ich wahrscheinlich große Augen.
Am krassesten aber finde ich die Vorstellung, einem Vorgesetzten bei einem DS-betonten Abend zu begegnen. Dagegen nimmt sich eine zufällige Begegnung bei einem Bondage-Workshop vergleichsweise harmlos aus. *zwinker*
*******ias Frau
4.126 Beiträge
@ Landlady_bb

So ein Workshop wie Du ihn beschreibst wäre mir auch nichts. *nein*

Auf einem shibari Tag der offenen Türe zeigte ein Seminarleiter u.a. Auszüge aus seinen Workshops. Es herrschte eine angenehme entspannte Atmosphäre.... vergleichbar mit Seminaren in Meditation & Entspannungstechniken. Korrigiere: Vergleichbar mit einem guten Seminar in Mediation & Entspannung. Da gibt es auch Unterschiede wie Tag und Nacht. Manches ist wirklich zum Abgewöhnen. Und wenn man sich nicht wohl fühlt, kommt man auch nicht in andere Bewusstseinszustände oder man bleibt alleine mit seinem Erleben, weil die ganze Gruppe miteinander fremdelt. Der Seminarleiter quasi den Alleinunterhalter gibt und versäumt hat, Zeiträume für Begegnungen der Teilnehmer zu schaffen. Niemand geht von sich aus nach einem "sterilen" Seminar auf einen nahezu fremden Menschen zu und sagt: "Du, das hat gerade was bei mir ausgelöst. Geht's Dir auch so? Ich hätt Bock auf Erfahrungsaustausch." - Also gut. Fast niemand. Ich habe es einmal gemacht, weil es mir wirklich zu doof war. Und dann saßen nach dem Seminar fünf Leute in einer Kneipe und holten das nach. Das tat uns allen gut. Aber so sollte es anfürsich nicht laufen. Darin waren wir uns alle einig. Nie wieder ein liebloses Seminar, wenn es um Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung geht (s.u.)! Wir Anfänger saßen alleine in der Kneipe und hatten so viele Fragen, aber niemand, der Ahnung von dieser MeditationsTechnik hatte. *nono*

Das war bei diesem shibari Tag anders. Man hatte zwischen den Auszügen aus den Workshops Gelegenheit, im Seminarraum zu tüddeln oder sich auf der Terasse mit anderen Teilnehmern auszutauschen. Natürlich gab es zunächst vorrangig Smalltalk. Man kannte sich ja nicht. Mancher hatte mehr, mancher weniger Ahnung. Im Austausch unter Anfängern kamen interessante Fragen auf, auf die man alleine nicht gekommen wäre. Und der Seminarleiter konnte das einsortieren. In der Fesselkunst gibt es ja auch viele unterschiedliche Strömungen. Und gerade zu Beginn ist es toll, wenn man jemanden findet, der einem sagen kann, wie das heißt, was man da sucht.

Und ich sag Mal so: Es waren halt Auszüge aus unterschiedlichen Workshops, die dieser Seminarleiter anbietet. Einer davon widmet sich gezielt den emotionalen Aspekten beim Fesseln. Da brachte er als Auszug eine Wahrnehmungsübung. Dazu brauchst Du nur den Anfangsknoten, dann konzentriert sich der Rigger auf ein Gefühl, welches er via Seil übermitteln will. Fern aller technischen oder künstlerischen Ambitionen einfach mit dem Seil den Körper des Bunnys berühren, mal hier wickeln mal dort... einfach intuitiv. Danach der Austausch in der Gruppe. Was hat das Bunny gefühlt? Welches Gefühl wollte der Rigger zum Ausdruck bringen? - Und es war schön, auf diesem Wege auch ein wenig von den anderen Fesselpaaren mitzubekommen. Jeder eben nur so offen, wie er gegenüber allen Anwesenden sein wollte. In der freien Zeit danach, gab es wohl so einige vertiefende Gespräche unter vier Augen, aber eben auch mit anderen Teilnehmern, die einem sympathisch waren.

Also ich fand diese kleine Übung "Welches Gefühl will der Rigger ausdrücken?" bemerkenswert. *zwinker*

Ich räume ein, ich habe jetzt noch keinen richtigen BDSM-Workshop besucht. Abgesehen davon, dass ich BDSM-Workshops als Paar besuchen will, handhabe ich dies genauso wie mit den Mediationsworkshops: Ich informiere mich im Vorfeld so gut es geht. Besuche Tage der offenen Türe. Und frage Menschen, von denen ich weiß "die ticken so wie ich", ob sie mir von ihrer Seminarteilnahme erzählen. Und wenn das, was mir gefällt, weiter weg ist, dann fahre ich nun Mal weiter weg.

*****saz:
Bondage ist eben nicht "instinktiv". Das ist Handwerk.
Für mich darf das eine das andere nicht ausschließen. Also suchst Du Dir Deine passenden Workshops und ich mir die meinen. *zwinker*
****ond Mann
1.566 Beiträge
Soll ein Workshop Appetit machen?
Nun da kann ich nur von mir reden. Bei mir war der Appetit darauf schon vor dem Workshop.
Ich denke das ist zu 99% so. Erst hat man Phantasieen, Kopfkino und hat es laienhaft mal gemacht.
Dann kommt der Wunsch das auch mal richtig zu lernen.
Bei Nadeln, Atemreduktion mag das auch umgekehrt besser sein, erst lernen und dann machen.
Das Kopfkino also der Appetit war also schon da.

Eine Show ist da schon besser geeignet um Appetit zu bekommen oder man schaut anderen beim Spielen zu, merkt wie es innerlich kickt.
Dann kommt wieder die sehnsucht es zu können ...

Henne Ei Problem? Für mich nicht.

Ein guter Workshop sollte aber den Appetit verstärken.
Siehe den Beitrag von Coleen oder Galinthias zu der selbst empfundenen Qualität von Workshops
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