Angst vor Schubladendenken - Auswirkungen?
Guten Tag Liebe Community Ich möchte ein Thema mit euch besprechen, das mir sehr am Herzen liegt.
Weil es nicht das BDSM gibt und die Begriffe in der BDSM-Welt nicht genormt sind, ist es natürlich besonders wichtig nicht einengend zu denken und das Schubladendenken bestmöglichst zu minimieren. Das bemühen der Community da möglicht freigeistig zu denken und das Schubladisieren sein zu lassen ist auch äusserst lobenswert!
Aber manchmal scheint es mir, als würde die Angs vor dem Schubladendenken auch hinderlich wirken.
Ich habe es gerade vor kurzem erlebt, dass eine mir sehr wichtige aber simple Frage zumeist mit "der Begriff ist doch egal." "Nicht immer so in Schubladen denken." "Ihr macht einfach was euch gefällt, warum mit Begriffen einschränken?" beantwortet wurde. Ich muss sagen, ich habe mich recht im Stich gelassen gefühlt, obwohl ich genau weiss, dass das niemand wollte. Es wahrscheinlich sogar eher darum ging, die Last von mir zu nehmen einen Begriff dafür zu haben, was ich tue.
Eine kleine Erklärung warum ich mich im Stich gelassen fühlte:
Ich lerne seit ich Klein bin differenziert meine Gefühle und Emotionen zu analysieren und zu verstehen. Ich kann das auch sehr gut und sehr genau. Nun ists aber so: um etwas was man noch nicht kennt verstehen zu können braucht man Begriffe über die man nachlesen und mit denen man sich auseinandersetzten kann. Wenn dann mit "kein Schubladendenken" die Frage unbeantwortet bleibt, beginne ich persönlich zu schwimmen und zu straucheln und fühle mich dementsprechend im Stich gelassen.
Klar ist, dass nicht jeder so Tickt wie ich. Aber Aufgrund von dem habe ich mir Gedanken dazu gemacht.
Macht diese Angst vor dem Schubladendenken überhaubt Sinn, wenn man damit gleich wieder Schubladisiert (jemand sucht ein Begriff oder eine genauere Definition von etwas, also denkt dieser jemand zu fest in Schubladen)?
Wo muss man die Grenze ziehen zwischen dem Schubladendenken und der Entwicklung (die im übrige Richtlinien braucht)?
Wann helfen wir mit dem wehementen ablehnen von genormtem Begriffen, Schubladendenken und Definitionen?
Und wann schränken wir damit die Entwicklungsmöglichkeit oder sogar die Hilfestellung ein?
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Meinungen dazu!