BDSM und Vielfalt

Oh, okay ... dann entschuldige ich mich hiermit für das neue Thema, das dieses nun irgendwie ein wenig schreddert ...

Eine Vielfalt schält sich, das mag ich aber auch noch mal anmerken, auch oft erst mit wachsender Erfahrung heraus. So einseitig ist das, was hier an Themen gestartet wurde, nämlich nicht! Es ist lediglich so, dass die Feinheiten zwischen diesen erst mit wachsender Erfahrung sichtbarer werden.

Ein Beispiel: Jemand trifft auf einen Packen Japaner zum ersten Mal in seinem Leben. Fazit: Für ihn sehen irgendwie alle gleich aus.
Derjenige reist nach Japan und lebt, sagen wir, ein Jahr lang dort.
Trifft er ein Jahr später auf genau dieselben Japaner, wird er dies sicher nicht mehr sagen. Er (er-)kennt nun die Unterschiede und weiß auch, wie man sie erkennen kann.

Beim BDSM ist es im Prinzip ganz ähnlich: Da denkt man am Anfang "boah, langweilig, hier wird ja nur D/s und SM besprochen, sonst nix" vielleicht. Bemerkt die Nuancen zwischen den Themen aber erst im Lauf der Zeit.
Das ist ein völlig normaler Vorgang. Bei jeder Szene, bei jedem Thema ist es so. Ist man neu, erkennt man erst einmal nur die Klischees und die übergeordneten Begriffe. Taucht man in diese Welt ein, lernt man im Lauf der Zeit dann sehr wohl die Unterschiede kennen.
Im übrigen auch, dass diese ehemals neue, so faszinierende Welt viel normaler ist, als sie auf den ersten Blick schien.

Nur keine Entschuldigung @********chaf. Ich kam gerade erst dazu deine Variante zu lesen. Hut ab, ich wünschte ich hätte es so hinbekommen. Danke dafür. Nun werde ich mich mal über die bisherigen Beiträge hermachen. Immerhin haben wir es geschafft mal so einiges ins Licht zu ziehen ...

Nun, einige Praktiken die eben doch eher von nur wenigen bevorzugt werden, werden auch im BDSM wenig bis gar nicht toleriert. Oder um es mal überspitzt auszudrücken, das ist den meisten dann doch zu pervers
Und da die Anhänger von solchen Praktiken eben die Erfahrung mit Anfeindungen zur genüge gemacht haben, bleiben sie lieber in ihren Gruppen und tauschen sich dort mit Gleichgesinnten aus.
Ich denke, dass ist verständlich. Und dafür gibt es eben ja auch die verschiedenen Gruppen.

Nö... Du stocherst weiter im Nebel...

Fakt:

einfach nur wie Du Forderungen stellen, bzw. in den Raum zu werfen: "Warum gibt es das nicht?" ohne selbst bereit zu sein, etwas in die Hand zu nehmen ist ... bullshit... und seeeehr bequem, nicht wahr?

Es ist mir wichtig, dass das, was ich jetzt schreibe, nicht als Tatsachenäußerung verstanden wird, sondern nur als ein Versuch meinerselbst, das in Worten wiederzugeben, was ich hier im Joyclub empfinde.

Ich war vor einigen Jahren schon Mitglied. Und wenn es ein ganz großes Thema hier im Joyclub gibt, das sich bei so ziemlich allem hier wiederfindet, dann ist es das Streben nach Konformität und ein enormes Maß an Moralapostelei.

Vielfalt wird hier größtenteils nur vorgetäuscht. Sobald da jemand mit etwas klein wenig ausgefallenerem ums Eck kommt, wird er isoliert und bekommt Aufmerksamkeit höchstens in Form von Belächelung oder gar Verunglimpfung. Akzeptanz? Toleranz? Wille zur Kommunikation? Das darf man nur dann erwarten, wenn man diverse Erwartungen erfüllt; speziell optischer Natur.

Ein weiteres Problem sind die Moralapostel. Jedweder Beitrag, insbesondere die von Anfängern, werden regelmäßig von Menschen gekapert, die so dermaßen damit beschäftigt sind, mit dem erhobenen Zeigefinger zu wedeln, dass sie Arme wie Popeye haben müssten.
Jemand, der eine Frage stellt, ist sich bewusst, dass er Wissen braucht. Sonst würde derjenige keine Frage stellen. Wieso also jemandem, der eine Frage stellt, seine Unwissenheit vorhalten? Dass die Diversität da auf der Strecke bleibt, weil potentielle neue Gedanken regelrecht davongemobbt werden, ist nur eine Konsequenz davon.

Vielfalt lebt von Neugier und Wissensaustausch. Nicht von übertriebener Ermahnung und Arroganz.

@ Cherenkov
Vielen Dank, dass du die Worte gefunden hast.
Aus diesem Grund bin ich meist nur stiller Leser und würde mich nie trauen einen eigenen post zu machen.
Einfach aus Angst vor dem zerstückeln meiner Worte und meiner Person.

😘
Rotfuchs

Nun habe ich noch mal meinen Eingangspost gelesen. Von Forderung kann ich dort nichts finden. Was ich allerdings festgestellt habe, meine Ausführung war wohl etwas ungeschickt. Wie es besser geht hat dann ja "schwarzschaf" gezeigt, indem er das Thema "BDSM als Haus" erstellt hat. Wie sich dort gezeigt hat sind die Interessen der Gruppenmitglieder doch bunter als es im allgemeinen bisher in den Diskussionen den Anschein hat. Das nicht jeder jede Vorliebe teilt ist ganz normal. Das ist ja auch gar nicht gefordert. Ich meine nur Leben und Leben lassen.
Vielleicht schaffen wir es ja mal in den Diskussionen nicht immer gleich die negativsten Beisiele herauszustellen. Extreme sind selten gut ...

Nun, die Vorlieben/Neigungen (petplay, DDLG etc) nach denen Du fragst, Brain_Tickler, werden aber doch schon oft von der "breiten Masse" als extrem eingestuft.

Ok, in meiner Wahrnehmung sind eher Dinge wie jemanden nackt aus einem Napf fressen lassen extrem. Mit Pet verbinden ich eher niedlich.

...kleine Randbemerkung, von wegen Vielfalt und so: Ich habe mir eben den "Gor"-Film angesehen: Am Ende gibt es einen (erfolgreichen) Sklavenaufstand

Und jetzt

Meine Beispiele in Klammern, waren NICHT als Wertung oder Meinung zu verstehen bitte!

Hab ich auch nicht so verstanden, VelvetSteel. Am Anfang bezeichnete ich die selben Spielarten ja auch als Beispiel. Wenn wir jeden Weg beschreiben sollten hätten wir, glaube ich, viel zu tun.

@**********henke - Da es ja 34 Bücher gibt wird sich der Erfolg sicherlich umkehren. Zu meiner Schande muss ich gestehen, bisher konnte ich mich nicht aufraffen das lesen der Reihe zu beginnen ...