Was darf Dom/was darf er nicht

Sehr gut formuliert, Hanje! Wir testen immer noch vieles aus, was mir fremd ist. Anfangs konnte ich doch gar nicht sagen, wie etwas auf mich wirkt. Letztlich bin ich mir immer noch selbst ein Rätsel, komme mit Vielem überraschend gut zurecht, das mir in meiner Vorstellung Angst machte, während ich bei Praktiken, die mir harmlos erschienen, schnell an meine Grenzen stoße. Woher soll ich das denn wissen, wenn ich nie etwas Neues ausprobiere? Für mich ist das alles aufregendes Neuland, in das ich mich voller Neugier und Spielfreude Schritt für Schritt vortaste, sicher geführt und gehalten von meinem Dom. Mein Vertrauen darauf, dass er weiß, was er tut und sensibel auf leiseste Signale meinerseits reagiert, lässt mich völlig entspannt eine neue Erfahrung nach der anderen genießen. Gerade die Souveränität, mit der mein Partner unerwartete Zwischenfälle meistert, lässt meine Sicherheit und Experimentierfreude wachsen.

Außerdem ist es selbst bei einem Dom, der weiß, was er tut, nicht ausgeschlossen, dass Fehler unterlaufen. Absolute Sicherheit gibt es nirgens.

Übrigens, wusstet Ihr, dass üblicherweise der perfekte Dom im Alter von 30 Jahren schon fix und fertig auf die Welt kommt?

einmal ein Fehler sein, damit etwas gründlich schief geht! Wie in aller Welt hätte mein Dom ahnen können, dass sich mein labiler Kreislauf ausgerechnet beim Spiel mit Eiswürfeln verabschiedet? Darauf wäre ich selbst nicht im Traum gekommen. Es zeichnet ihn als guten Dom aus, dass er trotz großer Überraschung sofort sicher reagieren konnte.

wozu gibt es denn die Unterscheidung zwischen Grenze und Tabu? Damit ein ausgesprochenenes Tabu immer und unter allen Umständen RESPEKTIERT wird. Solange, wie es als solches benannt bleibt. Wird es in eine Grenze verwandelt: Kommunizieren. Aber dann ist es nicht mehr als Tabu benannt, sondern als Grenze.

Das Wort Tabu bedeutet immer auch, dass ein Bruch schwerwiegende Konsequenzen hat, das gesundheitliche oder spsychische Gefahren recht wahrscheinlich drohen können und dass das Vertrauen und die Beziehung hochgradig gefährdet sind.
NIEMALS darf ein TABU gebrochen werden. Darauf vertraut jede sub. Bitte verändert nicht die Bedeutung des Wortes Tabu, sondern haltet Euch einfach dran!!! Es ist die minimale Basis, damit eine Vertrauensbasis entstehen kann. Wenn Ihr das Wort Tabu entwertet, hat keine sub mehr vertrauen in diese Absprachen. Wollt ihr das?

Wenn Dom es nicht einhalten will, dann sollte er in einem ruhigen Moment (nicht im Spiel) mit sub darüber sprechen. Ich wäre während einer session schon mit einer thematisierung meines Tabus überfordert, deshalb ist es ja das Tabu.

Ich wünsche allen subs, dass sie vor verantwortungslosen, tabubrechenden Doms verschont bleiben.

Eben: genau so differenziert hatte ich das auch gemeint, @****la.
Über ein Tabu lässt sich nicht streiten oder verhandeln.
Die Grenzen sind die "Spielwiese" der Spannung und des Unerwarteten für mich, die Dom nach eigenem Gutdünken "auskitzeln" darf unter Berücksichtigung der gemeinsamen Absprachen und deren sicherheitsbewusster Anwendung. Und das Dom und Sub auf einem gemeinsamen! Weg des Erleben und Lernens sind, ist für mich selbstverständlich.

danke für die verteidigung natürlich muss auf sicherheit geachtet werden, aber... ach ihr habt das ja alle schon gut erklärt. manchmal schon krass, wie hier auf posts reagiert wird, aber das ist ein anderes thema.

so und damit wieder welche was zum aufregen haben... ich finde schon, dass man tabus brechen darf. d.h. bei mir wurden schon tabus gebrochen und ich habe es genossen - hat zwar einige zeit gedauert, aber trotzdem... aber ohne gespräche läuft nix richtig, das ist klar.

das musst du, wenn du deine partnerin gut kennst selber rausfinden!

Natürlich ist ein TABU das, was es ist: Tabu.
Aber mal ehrlich: Wie viele wirkliche Tabus hat denn Sub für gewöhnlich? Etwas wo Sub (oder auch Top) sagt "geht wirklich gar nicht!" ?

Für mich sind Tabus beispielsweise Kaviar und Schläge ins Gesicht.
Ebenso alle offiziellen Perversionen (Sexuelle Spiele mit Tieren, Toten, Kindern), erweitert um SM-Spiele.
Aber mehr? Fällt mir auf Anhieb nicht ein.

Aber es gibt jede Menge, was ein Tabu werden könnte: Heftig Geschlagenwerden, Dirty Talk, Atemkontrolle, Extremslangzeitfesselung ... aber da weder ausprobiert noch überhaupt eine Vorstellung davon ob es da irgendwo heftigstes Abgetörntsein oder Panik vorhanden sein könnte, kann ich es ja schlecht jetzt schon zu einem Tabu erklären.

Tabus können auch in eine andere Richtung überstrapaziert werden, indem Leute nämlich so ziemlich alles zu einem TABU erklären, teils sogar aus Unwissenheit. "Geschlagenwerden? - Ieeeeh, igitt, nie im Leben! Das tut doch weh!" - ohne jemals erfahren zu haben, dass es auch Schlagen gibt das keineswegs weh tut, sondern höchstens mal kitzeln tut.

Wenn Sub auf diese Weise einen ganzen Kanon Tabus aufstellt, dann sollte Sub aber auch eines klar sein:
Dass der Aha-Effekt von Neuem, das vielleicht so richtig klasse ist, Sub so auf ewig verwehrt bleibt.

der Dom darf alles was Sub zuläßt und was Beide besprochen haben und wenn es die Situation erlaubt darf der Dom auch mal mehr aber nie zu viel.......

Im Prinzip sehen das ja alle gleich. Ich habe das für mich mal folgendermaßen formuliert.

Der Dom darf sich innerhalb der vom Sub festgelegten Grenzen frei bewegen.

Dabei gibt es weiche Grenzen, die mit Vorsicht überschritten werden dürfen und harte Grenzen(eben Tabus) die solange sie nicht von Subseite aus fallen nicht angerührt werden.

In Berlin gab es früher die Mauer. Das war eine ziemlich unüberwindliche Grenze. Wenn man in den Bereich der Mauer kam, gab es diese Schilder "Achtung, Sie verlassen jetzt den Amerikanischen Sektor". Eine weiche Grenze die man überschreiten konnte, wenn man sich vorsah nicht zu weit zu gehen.

Im Endeffekt sind Grenzen und auch die meisten Tabus nicht starr und müssen immer wieder ausgelotet werden. Grenzen durchaus auch durch probieren, Tabus durch Gespräche.

Gruß
Bodo

Mal ausgehend von einem Menschen den man als vertrauenswürdig bezeichnen würde, finde ich das ein Dom doch bitte alles tun sollte was ihm beliebt. Das macht es ja oft gerade so spannend.

Natürlich sollte die Sicherheit immer im Vordergrund stehen, klar! Grundsätzlich gilt wohl: machst Du´s kaputt kannste nicht mehr damit spielen.

Wie schon öfter erwähnt, sollte man einfach im Vorfeld abtasten wo beide stehen, was sie sich zutrauen und wie die Reise weitergehen soll/ kann.
Jeder Mensch ist ja verschieden. Aber ich persönlich bin auch dankbar das schon Grenzen überschritten wurden, denn dadurch kann (!) sich ja auch der eigene Horizont erweitern.

Zudem finde auch ich das ein Dom auch mal etwas falsch machen dürfen sollte, es ist ja nun mal keine Maschiene. Und man kann, selbst wenn man fürsorglich und verantwortungsbewußt ist, nicht jede Eventualität einplanan.

ist und bleibt die unverzichtbare Basis jeder Beziehung, im BDSM-Bereich noch mehr als in Stino-Beziehungen. Sub muss sich darauf verlassen können, dass Dom Tabus niemals antastet, Grenzen aber behutsam erweitert. Natürlich bedarf es eines hohen Maßes an Verantwortungsgefühl seitens des dominanten Partners und doch kann es trotz aller Sorgfalt zu Fehlern kommen. Das ist nicht schlimm, weil eben Verantwortung und Sorgfalt verhindern, dass schlimme Folgen entstehen.

Kann mir jemand den genauen unterschied erklären? Tabu kommt aus dem polynesischen (*klugscheiß* ich war schon mal dort) und bedeutet "nicht betreten". Ist es mit Grenzen nicht genau so? für mich also das Gleiche und nur unter Absprache überschreitbar.

Auf den konkreten Fall bezogen würde ich ein TABU als etwas bezeichnen, das aus Erfahrung eine Grenze darstellt und unverrückbar ist, während Grenze als bisherige Grenze zu verstehen ist, die verrückt werden darf, aber vorsichtig und nur dann, wenn schon einigermaßen gut abschätzbar ist, dass diese Grenze auch verrückbar ist.

Manchmal ist ja nicht ganz klar, was Tabu ist und was Grenze. "Schlagen mag ich nicht" kann ein Tabu sein, aber auch nur eine Grenze. Da hilft es nix, es muss nachgehakt werden: "Wurdest du schon geschlagen?" - Wenn dann die Antwort kommt "Ja, und es hat mir einfach nur wehgetan", dann ist es ein Tabu. Wenn da aber kommt "nein, noch nie, stell es mir schmerzhaft vor", dann ist es eher eine Grenze, erst recht wenn die Vorstellungen von dem, was man als Grenze definiert, nicht der Wirklichkeit entsprechen.

Ah, mir fällt noch ein einfacheres Beispiel ein: "Niemals Handschellen bitte, die schneiden ein". Es gibt aber auch Handschellen die nicht einschneiden - und damit fällt dann auch der Grund für diese gewählte Grenze weg.

Nicht zu vergessen das ganz banale "das ist tabu" - wie oft wird das genauso schnell dahingesagt wie "ich liebe dich". Man glaubt im ersten Augenblick, es ist so, bis man dann feststellt, so ist es doch nicht. Deshalb ist die Kommunikation sehr wichtig. Die Welt ist im Wandel. Nichts ist für immer so wie es heute ist, alles verändert sich.

von Selbstverständlichkeiten wie keine bleibenden Spuren oder Ungesetzliches zögere ich heute, überhaupt von Tabus zu sprechen. Inzwischen habe ich viele Dinge gemacht, die vor einem Jahr auf der Tabuliste standen und kann mir etliche andere vorstellen. Wahrscheinlich habe ich in meiner Unerfahrenheit Grenzen und Tabus verwechselt.

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ich seh das ganz ähnlich wie midnightstar...grenzen...tabu...is haarspalterei da jez zu definieren
es geht einfach um dinge die für einen nicht machbar scheinen
aber ich glaube das jeder richtig heftige tabus hatte bevor er mit solch einem fetisch begonnen hat und sich jetzt wundert was daran schlimm war

selbst bleibende spuren wie "die_duchess" erwähnt hat hat für gewisse leute seinen reiz...narben entstehen bei richtig heftigen sessions.und ja es sind extreme die vllt über das vernünftige hinausgehn aber auch solche leute solls geben

das ungesetzliche sachen tabu sind versteh sich von selbst die würd ich hier gar nicht dazu zählen
alles andre egal ob mans nun grenze oder tabu nennt is meiner meinung nach nichts was überwindbar wäre

Dank Hide die knappste Antwort auf Unterscheidung zwischen Grenze und Tabu.


... laut Hide: Das ist eine Grenze.


... nicht von hide sondern mir ist ein Tabu.

Erst wenn man dank Erfahrung wirklich weiß dass es absolut nix für jemanden ist, kann man guten Gewissens von einem Tabu sprechen.
Alles vorher sind Grenzen, die man zu einem Tabu erklären kann, aber nicht unbedingt muss.

Ich bin aber der Meinung, dass es Tabus gibt die niemand übertreten darf, das sind m.E. offiziellen Perversionen:

• Nekrophilie (Sex mit Toten)
• Pädophilie (Sex mit Kindern)
• Sodomie (Sex mit Kindern)

sowie Mord sowie Töten auf Verlangen.

Das mag jetzt fürchterlich extrem klingen, aber es sind ja auch die äußersten Grenzen. Ich denke, über 90% aller BDSMler kommen nicht einmal in die Nähe dieser Grenzen.
Zum Glück.

du hast geschrieben
du hast gemeint : sex mit tieren....
lg
pearls

waaa... doofes copy+paste ... ich bin doof ...

Ne,bist nicht Doof kann auch dem besten Schreiber hier Passieren!
Man wusste ja eigentlich,denk ich mal,eh was du gemeint hast! Ist auf jedenfall auch für mich etwas was nicht gehen kann und darf ,also ein "Tabu" und keine zu verschiebende Grenze (deren verschiebung ja nun auch einen Reiz hat!)!



Lovewisper

Er darf sicher vieles, aber nicht alles.. Ich liebe das Spiel, genieße das Spiel, aber "alles" geht nicht!

Genau so ist es ,aber das schöne an diesem geilen spiel ist es finde ich herauszufinden,was heißt heute "geht nicht" und was heißt es in 6 Monaten!


Lovewisper

Ich denke, solange es beiden gefällt ist auch alles in Ordnung.
An die Grenzen herantasten und sie vielleicht doch Übertreten ist halt immer mit Vorsicht zu genießen, es kann schief gehen, es kann aber auch gut gehen und die Grenzen werden erweitert.
Wo wären wir, hätten wir unsere persönlichen Grenzen nicht vor einiger Zeit überschritten...