Bei jedem guten Workshop werden einem Do's and don'ts vermittelt. Ebenso wo und wo man nicht schlagen sollte, wie man richtig aufwärmt, welches Schlaginstrument welches Aua macht und wie man zielen übt und auch etwas an "medizinischem" Grundwissen für Laien.
Man kann es aber auch oftmals von erfahrenen Leuten auf Stammtischen erklärt bekommen.
Und sonst mal eine kurze Zusammenfassung, von dem, was ich so vermittle zum Thema Schlagen und Schlaginstrumente. Natürlich ist das hier nur der theoretische Teil
Aufwärmen
Dies ist ein Thema, dass mir persönlich sehr am Herzen liegt.
Spuren kann jede(r) machen, sie/er muss nur feste drauf hauen!
Die hohe Kunst ist das Schlagen ohne deutlich sichtbare Spuren zu hinterlassen.
Doch wie geht das? Dazu muss ich sagen, das ist eigentlich nur am Hintern machbar. Der wird/wurde im kommerziellen Bereich auch meist nur bespielt, das die meisten Gäste eben verheiratet waren und Spuren nicht riskieren konnten.
Und mal ganz ehrlich, im Sommer sind Spuren nicht so prickelnd, beim Arztbesuch auch nicht oder falls man mal unverhofft ins Krankenhaus muss. Zudem sollte man ausschließen, dass der/die Sub Macumar (Blutgerinnungshemmer) nimmt. Denn dann sollte man wirklich zuerst mit dem Arzt ein offenes Gespräch suchen, was überhaupt noch gefahrlos praktikabel ist. Und keine Sorge, auch das fällt unter die ärztliche Schweigepflicht!
Man bringt Sub also in Position. Entweder auf den Bock, das Bett, Andreaskreuz oder was auch immer. Einige bevorzugen die vorn über gebeugte Haltung, freistehend oder aufgestützt.
Am besten beginnt man mit der flachen Hand. Das ist intimer und schafft Vertrauen. Zuerst über den Po streicheln, damit prüft man die Ausgangstemperatur. Nun immer schön im Wechsel auf die rechte und linke Pobacke. Zwischendurch immer mal über den Hintern mit der flachen Hand streicheln. Das gibt Sub ein gutes Gefühl, gleichzeitig prüft man ob sich das Fleisch schon erwärmt hat. Die Rötung der Haut ist nur ein Zeichen, das jetzt besser durchblutet wird. Je nach Temperatur macht man mit der Hand weiter, steigert evtl das Tempo und die Wucht, oder geht über zum Springstock. Mit der Lasche vorne dran kann man wunderbar gezielt arbeiten und so beide Pobacken intensiv auf Betriebstemperatur bringen. Auch ein Flogger, wenn er nicht zu schwer ist, eignet sich hervorragend. Wie erwähnt, immer wieder mal mit der flachen Hand prüfend drüber streichen. Auch hiermit die Wucht langsam steigern. Wenn der Hintern schön rot leuchtet und das Fleisch deutlich erwärmt ist, kann man beginnen. Zum Beispiel mit dem Rohrstock. 10 mittelschwere Hiebe gut nebeneinander platziert sollten nun möglich sein ohne dass die Striemen tagelang auf dem Hintern zu sehen sind. Allerdings wird Sub sie durchaus tagelang beim Setzen spüren.
Ebenso, nur deutlich sanfter, kann man an anderen Körperstellen verfahren um deutliche Spuren zu verringern.
© VelvetSteel aka Mistress Karin
Gerten, Springstock, Paddle, Tawse, Flogger, Rohrstock, Teppichklopfer, Gürtel, Kabel,
Grundsätzlich gilt es, das Treffen zu üben. Nichts ist fataler als den/die Partner(in)/Sub auf die Nieren zu schlagen oder den Sack zu treffen. Am besten übt man auf einem Kissen mit schmalem Streifenmuster. Man sucht sich einen Streifen aus und versucht ihn mit 50 Schlägen 50 x zu treffen. Bei nur 49 Treffern beginnt man eben von vorne! Ja, nochmal! Und nochmal, wenn nötig! Verantwortungsbewusste(r) Femdom/Dom zu sein ist harte Arbeit
Doch die Mühe lohnt sich, bewahrt es einen doch vor bösen Unfällen, Erklärungsnot beim Arzt oder im Krankenhaus oder gar der Polizei.
Man kann grundsätzlich auf Körperregionen schlagen, die von Muskeln bedeckt sind. Bevorzugt und „gefahrlos“ sind Hintern, Schulterblätter, Oberarme außen. Oberschenkel außen und innen.
Mit gebotener Vorsicht die Brust des Mannes, die Brüste der Frau (Achtung! Auf abgebundene Brüste schlägt man nicht!), der Rücken, die Waden, die Hände, der Intimbereich.
Absolutes Tabu sollten die Fußsohlen sein. Mit der Bastonade kann man jemanden zum Krüppel schlagen!
1. Gerte, Reitgerte
Meist 80-100 cm, Handgriff, dünner umwickelter oder umflochtener elastischer Stab mit einer geflochtenen Seidenschnur am Ende
Ergibt einen hellen Schmerz, Achtung! Die Seidenschnur kann eine Geschwindigkeit bis zu 220 km/h entwickeln und neigt dazu bei Schlägen auf den Hintern sich um den Hüftknochen zu winden und den Unterbauch schmerzhaft zu treffen.
Handhabung nicht ganz leicht, da sehr elastisch. Treffen üben vor der Anwendung.
Schlagtechnik: aus dem Handgelenk
Preisgünstigster Kauf im Reitsportgeschäft
2. Springgerte, Springstock
Meist 50- 60 cm, Handgriff dicker umwickelter oder umflochtener elastischer Stab mit breiter oder schmaler Lasche am Ende
Ergibt einen dunkeln Schmerz. Der Springstock liegt gut in der Hand und die breite Lasche eignet sich gut zum „aufwärmen“ des Hinterns.
Leichte Handhabung
Schlagtechnik: aus dem Handgelenk
Preisgünstigster Kauf im Reitsportgeschäft
3. Paddle
Breites, kurzes Schlagwerkzeug meist aus Leder oder Holz
Ergibt einen dunklen Schmerz. Alternativ und preisgünstig kann man einen Kochlöffel oder einen Pfannenwender benutzen.
Extrem leichte Handhabung
Schlagtechnik: aus dem Handgelenk oder mit dem ganzen Arm ausholend
Leder- und Holzpaddles sind in Sexshops oder online erhältlich, die Alternativen im Haushaltswarengeschäft
4. Tawse
Schweres Schlagwerkzeug, meist recht kurz und aus Leder. Handgriff und 2 schwere Lederstreifen übereinander.
Ergibt dunklen, tiefgehenden Schmerz, der lange vorhält. Bitte nur mit Vorsicht anwenden, da die Wirkung sehr in die tieferen Gewebeschichten geht.
Leichte Handhabung doch bitte nur für erfahrene Tops
Schlagtechnik: aus dem Handgelenk oder mit dem ganzen Arm ausholend
Bitte hierbei auf Qualität achten und im Fachhandel kaufen
5. Flogger
Flogger gibt es in ganz vielen, verschiedenen Ausführungen. Von ganz sanft, z.B. als Intimpeitsche zu nutzen, bis ganz hart und/oder schwer. Auch die Länge variiert stark, ebenso die Anzahl der Riemen.
Ergibt einen dunklen Schmerz. Bitte beim Kauf darauf achten, dass die Riemen nicht scharfkantig sind, sie verletzen sonst die Haut.
Handhabung etwas kniffelig bitte üben
Schlagtechnik: aus dem Handgelenk, während die zweite Hand die Riemen zusammen hält und im Moment des Schwungs los lässt oder mit dem ganzen Arm in Achten kreisend zuschlagen.
Bitte immer persönlich aussuchen im Sexshop, das bewahrt vor Enttäuschungen und unnötiger Geldausgabe
6. Rohrstock
Rohrstöcke müssen immer aus Thairohr oder Manilarohr sein. Niemals einen Bambusstab aus dem Gartencenter benutzen, die können splittern! Natürlich gibt es inzwischen auch mit Gummi überzogene Rohrstöcke oder welche aus Metall oder Fieberglas.
Die Länge liegt meist bei 1 m, kann aber gekürzt werden, je nach Geschmack. Es gibt geschälte und ungeschälte Rohrstöcke. Geschälte sind biegsamer. Rohrstöcke werden immer liegend aufbewahrt, stehend erinnern sie bald an eine Banane. Gewässerte Rohrstöcke sind biegsamer.
Ergibt hellen Schmerz. Treffen üben vor der Anwendung
Schlagtechnik aus dem Handgelenk bei starren Rohrstöcken auch mit dem ganzen Arm möglich
Kauf online oder in Sexshops
7. Teppichklopfer
Der Klassiker gleich nach dem Rohrstock. Besteht meist aus Weidenruten. Wem der Rohrstock nicht reicht, der sollte zu diesem Instrument greifen. Die Handhabung bedarf wohl keiner Erklärung
Für die jüngeren Damen, einfach ausholen und drauf!
Bei Oma auf dem Speicher suchen (dann aber kräftig wässern und probieren dass er nicht bricht) sonst in Sexshops oder online erhältlich. Ich denke, in Haushaltswarengeschäften wird man heutzutage nicht mehr fündig.
8. Gürtel und Kabel
Nun die hat jeder und dazu brauche ich wohl nicht viel sagen…. Aber auch hier gilt: Treffen üben!
© VelvetSteel aka Mistress Karin