Es ging wohl ursprünglich um diesen Beitrag hier
BDSM für Anfänger: Woran erkenne ich, ob ich maso bin?
Dem möchte ich in mehrfacher Hinsicht widersprechen:
- zunächst mal finde ich absolute Aussagen falsch, es gibt immer Ausnahmen, wirklich immer
- mit Evolution und "Überbleibsel aus der Steinzeit" lässt sich nahezu alles erklären, damit aber eben auch nichts (und manchmal klingt es logisch, ist es aber bei weiterem Nachdenken gar nicht)
• ohne Beweis bleibt es eine These (liebe VelvetSteel, nenne mir eine Quelle, dann kann ich anfangen zu recherchieren... ansonsten bleibt das Ganze eine Annahme)
Dem Argument,
Das hat etwas mit den Urinstinkten und dem Fluchtreflex zu tun. Jede Frau, die geschlagen wird, ob im BDSM Kontext oder nicht, wird feucht. Einfach weil man dann schneller weg rennen kann ohne sich im Schritt wund zu scheuern. Das ist noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit.
widerspreche ich aus folgenden Gründen:
- ich werde durchaus sehr feucht bei Schlägen, wenn sie spitz sind, wenn es eben "mein" Schmerz ist, wenn es mich geil macht
- wenn der Schmerz dumpf ist, haben wir im wahrsten Sinne schlagartig Wüstenzustände, auch wenn es davor feucht war
-----> der zitierten Logik nach müsste es genau andersrum sein
- ich habe eine furchtbare, wirklich schlimme Angst vor Spinnen. Da setzt ein massiver Fluchtreflex bei mir ein, auch wenn es nicht rational ist (ich renne weg oder steige auf Tische). Ich bin mir aber sehr sicher, dass ich nicht feucht werde, wenn ich so einen Achtbeiner sehe... da ich souterrain wohne, habe ich genug Begegnung mit den Viechern und speziell in den letzten 2 Tagen darauf geachtet (massive Angst, Wüste zwischen den Beinen)
- Anatomisch gedacht: es macht überhaupt keinen Sinn, feucht zu werden bei Angst/Schmerz, weil das, was da durch Feuchtigkeit oder sonstwie geschützt werden müsste, bereits durch innere und äußere Schamlippen geschützt wird
• evolutionär: gehen wir mal vom Menschen zum Tier... wieviel Sinn macht es, dass eine nicht rollige Katze beim katerlichen Anpirschen plötzlich rollig wird? Eine Katze wird in dem Fall immer kämpfen (die Natur gibt es ihr tatsächlich vor, es geht um ihr Revier) und nicht übermannt von plötzlicher Rolligkeit sich unterwerfen; viel allgemeiner noch: wenn das Weibchen auf der Flucht feucht wird, riecht, sexuelle Anreize setzt, warum sollte Männchen aufhören zu jagen?!
Für mich macht diese Argumentation wissenschaftlich keinen Sinn und ich kann sie vielfach im eigenen Erleben widerlegen.
Was sicherlich ein Punkt ist, der aber in dem obigen Zitat nicht vorkommt:
Angst, Lust, Schmerz und Geilheit
können wohl aus dem gleichen Hormoncocktail heraus entstehen. Meiner Meinung und Erfahrung nach ist das aber sehr individuell und sicher nicht erklärbar durch eine in sich nicht stimmige Evolutionstheorie (wobei ich die Evotlutionstheorie als solche in keinster Weise negieren will, ich widerspreche einfach nur dem unbedachten Verweis darauf)
Wenn ich geschlagen werde, werde ich als Masochistin genau dann feucht, wenn ich geil werde. Wenn mein Rabe dann auspackt, was nur ihm Spaß macht... dann wird es tendenziell gefährlich (gefühlt für mich) und ich trockne schlagartig aus. Für mich ist das deutlich genug.
Sperling
privat