*****nti:
Jetzt musst du aber auch mir einmal erklären wie du darauf kommst die Definition einer offenen Beziehung mit dem Grundsatz "jederzeit für alle Partner erreichbar zu sein" gleichzusetzen.
In einer Offenen Beziehung verzichte ich (in unterschiedlichem Grad) auf die Exklusivität der Beziehung. Wenn ich gleichzeitig aber eine absolute Exklusivität für die Zeit ausrufe, in der ich mit einem Menschen zusammen bin, dann reduziere ich nur die jeweilige Dauer der Exklusivität, ich hebe sie aber nicht auf.
*****nti:
Man ist deiner Definition nach also nicht mehr "offen" wenn man sagt:
"Heute Abend bin ich bei Partner A, da will ich nicht geistig gleichzeitig auch noch bei Partner B, C, D und E sein?"
Das ist jetzt eine andere Frage. Zudem ist es nicht das was ich geschrieben habe. Ich habe geschrieben, dass wenn die Beziehungen gleichwertig oder sie sich dem annähern, dass dann eine Exklusivität in der Kommunikation nicht funktioniert. Deine Vereinfachung verleugnet auch die Realität. Ich habe bisher noch keinen Menschen kennen gelernt, der alle anderen Menschen, die ihm wichtig sind, von einem Moment auf den anderen aus den Gedanken streichen kann. Das geht nur mit Dingen und Personen, die einem nicht wichtig sind. Alles andere ist Selbstbetrug. Hat aber auch nichts mit der Exklusivität der Kommunikation zu tun.
*****nti:
Das hat doch nichts mit fehlender Offenheit zutun. Das ist Wertschätzung.
Ich kenne das Argument. Aber so richtig erklären konnte mir das noch keiner. Wertschätzung meint ja die Qualität zu bewerten. Die Qualität von was? Dem anderen Menschen? Ist es wertschätzend, die Beziehung mit diesem Menschen zur Nebenbeziehung zu machen? Ist dieser Mensch weniger Wert als der Mensch mit dem du eine Hauptbeziehung führst? Wie schätzt du diesen Wert ein?
Kommen wir mal zum BDSM. Wenn du so eine Kommunikationsexklusivität lebst, wie gehst du damit um, wenn deine Nebenbeziehungssub zwei, drei Tage nach eurer gemeinsamen Zeit etwas härter aufschlägt? Dann bist du doch für sie da? Wertest du dann deine Hauptbeziehung damit ab? Denn die Exklusivität ist ja für dich eine Wertschätzung. Du wirst doch da offen sein? Warum ist das ein Unterschied? Weil das ja wichtig ist? Aber deine Hauptbeziehung sieht das ja vielleicht ganz anders. Was ist, wenn ihr gerade an dem Abend Gäste habt. Für wen entscheidest du dich dann? Wo liegt da Wertschätzung? Was hat das mit Wertschätzung zu tun?
*****nti:
Und geistig ganz da, bei einem Menschen zu sein der nunmal gerade neben mir sitzt, ist etwas das ein Grundsatz sein sollte egal ob man nun offen, poly oder monogam lebt.
Dir ist es noch nie passiert, dass dich Probleme aus dem Arbeitsalltag nachhause verfolgen und du so nicht ganz da sein kannst? Und um bei dem Beispiel zu bleiben, du wärest nicht während des Abendessens mit euren Gästen und der Hauptbeziehung in Gedanken bei deiner Sub, der es gerade mies geht?
*****nti:
Zu suggerieren man sei nicht wirklich "offen" wenn man das anders sieht klingt....albern.
Ich glaube es ist deutlich alberner zu behaupten noch nie beim Sex mit einer Frau an etwas anderes oder gar eine andere Frau gedacht zu haben. Es ist deutlich alberner zu behaupten immer völlig auf den anderen fixiert zu sein, wenn man mit ihm zusammen ist. Das ist alles nicht menschlich.
******tar:
Er schreibt von seinen beziehnungsanarchistischen Beziehungen, wo alle gleichwertig zu betrachten sind
Danke dir. Aber so weit müssen wir gar nicht gehen. Es reicht, wenn die partnerschaftlichen Beziehungen gleichwertig sind.