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Grenzverschiebungen - wie schnell dürfen sie sein?

Grenzverschiebungen - wie schnell dürfen sie sein?
Poppea brachte in einem anderen Thema Fragen zum Thema Grenzverschiebung zum Ausdruck, die ich hier zuerst einmal original zitieren möchte (geschieht mit ihrer Erlaubnis):

Meine Grenzen innerhalb meiner Phantasien verschieben sich rasend schnell. Was ich noch vor einigen Monaten für mich selber als pervers (jetzt bitte nicht das Wort auf die Goldwaage legen und mich deshalb vierteilen) einstufte, ist heute schon fester Bestandteil meiner sexuellen Phantasien und törnt mich an. Wie ist das mit der Umsetzung? Verschieben sich da dann die Grenzen auch so schnell? Wohin führt mich das? Wo endet es? Wer stoppt mich?

Diese persönlichen Fragen möchte ich nun einmal an alle ganz allgemein in drei Fragekomplexen stellen:

1) Wie schnell darf eine Fantasie in euren Augen die Grenzen verschieben? Ab wann kann es jemandem schaden?

Aber auch:

2) Wie schnell sollten sich ganz real Grenzen verschieben? Gilt hier "so schnell wie es beiden gefällt", oder gibt es hier Vorbehalte?

Und, zum Dritten:

3) Wer hat ggf. zu bremsen, wenn eine Grenze zu schnell eingerissen wird? Top, Sub, beide?



Ich selbst habe natürlich auch eine Meinung dazu. Wer mich kennt weiß dass ich aber recht ausführlich antworte, das würde dieses Eingangsposting vom Umfang her aber sprengen, deswegen gehe ich selbst erst später drauf ein. Ich bin jetzt ohnehin erst einmal neugierig wie ihr dazu steht. *g*
****th Frau
4.846 Beiträge
Grenzverschiebung
1) Wer will bestimmen, wie schnell in der Fantasie eine Grenze verschoben werden darf? Es ist doch die Fantasie...
Habe ich grad einen österlichen Eiweißstau, oder warum verstehe ich den Sinn dieser Frage nicht? *smile*

2) Die reale Verschiebung sollte nach der psychischen oder physischen Bereitschaft von beiden aus gehen. Beispiel: Zu meiner richtigen Anfängerzeit waren das Fisten und Nadeln Grenzen, die in ganz weiter Ferne waren. Beides wurde dann aber schneller gemacht, als ich es je gedacht hätte und für beides war der Zeitpunkt doch voll okay. Heute für mich nicht mehr nachvollziehbar, dass ich davor so einen "Horror" hatte. Manchmal muss man halt auch ein bisschen zum Verschieben einer Grenze gezwungen werden. Aber das kann nicht pauschaliert werden und hängt von der Person, der Situation und der Tagesform ab.

3) Beide haben darauf zu achten, dass die Verschiebung einer Grenze nicht zu rasch gemacht wird. Was auch bei dieser Frage eine Diskussion im Grunde schwierig macht, da auch hier nichts pauschaliert werden kann *g*

Bei mir wurden schon Grenzen verschoben von Spielmöglichkeiten, die ich kurz vorher noch gar nicht gekannt habe...
********au63 Mann
328 Beiträge
Jepp...
...sehr interessantes Thema.

Ich habe zwar auf das Posting von Poppea schon im anderen Thread geantwortet, habe aber natürlich zu den gestellten Fragen auch eine Meinung.

Kann uns eine Fantasie wirklich schaden?
Ich glaube nicht, da uns der gesunde Menschenverstand schon sagen wird, was wir in die Realität umsetzen sollten und was besser Fantasie bleibt.
Unser Kopf funktioniert doch so schnell, dass es sehr schwer sein wird ihn zu bremsen - folglich stellt sich für mich die Frage, wie schnell die Fantasie sein darf nicht - sie ist so schnell wie sie ist und ich entscheide darüber was real weden soll.

"So schnell wie es beiden gefällt..."

Auch da setzt uns die Machbarkeit Grenzen....ich denke kaum, dass jemand direkt vom Popostreicheln zur mit Nägeln besetzten, Neunschwänzigen wechselt nur weil es gerade in seiner Fantasie stattfindet.
Darüber reden, sich mit dem Partner / der Partnerin zusammensetzen und über seine Fantasien/Bedürfnisse reden ist angesagt, dann finden sich Grenzen, die, wenn sie eingehalten werden vor ungewollten Schäden schützen.

Wenn sich Fantasien schnell entwickeln, was bei Anfängern eigentlich normal sein sollte, ist einfach Kommunikation das Zauberwort.
Alleine schon deshalb um zu vermeiden, dass sie sich in allzu gegensätzliche Richtungen entwickeln.

So...bis hier hin meine Meinung.

Grüssle
*********4sex Paar
613 Beiträge
Puh -viel auf einmal...
Also ich seh das so...
1) Wie schnell darf eine Fantasie in euren Augen die Grenzen verschieben? Ab wann kann es jemandem schaden?
Die Entwicklung der Fantasie kann man wohl kaum bedeutend beeinflussen! Das ist meiner Meinung nach eher wie ein fallengelassener Schneeball. Kann liegenbleiben, kann aber auch eine Lawine auslösen! Natürlich kann eine Lawine auch gefährlich sein, aber das ist dann vielleicht eher die Frage: "In wie weit beeinflusst Fantasie unser reales Tun?"
2) Wie schnell sollten sich ganz real Grenzen verschieben? Gilt hier "so schnell wie es beiden gefällt", oder gibt es hier Vorbehalte?
So schnell wie es beiden gefällt mit Vorbehalten... Ich denke man sollte bei Grenzverschiebungen immer mit Vorsicht vorgehen und ausreichend Kommunikation groß schreiben! Sich klar machen, was das Ziel ist, was das für Bedeutungen und Konsequenzen mit sich bringen kann und darüber einigen in wie weit man Teiletappen vereinbaren sollte!
3) Wer hat ggf. zu bremsen, wenn eine Grenze zu schnell eingerissen wird? Top, Sub, beide?
Das hängt sicherlich mit der konkreten Fantasie zusammen und damit, welche Konsequenzen man auslösen könnte.... Geht meiner Meinung nach in die Richtung von Safewords bei SM, aber was psychische Belastungen angeht sind manchmal auch eingeweihte Freunde eine super Stütze!

Um das Ganze vielleicht auch noch mit praktischen Erfahrungen zu füttern: Ich habe manchmal die Fantasie brutaler zu sein, als es in unserer Beziehung abgesprochen ist. Wir sprechen darüber und tasten uns gelegentlich an diese Grenze heran. Manchmal spiele ich mich an die Grenzen und achte dabei die Kommunikation, wann sie genug hat; ab und an nutzen wir die enthemmende Wirkung von Alkohol (-vorsicht!). Alkohol reduziert Schmerzempfinden und bringt mich damit in die Verantwortung zu entscheiden, ab wann physische Schäden auftreten könnten -ggf Bereiche in denen ich mich selber bremsen muss! Was allerdings als äußerst interessante Frage auch für uns bleibt, ist: "Wo führt uns das hin?"
Da kann ich nur sagen, ich weiß wo es uns garantiert nicht hinführt (beispielsweise Kriminalität) und wie schnell wir unsere Grenzen verschieben: Mal schneller und mal gar nicht mehr!
Ich hoffe das bringt euch weiter...

Frohe Ostern
Searching(m)
Habe ich grad einen österlichen Eiweißstau, oder warum verstehe ich den Sinn dieser Frage nicht?

Ich hatte Poppea so verstanden, dass ihr es ein wenig Angst macht, wie schnell es mit ihren Fantasien geht. So nach dem Motto "o Hilfe, in der Fantasie geht das so schnell, ist das Verlangen in der Realität dann genauso schnell nach MEEEHR da ...?"

Dazu kann ich auch nur sagen: In der Fantasie geht alles! Solange man sich dessen bewusst ist, dass manches auch besser in der Fantasie bleibt. *ja*

Beispielsweise habe ich immer wieder mal Einsperrfantasien. Die kann ich im Kopf dann auch mal schön ausweiten, so "24 Stunden eingesperrt in der Dunkelheit" und so.
Dennoch weiß ich, dass mit diesen Fantasien sehr vorsichtig umgegangen werden muss. Ich weiß ja nicht, wo real meine Grenze ist (zumindest nicht was "im Dunkeln" betrifft). Hinzu kommt dann ja auch noch inwiefern ich der Person die mich einsperrt vertraue und welche Sicherheitsnetze (z.B. Notfallhandy) bestehen werden.

Sprich: Real müssen Fantasien eben noch einmal konkret abgesprochen werden. Was aber nicht heißt dass sie nicht umsetzbar wären! Die meisten Fantasien sind umsetzbar, meist mehr als man manchmal denkt. *g*

In der Realität geht's meist eh nicht so schnell.
Vor allem deswegen, weil Dinge die man in der Fantasie schon als "harmlos" abgelegt hat real plötzlich totaaaal kicken *ggg*
Bislang hat das reale Erleben bei mir jede Fantasie noch locker übertroffen. *g*
*********essin Frau
618 Beiträge
1) Also in der Fantasie kann sich jede Grenze verschieben wie sie will... aber ich denke man sollte schon darauf "hören"... bei mir verschieben sich die grenzen auch schneller als ich dachte... aus anfänglichen "nein das geht gar nicht" wird immer schneller ein "hört sich interessant an, wie das wohl ist?"

2) real haben sich bei mir sehr schnell die grenzen verschoben... wie bei warmth z.b. das fisten... eigentlich absolutes nogo... ein schubs von ihm... und ich liebe es... und das schon sehr schnell... aber da gibts noch andere unzählige beispiele.

3) das ist die frage... ich denke klar beide sollten da so verantwortungsvoll sein und nicht zu schnell zu weit gehen... aber man kann es natürlich nicht pauschalisieren... wie soll sub realisieren, das es womöglich gerade doch zu schnell gehtt wenn sie irgendwo in ner anderen sphäre schwebt? ich denke da sollte dann dom doch ein auge mehr drauf haben... was nicht heißen soll das sub nicht auch vorsichtig sein sollte... aber es ist eben in manchen situationen schwieriger... und wie schon silbergrau sagte... kommunizieren ist das wichtigste.
*********lavin Paar
764 Beiträge
wann darf man eine grenze verschieben

ganz einfach - wenn subi es will

also bringt sie dazu das ihr kopf dazu bereit ist *g*
und passt auf das ihr körper das auch verträgt
*********fnung Mann
2.208 Beiträge
wenn daß unmögliche auf einmal als Danke gielt....
ich für mich hoffe auf jemand wo man mir mein dagegen Wehren einfach auf einfühlsame, dennoch konsequente Weise nimmt, egal wie schwer es mir auch ankommt.

Ob die wirkliche Demütigung, die harte Abstrafung, es schadet einem geneigten sicher nicht, wenn er/sie sieht, daß er folgen muß.

Ein kräftig, gefestigter sklave möchte vielleicht seine eigenen Grenzenl sich auch schmerzhaft erweitern lassen.....

ich hasse Spiele, wo ich zu viel Einfluß haben darf.

Deswegen lieber die etwas härtere als die zu softe Dominanz.
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Tja
Es hat Überall viele Grenzen - aber eigentlich sind Grenzen doof - sie behindern.

In meiner Fantasie gab und gibt es keinerlei Grenzen, keine Tabus und nix unerlaubtes oder ungesetzliches. Da kann ich fliegen, sterben, Kinder kriegen, König des Universums sein und was nicht Alles.

Als Sub definiere ich auch keine Grenzen, würde den Reitz des ungewissen zerstören. zum Glück bin ich stark und robust. Allerdings verlasse ich mich blind auf die Rücksicht und das Einfühlungsvermögen der Dom. Man muss ja nicht Alles machen.

Geduld ist gut und verhindert Unfälle. Langsam weiter tasten ist besser als willkürliche Grenzen zu ziehen.

Ich denke immer so intensiv daran was ich tun möchte, das ich keinen Gedanken mehr für Begrenzungen habe.

Eines vermisse ich... soll ja Spaß machen Grenzen zu verschieben?!?

ergebene Grüße vom träumenden Sklaven oyo
Grenzen werden ohnehin am laufenden Band verschoben, das garantiert schon die Eigendynamik einer "Session": Wer nennt schon all seine Grenzen geschweige kann sie benennen? Die NO-Gos ja, die Tabus. Aber Grenzen? Die Frage danach hatte mich mal in Verwirrung gestürzt "was sind deine Grenzen?" - Darauf antwortete ich dass ich Tabus hätte, aber Grenzen konnte ich so jedenfalls nicht benennen.

Zur Abgrenzung der Begriffe Tabu versus Grenze:

Ein Tabu ist bei mir z.B. Crossdressing oder KV. Das ist unverhandelbar, eine Domse die das mit mir machen würde bekäme sofort das Safewort.

Eine Grenze könnte ein Rohrstock sein, schließlich weiß ich um die Heftigkeit des Schmerzes durch ihn. Das aber ist deswegen eine weil ich die "harmloseren" Schlagwerkzeuge passiv noch nicht erlebt habe, wieso dann gleich mit dem ultimativen Schmerzmacher beginnen? Macht doch überhaupt keinen Sinn. *nein*

Tabu ist für mich das, wo es mich schüttelt und ekelt, wo sich in mir der Magen umdreht. Grenze ist jenes, was ich noch nicht kenne und wovor ich gehörigen Respekt vor habe. Bei Grenzen ist es mir aktiv wie passiv wichtig, mich da behutsam heranzutasten.
Gibt ja auch genug wo noch keine Grenze wedelt und wo dennoch schon ordentlich was los ist. *ja*
*********lavin Paar
764 Beiträge
sry wenn ich das lese
"aber eigentlich sind Grenzen doof - sie behindern"

krieg ich nen anfall - das sind eigentlich sprüche von einem möchtegern-dom der ne ausrede sucht weil er zu blöd ist zu erkennen wenn es seinem spielpartner scheisse geht - oder von einem borderliner der selber seine grenzen nicht erkennt und dann irgendwann in der klappse landet

man leute - hirn einschalten
So wie ich oyo andernorts verstand, ist er noch auf der Suche nach (s)einer Herrin. Ich denke, wenn es dann soweit ist, dürfte sich da dann ohnehin einiges an Grenzen die sich zeigen ergeben.

Grenzen hat jeder. Man braucht nun nicht ständig nach Grenzen zu fragen oder nach ihnen aktiv zu suchen, aber es schadet nicht sich dessen bewusst zu sein, dass jeder Mensch Grenzen hat. Es schärft den Blick dafür sie zu erkennen, wenn sie auftreten.
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Danke hanjie
Lass mal, ich folge gern der Aufforderung das Hirn einzuschalten und lese auch gerne emotionale Beiträge. Auch ich verstehe nur was in mein Schema passt. Die Kritik war übrigens angebracht. Gedacht hab ich aber auch an andere Grenzen. - echt sorry - Aber das mit den Tabus ist auch so eine Sache, die erfahrungsgemäß einem gewissen Wandel unterliegt.

Bitte auch weiterhin böse werden, wenn ich falsch liege, Danke oyo
*********_Bord Paar
1.577 Beiträge
Die erotische Dynamik ...
Die Fragestellung ist nicht allgemeingültig zu beantworten, da sie beim Einzelnen zu ganz subjektiven Antworten führt:

Fantasie und Realitätssnähe unterliegen bei beiden einem unterschiedlich dynamischen Prozess - und unterschiedlich schnell.
Aber Vorsicht: Das berühmte Kopfkino malt die unglaublichsten Dinge in der Fantasie stets rosarot.

Bei mir eilt das Kopfkino weit voraus, fast mit einer Furcht vor der Realität.
Die gemeinsame Kommunikation und die Sensibilität des Dom entscheiden über die nächste Realitätsannäherung.

Dann sind ZWEI Ergebnisse i.d.R. möglich:
a) Demütigung, Zwang, Strafe etc. sind Ansporn, Motivation, Und letzlich Hilfe zum Überspringen einer Hürde, eines Tabus.
Was für ein ERFOLG!

b) Falsche oder zu schnelle Vorgehensweisen führen zum gegenteiligen Ergebnis. Die Aktion aus der Fantasie wird dauerhaft negativ belastet.

Der Gedanke des Bremsens durch einen von beiden erscheint mir wenig erfolgversprechend.
Speziell in der Sexualität werden Einsicht und Verbote unsinnig, da der Druck des Erforschens und Erlebens im Gehirn verbleibt und sich immer ein Ventil suchen wird ....
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Klasse geschrieben
Erotik an Bord - ist der Name Programm?

Sehr guter Beitrag, liebe Grüße vom begeisterten Sklaven oyo
******_be Frau
308 Beiträge
Erst einmal danke Hanjie für das Eröffnen des Threads!

Die Frage stellt sich für mich vor allem deshalb, weil ich wohl von meiner Veranlagung her sowohl extrem devot als auch extrem masochistisch bin. Was bedeutet, ich werde wohl mit so ziemlich allem einverstanden sein und alles mögen, selber immer nach mehr schreien. Von dieser Veranlagung ausgehend wird es für mich voraussichtlich kaum Grenzen geben. Ich kann mir eigentlich alles vorstellen und genau das ist mein Problem.

Ich denke hierbei nicht an die Dinge, die wir hier fast alle gern praktizieren, wie Fisting sondern an Dinge, die gemeinhin mit mittelalterlicher Folter in Zusammenhang gebracht werden. Um ein Beispiel zu geben: Ich bin erregt, bei der Vorstellung auf einem spanischen Pferd zu sitzen und von meinem Top heruntergedrückt zu werden. Ein spanisches Pferd kann dauerhafte Verletzungen an der Klitoris hervorrufen, sollte also nicht unbedingt ein Gegenstand sein, auf den sich eine Anfängerin wünscht.

Wie Hanjie anführt, möchte er nicht den Rohrstock spüren, bevor er die leichtere Variante kennt. Bei mir ist es eher umgekehrt. Ich wünsche mir den Rohrstock und sehe die leichtere Variante nur als Pflicht, weil der Hintern angewärmt werden muss.

Wohlgemerkt, ich habe noch keinen Top, rede hier also rein theoretisch.

Nur, wenn dem wirklich so ist, muss ich mich fragen: Wer setzt die Grenzen? Überlege ich mir von vornherein, was ich vielleicht besser gar nicht erst anfangen sollte? Suche ich mir nur einen erfahrenen Top, der besser als ich einschätzen kann, wann es zuweit geht? Ist es vielleicht schlau einen wenig sadistischen Top zu suchen, damit er eigene Grenzen mitbringt? Werden Grenzen nicht doch um der Grenzverschiebung Willen verschoben?

Gerade weil sich frühere Tabus in meiner Fantasie rasend schnell in Turn ons verändern, bin ich besorgt. Denn es gibt mittlerweile fast nichts mehr, das mich nicht in Gedanken erregt.

Ich denke doch, dass die Gefahr mich zu schnell auf Dinge einzulassen, die die Seele am Ende überfordern oder gar zu körperlichen Schäden führen, gegeben ist. Und dies möchte ich wenn möglich vermeiden.
Poppea: Für mich wäre mir zumindest deine masochistische Seite sehr willkommen, denn so wüsste ich dass ich meine Fantasie spielen lassen könnte und niemals ein "nee, das ist jetzt doch zu hart, das lehne ich schon vorher ab!" kommen würde, sondern immer die Neugierde siegen würde.

Genau so habe ich meine toppende Seite erst entdeckt! Durch eine Frau, die offen für alles war und mir (als sehr gutem Freund) dann aber auch vertraute. Zu wissen dass man nicht "zu hart" sein kann oder allzu schnell Grenzen übertreten würde kann sehr angenehm sein. *ja*

Hast du denn überhaupt schon einmal SM "in Echt" erlebt, Poppea? Das wäre mal wichtig zu wissen, wo deine Wirklichkeit bislang ist, oder ob bislang alles nur im Bereich "Wunsch" anzusiedeln ist.

In der Realität, das ist meine Erfahrung, jedenfalls laufen die Dinge immer anders als in der Fantasie. Ganz einfach, weil es ein Mensch ist der dir Dinge antut, und auf diesen reagierst du automatisch: Vielleicht mit Zuneigung, vielleicht mit Ablehnung, vielleicht unter- oder überschätzt du ihn.
Der Kick dürfte z.B. deutlich größer sein wenn du einem Dom diverse Gemeinheiten nicht zutraust, ihn gar schon unter "Kuscheldom" abgelegt hast und er dann plötzlich doch ziemlich fies austeilt, dass dein Hintern nur so glüht.

Zum Zweiten: Du magst extreme Gewaltfantasien haben - ER hat mit Sicherheit auch andere. Und ER wird diese Vorlieben eben auch umsetzen wollen oder es eben tun. Und so kann es ja auch passieren dass auf einmal ganz andere Sachen passieren als du es dir jemals ausgemalt hast, diese aber unerwarteterweise sowas von kicken - und das obwohl sie kein Stück gefährlich waren/sind!

Schon mal in Folie bewegungslos eingewickelt gewesen? Da ist kein Schmerz, gar nix, aber die Hilflosigkeit ist so groß, die wird dir erst bewusst wenn du dann wirklich drinsteckst, du Durst bekommst und nun dem Glas mit dem prickelnden Wasser in Doms Hand entgegenrobben musst ...

Es gibt tausende Spielarten des SM, und just die psychischen davon können sehr viel wirkungsvoller (und gemeiner) sein als jede extreme körperliche Gewaltfantasie. *ja*

Zur Verantwortung: Die hat in dem Fall tatsächlich der dominante Teil. Er weiß darum dass du alles mitmachen wirst, ja, die gefährlichen Arten des SM gar bevorzugst, da liegt es in seiner Verantwortung zu wissen, welche Grenze er nicht überschreiten wird.
In deiner liegt es, dir den Dom gut genug auszusuchen. Einen Sadisten der auf deine Gesundheit pfeift kannst du jedenfalls nicht gebrauchen.
*******oyo Mann
3.913 Beiträge
Poppea!
Wähle deinen Top sorgfältig aus, damit kein Unglück passiert.

Wenn du gar keine Erfahrung hast, wäre ein echter Profi - besser!

Die wissen was sie tun und sehr wichtig auch wann Schluss ist!

Ich habe meine Fantasien eine Zeit lang mit Geschichten schreiben kanalisiert. - Klappt ganz gut..... und du kannst nach einer Weile checken ob du nicht zu extrem gedacht hast.

Du wirst eine Menge Seelenverwandte finden, aber kaum real glückliche Vorbilder

unsichere kollegiale Grüße Sklave oyo
*****nta Frau
148 Beiträge
1) Wie schnell darf eine Fantasie in euren Augen die Grenzen verschieben? Ab wann kann es jemandem schaden?

Da fällt mir sofort das Lied: Die Gedanken sind frei... ein.
Das Kopfkino, die Fantasie hat m. E. da Grenzen, wo die Vorstellungskraft des Einzelnen endet.
Wenn die Fantasie den Verstand beherrscht wird die Landung eher schmerzhaft.
Ich durfte schon einiges an Kopfkino ausleben, vieles war schön, richtig wundervoll und ein paar Sachen waren echt grottig. Gundsätzlich kann ich nur sagen, es war eigentlich immer anders als ich gedacht hatte.
Solange ich weiß, das es nur Kopfkino ist und es nicht 1 zu 1 in die Realität übertrage, kann mir nichts passieren. Solange ich mir meine Neugier / Fantasie erhalte, aber weiß, es kann auch ganz anders toll sein. Ich denke, ab und zu mal den Kopf in die Wolken stecken, solange noch die Füße auf der sicheren Erde stehen ist völlig OK.

2) Wie schnell sollten sich ganz real Grenzen verschieben? Gilt hier "so schnell wie es beiden gefällt", oder gibt es hier Vorbehalte?

Hmm, ganz klares Jein. Glücklicher Weise sind Grenzen verschiebbar in beide Richtungen. Für mich sind Grenzveränderungen sehr stark personenabhängig.

3) Wer hat ggf. zu bremsen, wenn eine Grenze zu schnell eingerissen wird? Top, Sub, beide?

Auch wenn das jetzt einigen aufstößt, bin ich der Meinung das beide aufeinander achten sollten.
Natürlich gibt es Situationen wo ich als devoter Teil so weit wegschwebe, das ich auf gar nichts mehr achten kann.
Aber in der Gesammtheit der Partnerschaft finde ich, das jeder ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und Verantwortung dem Anderen gegenüber hat.
Wenn ich merke das er zu schnell und zu sorglos mit seinen Grenzen umgeht, muß ich auf die Bremse treten und ihn dann gegebenenfalls auffangen. Auch Tops können mit dem Kopf in den Wolken stecken bleiben und dann unsanft fallen.
1) Wie schnell darf eine Fantasie in euren Augen die Grenzen verschieben? Ab wann kann es jemandem schaden?

Ich stelle fest, dass es bei mir die Fantasien sind, welche die Grenzen definieren...in meiner Fantasie bin ich der Realität immer ein Stück voraus, meine Fantasie ist es also, welche Grenzverschiebungen, nach und nach möglich macht. Ich bin überzeugt: so ist es ein "gesundes" Wachsen...kann mir also nicht wirklich schaden.

Und ist es nicht selten so, dass einige Fantasien für immer Fantasien bleiben? Also einige meiner Fantasien brauchen einiges an Logistik, Kommunikation und an Beziehungen, damit sie sich realisieren liessen. Das geschieht ja in der Regel auch nicht von heute auf morgen...was wahrscheinlich eben seine Richtigkeit hat *smile*

Aber auch:

2) Wie schnell sollten sich ganz real Grenzen verschieben? Gilt hier "so schnell wie es beiden gefällt", oder gibt es hier Vorbehalte?

Wie schnell ist schnell? Lässt sich "schnell" definieren, quantifizieren? Ist "schnell" nicht eine sehr individuelle Angelegenheit? In meinem Fall...wenn mir heute vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mir jemals wünsche, ein Halsband zu tragen, hätte ich mir lediglich lächelnd an die Stirn getippt. Hätte mich ein Mann vor zwei Jahren "mein Eigentum" genannt, hätte ich ihn wohl auch eher belächelt...heute sehe ich dies und noch vieles weitere total anders.

Jedoch, die Entwicklung erfolgte und erfolgt ganz natürlich, subtil und sensibel gefördert von meinem Gebieter. So verschoben sich meine Grenzen kaum wahrnehmbar....und es wird kontinuierlich Raum geschaffen für neue Fantasien, die weiter gehen, Grenzen, die weiter gesteckt sind etc.

Wenn ich in einer Session drin bin, lasse ich mit mir geschehen, ich überantworte mich ihm. Es ist in meinen Augen deshalb unabdingbar, dass Top den Lauf der Dinge im Auge behält und er mich BEWUSST fordert.

Mein Gebieter ist sensibel, achtsam, respektvoll, er nimmt sich Zeit. Geht Schritt für Schritt weiter, ohne etwas zu überstürzen, ohne mich zu überfordern. Er definiert den Zeitpunkt, wann wir weitergehen. Dafür bin ich ihm dankbar, denn ich bin häufig ungestüm, ungeduldig, neugierig...



Und, zum Dritten:

3) Wer hat ggf. zu bremsen, wenn eine Grenze zu schnell eingerissen wird? Top, Sub, beide?


In meinem Fall gilt: siehe oben. Aber ich meine, hier ist auf das Unterbewusstsein zu achten, sich selber zu beobachten, in sich hineinhören ist von höchster Wichtigkeit...denn wenn man spürt, dass man etwas nicht tun will, nicht geschehen lassen will, sich sofort deutlicher Widerwille regt....in dem Moment ist ein klares NEIN angebracht. Sowohl von Top wie von Sub. Denn etwas, das sich unmittelbar mit Unwohlsein, mit einem schalen Gefühl anmeldet, kann der Seele schaden. In diesem Fall ist es besser, sich in Ruhe noch einmal darüber zu unterhalten und sich dieser Grenze je nach dem ein nächstes Mal zu nähern, respektive sie zu überschreiten.
1) Wie schnell darf eine Fantasie in euren Augen die Grenzen verschieben? Ab wann kann es jemandem schaden?

Eine Fantasie ist ja erstmal nicht mehr als das eine reine Fantasie. Kopfkino also das nicht unbedingt wirklich real werden muß. Das wandelt sich einfach wahnsinnig schnell und ich merke selbst oft, dass mein Kopfkino ganz eigene Wege geht. Wege, die mich erschrecken, die durchaus sämtliche Grenzen sprengen, aber ich empfinde das nicht als schadend. Im Gegenteil. Denn gerade durch mein Kopfkino, durch meine Fantasien entwickel ich mich ja auch ein Stück weiter. Probiere mich aus und kann ja im Gespräch mit meinem Herrn gemeinsam herausfinden, ob das für mich passt oder eben doch nicht. Insofern kann ein noch so schnelles verschieben der Grenzen in der reinen Fantasie überhaupt nicht schaden. Denn es ist ein weiter Weg von meinem Kopfkino bis zur Realität und mein Kopfkino gehört ja auch erstmal nur mir.

2) Wie schnell sollten sich ganz real Grenzen verschieben? Gilt hier "so schnell wie es beiden gefällt", oder gibt es hier Vorbehalte?

Die Frage finde ich schon weit aus schwerer zu beantworten. Ich habe für mich festgestellt, dass mein Kopf oft drei Schritte weiter ist und ich schnell dazu neige, etwas ausprobieren zu wollen. Nicht immer ist das gut, denn auch wenn einem etwas im Kopf durchaus als sehr reizvoll erscheint, kann die Wirklichkeit einen überfordern. Da ist viel Fingerspitzengefühl vom Partner gefragt. Selbst wenn es beiden gefällt, sollte man bei wirklichem Grenzverschieben aufpassen. Ich rede jetzt nicht davon spielerisch so zu tun, als ob man eine Grenze erreicht, sondern von einer wirklichen Grenze, die einen herausfordert. Da gehört eben dann doch eindeutig mehr zu und man muß genau schauen, wo man steht und wie weit es noch gehen kann.

Natürlich möchte man oft schnell etwas erleben, will das Gefühl, aber was habe ich von diesem schnellen, wenn ich am Ende dabei gar nicht mehr mitkomme. Ich muß oft gebremst werden, gerade wirklich weil mir oft der Blick fehlt, wo es nun mein Kopfkino zu gut mit mir meint. Schwer ist das natürlich, wenn es ihm dann genauso geht. Aber wenn ich ehrlich bin, da verlasse ich mich schon zu großen Teilen einfach auf ihn. Klar das klingt so, als ob ich selbst den Kopf abschalte, aber ganz so ist es nicht. Ich gebe mich dann einfach nur der Situation hin und vetraue ihm. Und selbst, wenn er dann mal falsch liegt und ich vielleicht doch aufeinmal nicht weiterkomme, greift dann eben meine eigene Selbstverantwortung. Dann habe ich mein Safewort, denn hellsehen kann er nun ja auch nicht. Und so muß er sich genauso auf mich verlassen können und mir vertrauen, dass ich ihm ein Zeichen gebe, wenn es nicht mehr geht, wie ich ihm vertrauen muß, dass er auf mich und meine Reaktionen achtet.

Also zu schnell gibt es nicht im eigentlichen Sinne von Zeit, sondern viel mehr im engeren Sinne bezogen auf das eigene körperliche und seelische Wohlbefinden, wenn man in der Situation steckt.

3) Wer hat ggf. zu bremsen, wenn eine Grenze zu schnell eingerissen wird? Top, Sub, beide?

Das habe ich ja nun schon bei zweitens zum größten Teil beantwortet. Die Verantwortung fürs bremsen liegt für mich zum größten Teil bei ihm, einfach weil ich für mich selbst oft meine eigenen Grenzen nicht so wahrnehme. Nicht immer meine ich damit zu spät, sondern auch durchaus mal zu früh, wo ich selber denke ich komme nicht weiter, aber er mir zeigt, es geht doch noch. Aber es gibt eben auch meine Verantwortung ihm zu signalisieren wie es mir geht und notfalls abzubrechen und zu bremsen, wenn ich gar nicht mehr kann.
******1_9 Mann
942 Beiträge
Die Fantasie....
.,..eilt denke ich jedem von uns weit voraus. Grob ausgelegt: " Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach".

und so handeln wir auch in unserer Beziehung.

Wer, denke ich seine Fantasien gleich in die Tat umsetzen möchte oder dies auch tut, überfordert sich sowie sein Gegenüber, und beraubt ihn / ihr der Schritte dazwischen.
Ist es nicht herrlich eine Entwicklung langsam zu beobachten? (wobei ich dazu sagen sollte ich bin ein Verfechter der Langsamkeit)
Im Hinauszögern von Ergebnissen lasse ich mir gerne Zeit.
Versuche neue Wege, Varianten einzubauen..etc., welche Sub und mich wieder an Neues heranführt.

Der Begriff "Grenzen" verliert für uns somit seinen Schrecken und das neu Erlebte wird zur neuen Freude und Lust für beide.

Rückblickend auf unser Zusammensein kann ich somit feststellen daß sich vieles verändert hat in unserer Beziehung, und unsere Liebe hat sich noch verstärkt.

Abschließend denke ich dennoch, daß auch gerade die Individalität jeder Beziehung der Motor der Partnerschaft ist.

Manche mögen halt fließende Grenzen, andere hingegen bevorzugen den deutlich wahrnehmbaren Unterschied.

Solange die Beziehung davon profitiert.....

Lg

Iberia1_9
******bra Mann
1.051 Beiträge
danke Iberia, das sehe ich überwiegend genauso.

Grenzen aufheben ist schön ! - aber der Partner und zwar der Dominante Part muss sich langsam an die ehemaligen Grenzgebiete herantasten. - Eine Entwicklung muss man erkennen. - Aber man sollte nicht die Stadt an einem Tage erbauen wollen.

Nur was in meinem oder Subbies Kopf ist, das will ich auch umsetzen, nicht in der gleichen Zeit aber mit Zielen. Dazu definiere ich mir auch Meilensteine, die ich erreicht haben will. Um so diese Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und auch eine Erfolgkontrolle zu haben.
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