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BDSM vs Stino

*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
BDSM vs Stino
Ist BDSM eine Chance ?

Betrachtet und vergleicht mal Stino und BDSM-Beziehungen pauschal nebeneinander, stellt man in der Auseinandersetzung etwas nicht direkt auffallendes fest:
In der Phase des Zusammenfindens ist das Umwerben, das Sehnen nach intensiver Beziehung, Lust auf Sex und Intimität, bestenfalls Liebe noch vergleichbar. Ist die Beziehung geschlossen trennen sich allerdings nach einigen Monaten die Wege. In der Stino-Beziehung tritt der Alltag ein, dem Partner das Gefühl weiter zu vermitteln bedarf der nicht besonders fordernden Erweisung verbaler Art, das Zeigen von Zuneigung - das ganze in mehr oder weniger Wiederholungen, die zu niedrigem Niveau bis Langeweile führen können. Das liegt in der Natur der Dinge. Der Sex pendelt sich ein - auf mehr oder weniger sich wiederholendes Miteinander. Es mag Ausnahmen geben - aber im Durchschnitt wird alles flacher, kein Vergleich zum Anfang.

Anders in der BDSM-Beziehung - egal ob Spiel, Session oder festes Paar. Jedes Spiel, jede Session setzt Konzentration, Lust, Intensität und Abwechslung voraus. Jede Aktion zeigt allen neu und deutlich es ist Attraktivität, Begehren, frische Lust für und auf den jeweils anderen da. Damit setzt man klare Zeichen - Action statt flachem verbalen Zeigen(-müssen). Beide zeigen damit ein fortwährendes Interesse aneinander und das ist ein Bindeglied. Die sich ergebende Tiefe und hohe Intimität lassen Stino dagegen ebenfalls verblassen.

Erklärt das den immer steigenden Anteil der BDSM-ler, weil eben hier mehr Tiefe zu finden ist ? Stillt das vielleicht mehr unseren Hunger nach Intimität und löscht unseren Hunger nach Gefühl besser als es eine "normale" Beziehung kann ?

Moehre
****y2 Frau
340 Beiträge
hmmmm...
Schön solche Fragen..denn man grübelt *g*
Muss denn immer alles in Schubladen gepackt werden?

Ausserdem denke ich,dass wir einfach in einem Zeitalter des Redens leben....es gibt einfach viel mehr Menschen die sich outen.

Ich denke,dass man auch eine Stino-Beziehung führen kann und trotzdem viele Dinge erlebt,die der eine in die BDSM-Schublade packt...für andere ist es völlig normal.

Heute Kuschelsex und morgen Dom/ Sub
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
BDSM als Chance
BDSM ist sicher eine Chance in dem Sinne, wie Du es schreibst - doch nur, wenn man die Neigung oder zumindest die Vorliebe in sich trägt. Ohne diese innere Ausrichtung wird niemand die Intensität erreichen und erleben, die BDSM innewohnt.

Sicher probieren viele es aus, weil es aufregend klingt, Ablenkung vom Alltag, Auffrischung und neue Kicks beim Sex. Auf die Idee zu kommen ist heute leichter als früher, da das Thema in den Medien und durch Internet wesentlich präsenter und zugänglicher zu sein scheint. Oberflächlich jedenfalls. Eine Erklärung für die steigende Anzahl von BDSMlern. Eine andere ist der "Lifestyle-Effekt", auch dieser durch Medien evoziert - man denke da z.B. an die optischen Spielereien gewisser Musikstars.

Obwohl ich selbst mit Haut und Haaren die tiefgehenden Verbindungen, Nuancen und Möglichkeiten von BDSM liebe und schätze - Ich bin überzeugt, dass die Tiefe und immerwährende Auffrischung von Liebe und Sex auch in einer langjährigen Stino-Beziehung möglich sind. Ich habe es selbst erleben dürfen, und es wäre sicher noch lange so weitergegangen, wäre ich mir nicht so allmählich meiner Ausrichtung bewusst geworden. Sicherlich sind das jedoch Ausnahmen, doch ebenso wie im BDSM ist dafür die innere Bereitschaft Voraussetzung, immer wieder etwas für den Partner und für die Erneuerung der Beziehung zu tun.

Umgekehrt gibt es sicher viele BDSM-Beziehungen, in denen der Mangel an dieser Bereitschaft doch zum Verflachung der Intensität des Spiels führt. Die meisten BDSM-Beziehungen sind jedoch so jung, dass diese Gefahr noch kaum auftritt.

Soll heißen: Wie lange und tief eine Beziehung und wie aufregend der Sex dabei sind, hängt von den Partnern ab - BDSM wie Stino. Es gibt kein "besser" oder "schlechter", es gibt einfach nur "anders"...
Ich bin mir gar nicht mal sicher, ob es heute mehr BDSMler gibt als früher (was immer dieses "früher" auch heißen mag).
Heute kann man sich nur besser outen, ohne gesellschaftlich gleich geächtet zu sein.

Mein Vater war einer, lebte seine Neigung aber dermaßen im Verborgenen aus, dass erst nach seinem Tod (!) herauskam, dass seine Neigung darin bestand.

Ich binde nun auch nicht jedem meine auf die Nase. Wie man hier aber sieht, ist durchs Internet möglich dazu offen zu stehen, ohne gleich eine Ächtung befürchten zu müssen. Wer es eklig findet, hier aber landet und in die "SM-Ecke" lugt, der ist selbst schuld wenn er mich entdeckt *floet*

Das nur vorweg ... jetzt wird's dann ontopic:

----

Ich glaube, dass es die Abnutzungseffekte in beiden Versionen einer Beziehung gibt. BDSMler haben lediglich den Vorteil, gleich ein paar Schritte weiter zu gehen und "ihren" SM zu entwickeln und auch zu wissen, dass das einfach dazugehört.
Stinos werden sexuell gesehen nicht unbedingt immer auf die Idee kommen, dass sie von ihrem gewohnten Muster abweichen könnten/sollten, um sexuell das Leben wieder miteinander interessanter zu gestalten.

Das war's aber auch an Unterschieden!

Denn im sonstigen Leben werden SMler genauso wie Stinos Langeweile einkehren lassen können, sich mal satt haben, zuviel aufeinanderkleben können oder zu wenig ... nur der Umgang mit der eigenen Sexualität ist anders, weil sie selbst eben anders ist.

---

Kurz gesagt: BDSMler wie Stinos laufen ständig Gefahr, dass die Beziehung in Alltagslangeweile absumpft. Erstere haben lediglich ein größeres sexuelles Ausprobierspektrum zur Verfügung, das zumindest das sexuelle Miteinander nicht gar so schnell zu langweilig werden lässt.
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Meine Fragestellung war bewusst etwas überzeichnet, so dass ich mit Euren Antworten auch etwas anfangen kann. Es geht mir auch weniger um eine Wertung, mehr um eine Reflektion oder Gedanken.
Ich finde dass in der BDSM-Beziehung die Auseinandersetzung mit dem jeweils anderen verankert ist, nicht zuletzt aufgrund des einvernehmlichen Machtgefälles. Im anderen Falle ist es ein Kann oder Wollen.
Nicht genug damit, ich werfe mal provokativ einen weiteren Goldfisch in der Hechtteich mit dem Hinweis dass ich mich keineswegs als Retro bezeichnen würde:
Es liegt in der Natur des BDSMs, dass die Rollenverteilung sehr klar definiert wird, nehmen wir einfach dominanten und devoten Teil. Damit werden beide Teile quasi in ihrer Stellung manifestiert. Vergleichbar mit dem antiquierten Geschlechterbild - wobei ich hier nicht das Bild des arbeitenden Mannes und der Frau als Heimchen am Herd im Sinne habe. Mancher mag aufschreien - aber führt nicht diese Positionierung auch zu einer gewissen "Sicherheit" von beiden ? Grade das Fallen-lassen-wollen und Verantwortung-abgeben von Subs geht auch in diese Richtung. Klare Positionierungen haben auch was denke ich.
Stillt das vielleicht mehr unseren Hunger nach Intimität und löscht unseren Hunger nach Gefühl besser als es eine "normale" Beziehung kann ?

Damit der Hunger gestillt werden kann muss er erst mal existieren! Wo kein Hunger, da auch kein gestillter Hunger.

Ich denke, da sollte man mal ein paar Dinge auseinander klamüsern…

… dass immer mehr Paare BDSM leben..
Ich denke, dass zum einen die Medienvielfalt und die Möglichkeiten sich immer einfacher mit diesem Thema auseinandersetzen zu können ein wichtiger Grund dafür sind, dass immer mehr Menschen ihre Neigungen, „ihren Hunger“ zuordnen können und dadurch überhaupt erst fähig sind, BDSM auszuleben.

Zum anderen, glaube ich nicht, dass ein Stinopaar, welches glücklich ist miteinander, welches eben auch keine anderen Fantasien hat, sondern eben nur seine Stinofantasien auch auslebt, weniger innig zusammen lebt, als ein BDSM-Paar!?

Im Gegenteil! Ich kenne sehr viele BDSM-Paare, die sich wieder getrennt haben, weil es eben nicht gepasst hat! In einer Stino – Beziehung ist es schon schwer genug den /die Richtige/n zu finden.
In einer BDSM-Beziehung ist es meiner Meinung nach noch viel schwieriger! Da sind dann plötzlich noch 100 Punkte mehr welche stimmen müssen… da müssen dann auch noch die diversen Fantasien zusammen passen, die Neigungen usw.usw….

Jedes Spiel, jede Session setzt Konzentration, Lust, Intensität und Abwechslung voraus. Jede Aktion zeigt allen neu und deutlich es ist Attraktivität, Begehren, frische Lust für und auf den jeweils anderen da. Damit setzt man klare Zeichen - Action statt flachem verbalen Zeigen(-müssen). Beide zeigen damit ein fortwährendes Interesse aneinander und das ist ein Bindeglied. Die sich ergebende Tiefe und hohe Intimität lassen Stino dagegen ebenfalls verblassen.

Das ist alles in einer gut funktionierenden Stino-Beziehung auch möglich! Und umgekehrt viele BDSM-ler erleben dies nur selten…

Der Unterschied liegt meines Erachtens in der tiefen Selbsterkenntnis und absoluten Ehrlichkeit zu sich selber!

Bevor ich überhaupt BDSM lebe, muss ich fähig sein, dieses in mir anzunehmen, es zu akzeptieren, mich selber zu lieben, so wie ich bin, mit all den dunklen, perversen und abartigen Fantasien in mir drin mein Leben auch als lebenswert ansehen können.

Es geht nicht um „Action“, sondern darum es ohne schlechten Gewissen leben zu können!
Wenn beide so aufeinander zugehen, dann ist es möglich, dass sie sich auf einer Ebene begegnen, welche sie durch ihre Fantasien überhaupt erst geschaffen haben, und hier eine Lust empfinden, welche nicht mehr viel mit dem sexuellen Akt an sich zu tun hat…. Was aber eben nur dann empfunden werden kann, wenn entsprechende Fantasien überhaupt vorhanden sind.. genauso kann es umgekehrt auch nur in diesem Fall vermisst werden…
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Die Rollenverteilung
Provokant gesagt:

In einer immer unübersichtlicheren, hektischeren Zeit, in der so viele unterschiedliche Anforderungen an jeden gestellt werden, auch in Bezug auf Beziehung und Sex, fühlen sich manche Männer und Frauen wahrscheinlich wirklich einfach wohl, sicherer und entspannter, wenn sie die "Regeln" von Aufklärung und Emanzipation wenigstens im Sex vergessen können. Da nehmen beide ihren Platz ein, keine Diskussion und fertig...
("wenn dann nur nicht das viele Gerede danach wäre, über das im BDSM so viel geredet wird", denken vielleicht manche)

*zwinker*
aber führt nicht diese Positionierung auch zu einer gewissen "Sicherheit" von beiden ? Grade das Fallen-lassen-wollen und Verantwortung-abgeben von Subs geht auch in diese Richtung. Klare Positionierungen haben auch was denke ich.

Das widerspricht aber in gewissem Sinne deine vorherige Fragestellung.
Denn just diese Sicherheit ist Auslöser für so manch Routine: Man bewegt sich auf "sicherem Grund", geht möglichst wenig Risiken ein, nimmt den Spatz in der Hand und greift nicht mehr nach der Taube woanders. Man ist angekommen, hat seinen Hafen gefunden und ... läuft nie wieder aus.

Das, was du insgeheim den Stinos unterstellt hast, dass sie üblicherweise eher in Alltagslangeweile untergehen als BDSMler, wirst du, wenn diese Sicherheit der Hauptantrieb fürs Zusammensein ist, genauso bei BDSMlern finden.
Mit rein gar keinem Unterschied.

Ich finde aber, dass vor allem Krolock/Sarahs Einwand den Nagel auf den Kopf trifft: Wo kein Hunger, da auch kein Bedürfnis, es zu stillen.

Ein ehemaliger Bekannter von mir war noch nie mit einer Frau zusammen (und ist es heute, mit 40, soviel ich weiß, auch nicht). Er hat sich aber auch nie verliebt, kennt die Liebe nicht.
Darum fehlte sie ihm auch nicht. Er kam alleine gut klar, hat wunderbare Hobbies und ein für sich komplett erfülltes Leben.

Das jetzt mal als Extrembeispiel, aber eins das sehr schön zeigt: Man muss nicht dieses "mehr" wollen, was die BDSMler angeblich gefunden haben.
Es genügt vielen völlig, das zu haben, was sie haben - weil sie zufrieden sind mit dem, was sie haben und wie sie es haben.
Wozu nach mehr streben, wenn man ein mehr gar nicht braucht?
• Eben. *g*
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht! *zwinker*
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
@ hanjie
Denn just diese Sicherheit ist Auslöser für so manch Routine: Man bewegt sich auf "sicherem Grund", geht möglichst wenig Risiken ein, nimmt den Spatz in der Hand und greift nicht mehr nach der Taube woanders. Man ist angekommen, hat seinen Hafen gefunden und ... läuft nie wieder aus.

Das, was du insgeheim den Stinos unterstellt hast, dass sie üblicherweise eher in Alltagslangeweile untergehen als BDSMler, wirst du, wenn diese Sicherheit der Hauptantrieb fürs Zusammensein ist, genauso bei BDSMlern finden.
Mit rein gar keinem Unterschied.

Sicherheit als Hauptantrieb für mich sehe ich nicht, wie flach wäre denn das ? Ist eine Sub bzw. Partnerin mit der im Zusammensein alles stimmt ein "Spatz"? Muss man dann noch nach der Taube greifen ? Man MUSS nicht auslaufen, auch Häfen können etwas schönes haben, oder ? *grins*
Den Hunger, den kann ich auch im Hafen stillen.

Es mag auch Leute geben, denen das andere Geschlecht nichts gibt und die alleine sein können. Ich kann gönnen. Ist genauso für mich aber weder erstrebens- noch wünschenswert.
Ist eine Sub bzw. Partnerin mit der im Zusammensein alles stimmt ein "Spatz"?

Gegenfrage: Was ist an dem "Spatz" so schlimm?

Es ist, denke ich, individuell typabhängig, ob man das Maximum erreichen oder erleben will, oder ob man mit dem, was man erreicht hat, das aber nicht das theoretische Maximum ist, bereits vollauf zufrieden ist.

Ändern sollte man doch letztlich nur dann auf jeden Fall etwas, wenn der Haussegen ernsthaft schief hängt.

Das lässt sich auf jegliche Lebensbereiche übertragen: Erst dort, wo Leidensdruck da ist, braucht man etwas zu verändern, sollte man etwas verändern. Vorher ist es möglich (wenn man mehr will), aber nicht zwingend nötig.

Glück ist nicht definierbar. Ebenso wenig, ab wie viel oder wie wenig Menschen Glück empfinden.
Weswegen die hier gemachten Verallgemeinerungen nicht ins Ziel schießen, da ja doch jeder etwas Anderes als Glück empfindet.
Es soll auch Paare geben, die nur des Kinderkriegens wegen miteinander ins Bett steigen und dann, wenn es geklappt hat, anschließend nie wieder Sex haben.
Kann es sein dass sie dann später trotzdem glücklich sind?
Es kann sein. Eben dann, wenn ihnen andere Werte das Glück geben, das für sie Glück ist.
Sexuelle Erfüllung muss nicht zwingend dazugehören, um rundum glücklich zu sein. *zwinker*
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Sexuelle Erfüllung muss nicht zwingend dazugehören, um rundum glücklich zu sein.

Können wir uns drauf einigen: Wenn man sie hat ist es einfach besser ? *lol*
Ja, klar, aber wenn man sie nicht hat, muss sie einem nicht unbedingt fehlen.
Besser geht immer.
Schlechter aber auch *zwinker*
**********ttwe2 Frau
49 Beiträge
Denn just diese Sicherheit ist Auslöser für so manch Routine: Man bewegt sich auf "sicherem Grund", geht möglichst wenig Risiken ein, nimmt den Spatz in der Hand und greift nicht mehr nach der Taube woanders. Man ist angekommen, hat seinen Hafen gefunden und ... läuft nie wieder aus.

das sehe ich aber mal doch ganz anders. denn bei mir muß ich zugeben wenn ich genau diese sicherheit und den angekommen hafen habe genau dann sprudelt meine fanthasie gerade zu über denn das fallen lassen und das neue zuentdecken sowie auszuprobieren bei dem menschen der einem die sicherheit gibt ist doch das reizvolle.
denn wenn das nicht so ist oder rein sexuell laeuft oder die sicherheit einfach nicht gegeben ist habe ich ne absolute hemschwelle um einfach alles ausleben zu können.
ich glaube das abflachen und langeweile an mangelnder sicherheit liegt da man sich irgendwann sich nicht mehr traut über gewisse grenzen zu gehen aus angst abgestoßen zu werden.
und die sicherheit bei seinem gegenüber es einem auch selbst erlaubt ehrlich zu sich selbst zu stehen.
Sicherheit als Hauptantrieb für mich sehe ich nicht, wie flach wäre denn das ? Ist eine Sub bzw. Partnerin mit der im Zusammensein alles stimmt ein "Spatz"? Muss man dann noch nach der Taube greifen ? Man MUSS nicht auslaufen, auch Häfen können etwas schönes haben, oder ? *grins*
Den Hunger, den kann ich auch im Hafen stillen.

Die Frage sollte doch sein, was wenn ich weder von der Existenz der Taube noch der Existenz des Meeres weiß!?

Als alle noch glaubten, dass die Erde eine Scheibe sei, kam keiner auf die Idee die Erde umrunden zu wollen!

Wenn meine ganze Welt also der Hafen ist, ich nie etwas anderes gesehen habe, nie von etwas anderen geträumt habe, dann ist eben dieser Hafen „meine ganze Welt“, in welcher ich durchaus glücklich sein kann!

Umgekehrt, wenn ich in diesem Hafen lebe und aber vom weiten Meer träume, davon träume, auf dem Wasser zu treiben ohne weit und breit Land zu sehen, dann werde ich so lange auf der Suche sein, bis ich erfahre, wie das so ist!

Dies bedeutet wiederum, ich kann im Hafen als Stino sehr erfüllt und glücklich sein, wogegen ich als nicht Stino auf dem Meer meinen Träumen hinterher jage und nie ankomme, weil ich nicht wirklich weiß, was mir fehlt. Ich verlasse also den Hafen, komme nie wo an und bin deshalb sehr unglücklich!

Also ist doch wieder die Voraussetzung, um im BDSM glücklich zu werden, das ich genau weiß was ich bin und will und eine klare Vorstellung davon habe, dass es eben auch mal sein kann, dass ich da für Monate alleine auf dem weiten Meer treibe, weil eben im BDSM immer der Weg das Ziel ist…

Wenn du den Spatz in der Hand hast und dich nach der Taube sehnst, dann ist das noch lange kein BDSM…
Dann schon eher, dass du mit dem Spatz in der Hand dir vorstellst, was du mit der Taube gerne machen würdest um dann den Spatz fliegen zu lassen in der Hoffnung, er zeigt der Taube den Weg zu dir…

LG Krolock
*****_nw Mann
731 Beiträge
Themenersteller 
Mein Nachteil ist sicherlich, dass mir neben der Taube auch die Existenz der anderen Vögel und auch des Meeres bekannt sind. Auch vor der Nichtexistenz der Welt als Scheibe konnte ich mich selbst überzeugen. *haumichwech*

Zu Kofuzius` oft zitiertem "Der Weg ist das Ziel" entgegne ich eine zugegeben sarkastische Gegendarstellung:

Für orientierungslose, urlaubsreife Mitmenschen empfiehlt es sich, ein paar Wochen den Jakobsweg entlang zu spazieren. Dort kann der ziellose Urlauber ganz nach seinem Motto einfach nur gehen, staubschlucken, rasten und wieder gehen, bis die Urlaubszeit wie im Fluge vergangen ist, ohne dass ein Ziel erreicht werden musste. Auf dem Weg kann der Spazierende sich ganz der Kontemplation hingeben, den Hummeln beim Bestäuben zuschauen oder eine spanische Ziege zur Sodomie überreden, erlaubt ist, was gefällt.
Diese Form des Urlaubs ist für viele Menschen viel erholsamer, als sich von einem windigen Reisebüro an ein Urlaubsziel verfrachten zu lassen, das in den meisten Fällen nicht hält, was die Hochglanzkataloge versprechen. Die vorher klar formulierten Urlaubsziele möglichst braun zu werden, möglichst viele Eimer Sangria zu trinken, möglichst viele Geschlechtspartner ins quietschende Hotelbett zu locken oder möglichst oft mit dem hoteleigenen Jetski durch die überfüllte Bucht zu brettern setzt den zielstrebigen Urlauber derart unter Druck, dass er nach seiner Sommerfrische vollkommen erledigt in sein tristes Normalleben zurückkehrt und sich vornimmt, beim nächsten Urlaub einfach ziellos durch die heimischen Wälder zu streunen, um - wenn es sich ergibt - ein paar Pfifferlinge zu sammeln oder einem Rehkitz zu begegnen.
Quelle: http://de.uncyclopedia.org/wiki/Der_Weg_ist_das_Ziel

Der Weg ist für mich NICHT das Ziel, sondern das Ziel selbst ist das Ziel. Für mich eine feste, erfüllende, bindende und verbindliche Beziehung im BDSM-Kontext. Dann tritt das ein, was schwarzewittwe so treffend geschrieben hat: Gegenseitige Öffnung und Weiterentwicklung, erst dann bekommt fallen-lassen eine ganz andere Qualität. Das mag für jeden anders sein - jeder nach seinem Fasson. Um beim Bild zu bleiben: Mir ist der Spatz in der Hand, mit dem ich mich wohlfühle, lieber als alle Tauben am Wegesrand, die mir das nicht geben - ich sehne mich nicht mehr nach Gurren und Aufplustern. Ich weiss, was ich möchte und ich weiss was ich geben kann.

Aber ich meine, wir entfernen uns etwas vom Thema und sollten Platz lassen für andere Meinungen.

Ist BDSM eine Chance ?
****en Frau
18.099 Beiträge
Ist BDSM eine Chance?
Ich möchte nur auf genau diese Frage eingehen:

Ich glaube schon.
Weil BDSM sehr rituallastig sein kann.
Und weil diese Rituale ein Einstieg sein können in ein Sich-aufeinander-einlassen. Was im besten Fall die von Möhre beschriebene Tiefe zwischen beiden hervorruft.

Grundsätzlich muss sich jeder Mensch zu Intimität aufraffen.
Jeder muss gegen Alltag und Trott und Langeweile ankämpfen und etwas für die Beziehung tun.
Den Unterschied sehe ich lediglich darin, dass in einer Nicht-BDSM-Beziehung (ich mag das andere Wort einfach nicht) die Kopfkomponente eine andere ist.

Beispiel:
Bei einem Bekannten wird jeden Samstag gemeinsam gebadet und anschliessend gepoppt. Kein BDSM, aber ein Ritual.
Im Kopf: Ach jaaa, heute ist ja Samstag, da muss ich ja wieder...
schnarch
*snief*

BDSM Paare habe hingegen oft Rituale, die irgendeinen Kopfkinofilm starten, einen Film, der möglicherweise die entscheidende Abwechslung ist. Sein kann.

Zusammengefasst:
BDSM kann eine Chance sein, eine Erleichterung, aber BDSM ist nicht die Gewissheit dafür.
Es liegt immer noch an einem selbst.
So, wie bei allen Dingen des Lebens.
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Schön ausgedrückt
meine liebe Coleen... (wie meistens *zwinker* )

Den Schlüssel, immer wieder etwas besonderes zu machen, trägt jeder in sich. Manche machen davon Gebrauch, ob nun BDSM oder Stino.

Eine besondere Chance (und zugleich ein großer Reiz) bei BDSM liegt für mich darin, für andere unsichtbar immer wieder im Alltag die Ebene Gebieter-Sklavin (auch wenn manche den Begriff nicht mögen) einfließen zu lassen, trotz wichtiger Grenze zwischen Spiel und Alltag. Aber der Gebieter oder Tyrann in mir ist eben immer mit dabei, auch wenn er nicht aktiv ist, ebenso, wie bei der Frau die Sklavin immer da ist.

Ob dies nun kleine Gesten, Blickkontakte und Worte oder anderes Verstecktes ist (z.B. das immer wieder gerne gesehene "Nichts drunter" bei ihr, bestimmte Dessous, die sie für mich trägt oder auch mal Plugs oder Ketten auf der Haut): Immer wieder wird so diese "zweite Ebene" präsent und durchdringt den Alltag.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Anders in der BDSM-Beziehung - egal ob Spiel, Session oder festes Paar. Jedes Spiel, jede Session setzt Konzentration, Lust, Intensität und Abwechslung voraus. Jede Aktion zeigt allen neu und deutlich es ist Attraktivität, Begehren, frische Lust für und auf den jeweils anderen da.

Da irrst du dich, m.E.

Ein Sadochmasochist hat nicht per Definition ein besseres Sexleben. Sehr viele Sadamasochisten leben auch nicht in einer SM-Beziehung sondern sind single oder leben in "normalen" Beziehungen in denen sie glücklich sind und lösen die Lust auf die Neigung anders.

In der Realität von Langzeitbeziehungen zweier SMler ist immer einer der ein intensiveres Bedürfnis nach Ausleben der Neigung hat. Und es finden höchstens 2x im Monat Sessions statt. Zeitlich gesehen, sind 90% des Sexlebens vollkommen stino. Ebenso wie ihre Beziehungskonstellation übrigens.

Was ich wohl glaube will, ist dass Swichter wenn sie in einer Beziehung mit einem anderen Switcher sind möglicherweise ein interessantes Sexleben haben. Wer nach allen Seiten offen ist, grenzt sich auch nicht so verbissen gegen Stinos ab und ist vielleicht auch offener für andere sexuelle Einflüsse. Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe, aber ich könnte mir das so vorstellen.

Es ist schon ok, wenn man noch am Anfang ist, und sich "besonders" fühlt. Man hat für das was man fühlt endlich einen Namen, hat es gerade für sich klar und alles ist super aufregend und neu. Da klingt es unglaubwürdig, wenn jemand schreibe - das wird sich alles normalisieren, und es bleibt viel Stino und wenig SM übrig, bzw. es wird einige Hochphasen geben und viel Normalität....
******nig Mann
24.774 Beiträge
In der Realität von Langzeitbeziehungen zweier SMler ist immer einer der ein intensiveres Bedürfnis nach Ausleben der Neigung hat. Und es finden höchstens 2x im Monat Sessions statt. Zeitlich gesehen, sind 90% des Sexlebens vollkommen stino.
ich gebe dir recht insofern, dass meistens einer der beiden ein intensiveres bedürfnis nach dem ausleben der leidenschaft hat. aber das ist im grunde genommen ja auch immer so, völlig egal in welchem bereich: wo ist sowas schon immer mehr oder weniger gleich...? wie oft meckert auch einer der beiden (stino)ehepartner dass der andere viel zu oft sex will, an nichts anderes mehr denkt, man nur noch als xxxvorlage dient und ähnliches. andere meckern darüber, dass der partner ein zu geringes bedürfnis nach ordnung und sauberkeit hat, dass die erziehung der kinder immer an einem alleine hängenbleibt oder etwa 1million anderer dinge. die wenigen glücklichen fälle, in denen das kaum der fall ist, sind entweder noch nicht so furchtbar lange zusammen oder tatsächlich eine seltene ausnahme. (und ja: diese ausnahme gibt es auch! aber nicht in 2stelligen prozentwerten denke ich)

aber der punkt, dass 90% des sexlebens stino sind, kommt sicherlich ebenso vor, aber zumindest nach dem was ich so gehört habe aus anderen mündern gar nicht mal so oft: eine ganze reihe meiner bekannten sagen, dass für sie bdsm-freier sex keinen oder zumindest wenig reiz mehr ausüben würde, dass sie annähernd nie ohne bdsm-anteile auskommen. hier eine prozentzahl zu nennen traue ich mich nicht weil ich auch nicht mit so vielen leuten speziell darüber gesprochen habe, und außerdem weil es wohl sehr unterschiedlich ist im verhältnis, was sie als "quasi nicht mehr ohne" empfinden. viell unterliege ich hier auch einem zerrbild, aber es ist jedenfalls eine deutlich fühlbare menge.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
eine ganze reihe meiner bekannten sagen, dass für sie bdsm-freier sex keinen oder zumindest wenig reiz mehr ausüben würde, dass sie annähernd nie ohne bdsm-anteile auskommen. hier eine prozentzahl zu nennen traue ich mich nicht weil ich auch nicht mit so vielen leuten speziell darüber gesprochen habe, und außerdem weil es wohl sehr unterschiedlich ist im verhältnis, was sie als "quasi nicht mehr ohne" empfinden. viell unterliege ich hier auch einem zerrbild, aber es ist jedenfalls eine deutlich fühlbare menge.

ok, da wir beide keine Feldstudien betrieben haben mag es durchaus dem Zufall geschuldet sein, dass du viele langjährige SMler kennst die kein "normales" Liebesleben mehr haben (wollen)...und ich viele langjährige SMler kenne, die mit einem SMler in einer Langzeitbeziehung leben und die zwischen Job, Kindern, Weiterbildung, Haushalt usw...eher Zeit für ein bißchen stino Zärtlichkeiten finden als für eine ausgedehnte Session.
In meinem Fall handelt es sich um Hardcore-Szenegänger aber auch um Leute die vielleicht mal in eine Szenekneipe gehen aber nicht mehr. Gemeinsam ist allen, dass sie keine Anfänger mehr sind.

Es mag also beides geben.

Was ich aber nicht glauben kann ist, dass jemand 15 Jahre und länger SM evlt. sogar mit wechselnden Partnern betreibt und nach dieser Zeit noch sagt "oh, jede Session ist total neu und aufregend, und viel besser als alles was ein Mensch ohne smige Neigungen erleben kann"...mit der Zeit weiß man was man mag und was man nicht mag. Spannend können dann höchsten noch neue Partner sein, die neue Energie ins Spiel bringen und neue Ideen.


Auch hier bei den Anfängern sind wohl viele Menschen mit viel Lebenserfahrung und sehr vielen Beziehungsjahren im Rucksack unterwegs. Wenn jetzt auch nur einer die Hand heben kann und sagen kann "Hier, die Sexualität in meiner Partnerschaft läuft auch heute, nach 10 Jahren + genau so wie sie in den ersten 18 Monaten der Beziehung gelaufen ist"...heißt das noch lange nicht, dass ich das auch glauben würde *zwinker*
"Hier, die Sexualität in meiner Partnerschaft läuft auch heute, nach 10 Jahren + genau so wie sie in den ersten 18 Monaten der Beziehung gelaufen ist"...heißt das noch lange nicht, dass ich das auch glauben würde

Weshalb denn nicht??
Wir sind zwar noch keine 10 Jahre zusammen, aber wir fragen uns, wieso soll es nach 10 Jahren anders (schlechter) sein, als nach 6 Jahren?? Es gibt unterschiede ja, jedoch haben diese weniger mit dem Sex an sich zu tun! Sondern viel mehr damit, dass wir ganz an Anfang eben nicht zusammen wohnten und Sex hatten wann immer wir uns gesehen haben… was jetzt logischer Weise etwas anders ist, weil wir schon lange Zeit zusammen leben..
Aber sonst…wir experimentieren noch heute wie am Anfang und noch heute gibt es wie zu Beginn der Beziehung Abende, nach denen wir uns sagen…“boah…das war jetzt der Sex des Lebens..“ und andere, da ist es halt anders, schön aber „normal“.

Das hat dann aber auch nicht immer was mit BDSM zu tun!
Da wir verheiratet sind, also und sowohl im Alltag, als auch im Sex begegnen und zudem auch unsere Art von 24/7 leben, gibt es immer wieder zwischendurch so kleine „Durststrecken“, welche aber wohl vergleichbar sind mit einer Spielbeziehung. Also auch da entdecken wir uns immer wieder neu, erforschen uns neu und lieben es aber auch uns „alt Bewährtem“ hinzugeben…. Fazit, man kann die Sexualität (sowohl Stino also auch BDSM oder die Verbindung aus beiden) in einer Partnerschaft sehr wohl über viele, viele Jahre spannend, knistern und immer wieder neu empfinden!

Dazu benötige ich jedoch wie schon beschrieben, die passende innerliche Einstellung, innere Reife und Ausgeglichenheit! Wenn ich immerzu denke, dass da noch was fehlt, das da noch etwas unvollkommen ist, dass da noch mehr…immer mehr sein muss, dann kann ich nicht im hier und jetzt leben, dann werde ich auch nicht fähig sein, das wirklich anzunehmen und zu genießen, was gerade ist! Wenn ich (besonders im BDSM) mit einer Erwartungshaltung an so etwas heran gehe, dann werde ich immer enttäuscht sein, dann werde ich immer das Gefühl haben, da muss noch was anderes sein! Wenn ich der Meinung bin, jede Session muss mich noch näher, noch tiefer, noch intensiver, noch inniger mit meinen Partner zusammen bringen, dann werde ich niemals den Augenblick genießen können!

Was ich aber nicht glauben kann ist, dass jemand 15 Jahre und länger SM evlt. sogar mit wechselnden Partnern betreibt und nach dieser Zeit noch sagt "oh, jede Session ist total neu und aufregend, und viel besser als alles was ein Mensch ohne smige Neigungen erleben kann"

Ich denke auch, dass es wenige gibt, die so was nach 15 Jahren sagen, aber ich denke, dass sie es auch gar nicht sagen wollen, weil sie evtl. nach ein paar Jahren zu sich selber sagten…“warum soll ich immer danach streben…ich genieße es einfach… ich genieße den Augenblick und ab und an ist es der Kick schlecht hin und andere Male ist es einfach schön..“

LG Krolock
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