Änderung im Gange?!
Ich schreibe gerne meine Gedanken zum Thema Fetisch und BDSM nieder. Natürlich freue ich mich, wenn sie euch Basis für eigene Gedankengänge, oder auch zur Diskussion sind. Heute geht es um das Thema "Wanderhuren"Irgendwas ist faul im Staate FinDom... Wie war das noch? Es gibt eine Herrin und die "hält sich" ein paar Sklaven, je nachdem wie viel Zeit sie aufwendet und wie viel Aufmerksamkeit die Sklaven bekommen mal mehr mal weniger. Der Sklave an sich vergöttert seine Herrin, trägt sie auf Händen, widmet ihr sein Leben, sein Herz, ja sogar seine Seele.
Er ist ihr ergeben und es käme ihm nicht in den Sinn sie nicht auf ein Podest zu stellen, das sie vor den anderen Herrinnen erhöht. Eine Beziehung zwischen Lady und Sub umfasst mehr als bloße Befehlsvergabe und -ausführung bzw. Bezahlung und Beschenkung... Und nun?
Nun kommt die sogenannte Wanderhure ins Spiel. Eine Wanderhure ist ein "devoter Mann", nein, nennen wir ihn besser einen Mann, der das Spiel mit der Erniedrigung zu schätzen weiß, der sich aber nicht an eine bestimmte Herrin bindet. Von Devotion kann daher meiner Meinung nach keine Rede sein, denn Devotion bedeutet "Hingabe".
Auch der Begriff Hure ist für mich falsch gewählt, denn eigentlich legt besagter Mann doch eher das beliebige Verhalten eines Freiers, als das einer Hure an den Tag. Macht die eine Herrin nicht was ihn kickt, geht er eben zur nächsten... Bindung? Fehlanzeige. Devotion? Fehlanzeige...
Ich habe einige Wanderer in freundschaftlichen Gesprächen gefragt, mit wie vielen Herrinnen sie in Kontakt stehen. Im Durchschnitt waren es 4-5.... Ähem, wie war das mit der Herrin, die sich ein paar Sklaven hält? Irgendwie hat sich das komplett umgedreht. Der Wanderer hält sich nun, je nachdem wie viel Zeit er aufwendet und wie viel Aufmerksamkeit er benötigt, mal mehr mal weniger Herrinnen.
Er lässt sich umgarnen, genießt es, wie die Damen ihm schöne Augen machen und versuchen ihn für sich zu gewinnen. Es käme ihm nie in den Sinn vom Podest herunter zu steigen, dass ihn vor allen Herrinnen erhöht. Seine Beziehung zu den Ladies umfasst in erster Linie Befehlsvergabe und -ausführung bzw. Bezahlung.
Was ist das anderes, als der klassische Studiosklave, der die Domina dafür bezahlt streng oder grausam zu ihm zu sein, die aber letzten Endes "nur" seine Wünsche erfüllt?
Und die Herrin? Die nimmt die Geschenke der Wanderhure an, wohlwissend, dass sie nicht gemeint ist, sie wird nicht beschenkt, sondern für den Kick bezahlt, den sie verspricht und bietet. Oder aber sie erhofft sich die Wanderhure von sich zu überzeugen und an sich zu binden. Was ist daran echte Dominanz?
Ich kann das ganz und gar nicht unterschreiben. Auch ich hatte ab und an mit Wanderhuren zu tun - inkonsequenter Weise, denn meist bleibt nur ein wirklich schales Gefühl. Das hat sich aber nun erledigt. Als echte Herrin habe ich nicht vor mich zu verkaufen.
Subs die eine Herrin suchen, sind mir zum Kennenlernen wirklich herzlich willkommen. Wanderer nicht. Das meine ich nicht wertend, jedem das Seine. Ich stecke zu viel Herzblut in meine Subs, zu viel Leidenschaft und ich bin viel zu scharf auf echte Devotion, als dass ich mich mit dem schnellen Kick der Wanderer begnügen und mir den Appetit auf Mehr verderben möchte.
Der Trend scheint zum Wanderer zu gehen, aber ich weiß, dass es den klassischen Sub durchaus gibt. Ich habe das Glück einige zu kennen und meine Diener zu nennen. Ein Danke geht an alle devoten Subs, die ihre Hingabe leben und sie einer wahren Herrin zu Füßen legen. Das Wissen darum, dass es euch gibt, macht mich glücklich.
Wie geht ihr anderen mit Wanderern um? Seht ihr das genauso, oder ganz anders? Seid ihr vielleicht sogar ein Wanderer und könnt mir einen Einblick in eure Motive geben? Ich freue mich über Kommentare und Diskussion.
Samantha